Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Wilhelmschule
47475 Kamp-Lintfort, Wilhelmstraße 45
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: bob-architektur BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Wilhelmstraße 45, 47475 Kamp-Lintfort, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
11.2010
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
1.175 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Kölner Architektenteam bob-architektur bekam 2008 den Auftrag, das im Jahr 1913 erbaute Schulgebäude, die ehemalige Wilhelmschule, zu einem modernen Bürogebäude der Grafschaft Moers, Siedlungs- und Wohnungsbau GmbH in Kamp-Lintfort, umzubauen.
Entwurfsprämissen der Architekten waren zum einen, die historische Gestalt der ehemaligen Grundschule zu erhalten, zum anderen das Corporate Design des Auftraggebers in das Konzept zu integrieren und in ein neues Raumkonzept zu transponieren.
Der Haupteingang der einstigen Grundschule befand sich aus funktionalen Gründen ursprünglich im rückwärtigen Teil des Gebäudes. Die Architekten sahen eine repräsentative, behindertengerechte Eingangslösung vor und verlegten das Zugangsportal an die Frontseite. Diese Zugangssituation mit dem neuen, dynamischen Rampenbauwerk und einem leuchtenden Brüstungselement markieren den Startpunkt des Entwurfkonzeptes: ein Band, das die Geschichte der Wilhelmschule erlebbar macht, das sich architektonisch in der Außenraumgestaltung, innenräumlich im Bodenbelag und der Möblierung ausdrückt.
Diese Zugangssituation mit dem Rampenbauwerk als signifikantes Stadtmöbel markiert die neu geschaffene Eingangssituation und lässt die modern - elegante Struktur im Inneren bereits erahnen. Der massive Steinsockel aus Basaltlava nimmt die Bewegung des Straßenraums auf und führt den Besucher in das Spannungsfeld zwischen historischer Ziegelfassade und moderner Architektursprache.
Das Band nimmt Funktionen wie den Eingangsbereich, Büromöbel, Konferenzanlagen und Beamerflächen auf und materialisiert diese durch ihr Volumen entlang des Bandes.
Die neuen Möbel setzen sich formal von der historischen Gestalt des Gebäudes ab, gliedern sich aber durch ihre Materialität in das Raumkonzept ein, ohne an Selbstbewusstsein zu verlieren und unterstreichen das neue Corporate Design der Grafschaft Moers.
Der Anspruch einer modernen Bürostruktur war in dem 100 Jahre alten Gebäude nicht leicht umzusetzen. Es wurden große konstruktive Anstrengungen unternommen, um dem Raumkonzept gerecht zu werden und das geforderte Raumprogramm wie einen 125 m² großen Konferenzbereich im Erdgeschoss unterzubringen.
In dem Umbau wurden viele historische Details herausgearbeitet und sind oft erst auf dem zweiten Blick erfahrbar. Der historische Keller und das Dach wurden saniert und nach den heutigen Regeln der Bautechnik umgesetzt, die maroden Kunststofffenster aus den 60er Jahren durch moderne Aluminiumfenster nach EnEV ausgestattet.
Selbst im Außenbereich wurde mit Rücksicht auf den historischen Bestand ein stimmiges Außenraumkonzept umgesetzt. Neue Bauteile wie ein Anbau an den ebenfalls sanierten und zum Büro umgenutzten Kiosk der Wilhelmschule schließen das Konzept im Außenraum ab und wirken städtebaulich als eine Einheit.
Auszug aus dem Jury-Urteil „Auszeichnung guter Bauten 2010 des BDA Linker Niederrhein“: „Dem Verfasser gelingt es auf besondere Weise, Architektur und die Aufgabe des Nutzers, der Siedlungs- und Wohnungsbau GmbH Grafschaft Moers, in die Öffentlichkeit zu tragen: Historisches zu achten und zu bewahren, aber zugleich den Blick auf zukünftige Entwicklungen zu richten.“
Auszeichnungen
BDA Preis mit Auszeichnung für die Wilhelmschule
Schlagworte
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