Architekturobjekt 97 von 584
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten


„Wo sollen wir wohnen?“ – Ungenutzte Freiflächen als Potenzial im innerstädtischen Kontext

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Fachhochschule Münster, MSA I Münster School of Architecture, Sebastian Reitemeyer

Zoom In Ansicht Straße - „Wo sollen wir wohnen?“ – Ungenutzte Freiflächen als Potenzial im innerstädtischen Kontext

© Sebastian Reitemeyer

Blick in Laubengang - „Wo sollen wir wohnen?“ – Ungenutzte Freiflächen als Potenzial im innerstädtischen Kontext

© Sebastian Reitemeyer

Ansicht Straße - „Wo sollen wir wohnen?“ – Ungenutzte Freiflächen als Potenzial im innerstädtischen Kontext

© Sebastian Reitemeyer

Ansicht Platz - „Wo sollen wir wohnen?“ – Ungenutzte Freiflächen als Potenzial im innerstädtischen Kontext

© Sebastian Reitemeyer

Ansicht Hof - „Wo sollen wir wohnen?“ – Ungenutzte Freiflächen als Potenzial im innerstädtischen Kontext

© Sebastian Reitemeyer

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Fachhochschule Münster, MSA I Münster School of Architecture, Sebastian Reitemeyer

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

08.2022

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die aktuelle Wohnungsfrage stellt vor allem Großstädte vor vielfältige Herausforderungen. Ungenutzte Freiflächen im innerstädtischen Kontext bieten dabei Potenzial zur Nachverdichtung und könnten somit einen Teil der Lösung dieser angespannten Situation darstellen. Am konkreten Beispiel der Stadt Köln werden Potenzialflächen kartiert und mit Hilfe von Kategorien greifbar gemacht. Anhand einer konkreten Fläche wird eine beispielhafte Lösung in Form eines reproduzierbaren Geschosswohnungsbaues realisiert. Orientierung bieten dabei drei Referenzgebäude, die mit vergleichbarer Thematik umgesetzt wurden – die Unité d‘habitation in Marsaille, die 53 semi collective housing units von Lacaton&Vassal und das Wohnhaus am Dantebad von Florian Nagler. Schwerpunkt der Ausarbeitung liegt darin, die mit der Problemlösung verbundenen speziellen konstruktiven und funktionalen Gegebenheiten auch als Potenzial für innovative Lösungen zu begreifen. Dies betrifft sowohl technologische Inhalte als auch Aspekte der räumlichen Strukturen.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Innerhalb der zuvor erläuterten Analyse werden unteranderem die architektonisch-konstruktive Potenziale hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die sozialen, funktionalen und städtebaulichen Konditionen ausgelotet.
Auf den gewonnenen Erkenntnissen aufbauend wird ein konkretes Konzept für die Bebauung eines Grundstücks in der Kölner Südstadt erarbeitet, das einen Lösungsansatz für die aktuelle Wohnraumsituation mit Hilfe städtischer Nachverdichtung durch Geschosswohnungsbauten darstellt. Basierend auf einer effizienten, nachhaltigen und reproduzierbaren Struktur, wird dieser Ansatz beispielhaft an einer konkreten städtebaulichen Gegebenheit angewendet. Die unregelmäßig gewachsenen Strukturen der Altstadt-Süd legen immer wieder Stadtraum frei, der in vielen Fällen innerhalb seiner Funktion unzureichend genutzt wird. So fallen beispielsweise die zahlreichen Parkplätze ins Auge, die in ihrem Volumen und Nutzen sehr beschränkt bleiben. Um das Potenzial solcher Flächen ausschöpfen zu können und gleichzeitig etwas für bezahlbaren Wohnraum in Qualität und Quantität tun zu können, bedarf es einer effizienten Konzeption. Über die Reduktion von Flächen im Grundriss und einer simplen, reproduzierbaren Konstruktion, ist dies möglich.

Nachhaltigkeit

Der Grundgedanke der Konstruktion basiert auf einem Elementbau, der durch seine bauliche Struktur in großen Teilen vorgefertigt werden kann. So werden Prozesse vereinfacht und Kosten eingespart. Darüber hinaus kann das Gebäude auch zum Ende seines Lebenszyklus an den meisten Punkten schnell und mit geringem Aufwand zurückgebaut und nach Baustoffen getrennt und in den Materialkreislauf zurück geführt werden. Das punktuelle Auftreten innerhalb der Sockelzone bestärkt den Gedanken eines möglichst geringen Fußabdrucks an Ort und Stelle. Lediglich die drei Erschließungskerne sind in Ortbeton ausgeführt und bilden die Standfestigkeit aus. Das zwischen den Ortbetonkernen liegende Skelett aus Stahlbetonfertigteilen ist auf Grund der lösbaren Verbindungen einfach rückbaubar. Dasselbe gilt für die Stahlbetonfertigteildecken, die über dem Skelett ein Podest ausbilden, auf dem die Wohnstruktur aufbaut. Auf Grund von möglichen Brandlasten der unter dem Gebäude parkenden Autos und den damit verbundenen hohen Brandschutzanforderungen, wurde bei der Wahl der Materialität im Sockelbereich mit Beton gearbeitet.
Auf dem Stahlbetonsockel erstreckt sich ein Holztafelbau, in dem die Wohnungen realisiert werden. Massive Wandtafeln als Brettsperrholzelemente spannen in einem Raster von 3,20 m die Wohnflächen auf und bieten Auflagerfläche der Brettsperrholzdecken. In Fassadenrichtung werden große Fensterflächen als Pfosten-Riegel-Konstruktion zwischen diese Struktur gesetzt. Wandflächen werden durch eine Wellblechverkleidung vor Witterungseinflüssen geschützt. Der sich auf der Ostfassade befindliche Laubengang wird durch Stahlstützen abgetragen, die auf dem Betonsockel verankert sind, und durch Stahlträger auf Höhe der Stoßpunkte von Wand- und Deckentafeln rückverankert. Auf den Trägern liegen Gitterroste samt Unterkonstruktion auf, über die die Erschließung der Wohnungen stattfindet. Regelmäßige Rücksprünge innerhalb der Fassade bilden Wohnungseingänge oder Balkone aus, die ebenfalls mit Gitterrosten ausgefüllt und an den Stoßpunkten der Decke verankert sind. Auf Grund der geringen Wohnungszahl an den einzelnen Laubengangabschnitten kann dieser Bereich als semi-öffentliche Ergänzung des privaten Wohnraums betrachtet werden. Eine Fläche als Treffpunkt der Nachbarschaft und Ort zur Aneignung entsteht mit Ausrichtung und Effekt zum Straßenraum.

Schlagworte

Wohnungsbau, Parkplatzüberbauung, Holzhybridbau

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