Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2019: Teilnehmer
Werk 7, Kartoffelhalle
81671 München, Speicherstr. 22
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: N-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: N-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Speicherstr. 22, 81671 München, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
12.2017
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
16.500 m³
Bruttogrundfläche
2.050 m²
Nutzfläche
1.575 m²
Verkehrsfläche
485 m²
Grundstücksgröße
57.875 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.500.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Nach Einstellung der Produktion wurde das Pfanniareal als ‚Kunstpark Ost‘ zwischengenutzt und wuchs den Münchnern besonders ans Herz, eine ganze Generation durfte über Jahre in den alten Hallen ausgiebig feiern. Jetzt werden die flachen Industriehallen ein zweites Mal wiederbelebt, hohe neue Gebäude kommen hinzu und viele unterschiedliche Nutzungen werden möglich: Wohnen, Arbeiten und Freizeit- sowie Kulturnutzungen. Spätestens seitdem auch das neue Münchner Konzerthaus hier seinen Standort gefunden hat, wird aus der ehemaligen Rückseite der Stadt eine pulsierende Vorderseite.
Das WERK 7, KARTOFFELHALLE, war das Herz der Pfanniproduktion: Unter genau geregelten Temperaturen lagerten hier 4600 Tonnen Kartoffeln in einer Stapelhöhe von 5 Metern. Die Halle wurde 1967 nach den neuesten Erkenntnissen der Kartoffellagerung aus Amerika gebaut: Automatische Beschickung über Förderbänder. Ein ausgeklügeltes Luftführungssystem in Boden, Wand und Dachreiter zur exakten Regelung von Temperatur und Luftfeuchte. Schwemmkanäle im Boden zum Abtransport und zur gleichzeitigen Reinigung der Kartoffeln. Diese Strukturen prägen die Halle bis heute und geben ihr einen einzigartigen Charakter.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Gebäudehülle wurde, wo nötig, ertüchtigt. Der Betonsockel blieb und wurde ergänzt. Die vorhandenen Graffiti wurden Teil des neuen Konzepts und werden von hervorragenden Graffitikünstlern immer wieder übersprüht. Ein Kunstwerk in stetigem Wandel. Die darüber liegende asbesthaltige Faserzementwelle wurde demontiert und durch eine Metallwellblechfassade ersetzt.
Der ursprünglich offene, später mit Wellblech eingehauste Dachreiter wurde mit Profilglas und einer grünen Lichtinstallation versehen. Bei grünem Licht keimt die Kartoffel nicht. Damit erzählt der Dachreiter von der Zeit der Kartoffellagerung und ist gleichzeitig weithin sichtbares Zeichen. Daneben erfüllt er durch die sanierten alten Lüftungsklappen auch ganz praktische Funktionen wie Nachtauskühlung und Entrauchung.
Der alte Vorbau, früher zum Schutz der Förderbänder errichtet, wurde abgebrochen und durch einen neuen Vorbau ersetzt. Er dient als Eingangsbereich für die Halle. Neu hinzugekommen sind zwei überdimensionale Gauben. Sie setzen einen wichtigen Akzent an der Fassade, dienen als Schaufenster und ermöglichen erstmalig die früher dunkle Halle mit Tageslicht zu versorgen. Seither entfalten der industrielle Geist und die kraftvolle Atmosphäre der Halle ihre einmalige Wirkung.
Die Halle steht jetzt für unterschiedlichste Nutzungen mit bis zu 1000 Besuchern bereit. Aktuell wird das WERK 7 KARTOFFEHALLE als Musicaltheater von Stage Entertainment genutzt. 2018 wurde hier „Fack ju Göhte – se Mjusicäl“ aufgeführt, seit 2019 wird hier „Die fabelhafte Welt der Amelie“ gespielt.
Auszeichnungen
Nominiert für den DAM Preis 2019
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