Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Vandersanden
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Kolkwitz, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
04.2022
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
1.100 m²
Grundstücksgröße
7.800 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Verblender von Vandersanden verleihen neu gebauter Kita das gewisse Etwas
Eine Kindertagesstätte, die Naturnähe als Konzept auf ihre Fahnen geschrieben hat, braucht eine Ziegelfassade. Vom Beginn der Planungen für den Kita-Neubau im brandenburgischen Kolkwitz gab es daran weder Zweifel noch irgendwelche Einwände. Im Ergebnis entstand ein ganz besonderes Kleinod, realisiert mit Verblendern „Greifswald“ von Vandersanden.
Kolkwitz in Brandenburg, rund 120 Kilometer südöstlich von Berlin unmittelbar vor den Toren von Cottbus gelegen. Die Einwohnerzahl der aus 17 Ortsteilen bestehenden Gemeinde steigt seit Jahren langsam aber stetig an und liegt aktuell bei knapp unter 9.400; umgeben vom Spreewald gilt die Region als beliebtes Ausflugsziel und bietet Anglern mit einer ausgedehnten Wiesen- und Teichlandschaft geradezu paradiesische Verhältnisse.
Mit der Einwohnerzahl ist in Kolkwitz auch der Bedarf an Kinderbetreuung gewachsen. Die Not mangelnder Kita-Plätze vermochte die Gemeinde aber jüngst in die Tugend eines beispielhaften Projektes zu verwandeln. Die kürzlich eröffnete „Naturkita Kinderwelten“ bietet nicht nur Platz für die Betreuung von 80 Kindern, sondern glänzt in jeder Hinsicht auch mit einer architektonischen Gestaltung „State-of-the-art“: Eingeschossige und durchgehend barrierefreie Bauausführung, fünf großzügige Gruppenräume plus Mehrzweck- und Entspannungsräume, Heizung via Erdwärmepumpe und satte 7.000 Quadratmeter Grundstücksfläche mit viel Platz für jede erdenkliche Art von Spiel und Spaß.
Ziegelfassade knüpft an frühere Bebauung an
„Als der Neubau der Kita von der Gemeinde Kolkwitz ausgeschrieben wurde, kam aus unserer Sicht von Anfang an nur eine Ziegelfassade infrage“, sagt Dipl.-Ing. Oliver Thomas, Geschäftsführer der bauplanconcept ingenieure gmbh mit Sitz in Neukirch/Lausitz bei Dresden. „Dem Konzept nach sollte sich die Naturnähe der Kita auch in der Verwendung möglichst natürlicher Baumaterialien widerspiegeln. Darüber hinaus gab es an dem Standort im Bahnhofsumfeld von Kolkwitz auch einen Bestandsbau in Ziegelbauweise, dessen Erscheinungsbild unserem Entwurf nach aufgegriffen werden sollte.“
Mit dem Vorschlag eines mehrteiligen Baukörpers in eingeschossiger Ausführung konnte bauplanconcept auch im Wettbewerb überzeugen und erhielt letztlich den Zuschlag für die Realisierung aller Leistungsphasen von 1 bis 8. Jeder der Gruppenräume der Kolkwitzer Naturkita ist nun quasi ein eigenständiges Gebäude mit Satteldach und Klinkerfassade; als verbindendes Element dient eine ausgedehnte Flachdach-Konstruktion mit einem Mauerwerk aus Kalksandstein. Architektonisches Gestaltungselement auf der einen Seite, soll die Ziegelfassade der Gruppenräume andererseits ganz bewusst ein wohlig-warmes Gefühl vermitteln und nach außen die Behaglichkeit verdeutlichen, die die Kinder im Gebäudeinnern erwartet. Im Außenbereich der Kita können die Kinder nach Herzenslust herumtollen, ein Kletterfelsen und ein Kneipp-Bad zählen ebenso zur Ausstattung wie ein kleiner Rodelberg und gemütliche Sitzgelegenheiten. Die Gemeinde selbst bezeichnet die gesamte Anlage als „wohl einmalig in der Region“ und freut sich darüber, dass mehr als 30 örtliche Handwerksunternehmen an der Gestaltung von mehr als 1.100 Quadratmetern Innenraum-Nutzfläche beteiligt waren.
Wartung und Pflege deutlich vereinfacht
Obschon die Ausschreibung des Neubaus hinsichtlich der Fassadengestaltung alle Möglichkeiten offen ließ, kam nach Ansicht von bauplanconcept-Geschäftsführer Oliver Thomas letztlich nichts anderes als ein Verblendmauerwerk aus Ziegeln infrage. „Dem Konzept einer Naturkita folgend wäre es vielleicht naheliegend, möglichst umfassend auf Holz als Baumaterial zurückzugreifen“, sagt Thomas. „Die Dachstühle der Gruppenräume sind natürlich in Holz ausgeführt, aber eine Holzverkleidung der Fassade wäre langfristig mit erheblichen Kosten für Wartung und Pflege verbunden, was die Gemeinde Kolkwitz als Bauherr auf jeden Fall vermeiden wollte.“ Nicht zuletzt spiele leider auch das Thema Vandalismus bei der Fassadengestaltung eine nicht zu vernachlässigende Rolle: „Schmierereien von einer Ziegelfassade zu beseitigen, ist notfalls weitaus einfacher als eine mit Holz verkleidete Fassade wiederherzustellen.“
Harmonische Einbettung in die Umgebung
Als Fassadenmaterial sind Ziegel in der Region um Cottbus zwar keine Ausnahme, aber doch von einer umfassenden Verbreitung weit entfernt. „Mit dem Werk in der Oberlausitz hat sich Vandersanden als Lieferant von Pflasterklinkern längst als feste Größe in der Region etabliert“, stellt der zuständige Vandersanden-Fachberater, Burkhard Pink, fest. „Ein Projekt wie den Neubau der Kindertagesstätte in Kolkwitz mit Verblendern auszustatten, ist aber nach wie vor etwas Besonderes.“
Die Auswahl des Fassadenmaterials bereitete Pink anhand mehrerer Mustertafeln vor: „Die Farbgebung sollte sich an dem Erscheinungsbild des Bestandsgebäudes orientieren, das zur Errichtung der neuen Kita allerdings abgerissen werden musste.“ Damit nicht genug, gibt es in der Nachbarschaft des Neubaus auch mehrere in Ziegelbauweise errichtete Altbauten, sodass sich das Erscheinungsbild möglichst harmonisch in die Umgebung einfügen sollte. „Wir waren auf der Suche nach einem roten und etwas dunklerem Fassadenbelag, dessen Oberfläche zugleich ein abwechslungsreiches Farbspiel bieten sollte“, erklärt Dipl.-Ing. Tim Zimmermann, der als Bauleiter von bauplanconcept das Projekt begleitete. „Und nachdem wir mit Unterstützung von Vandersanden die Mustertafeln auch dem Gemeinderat von Kolkwitz präsentiert hatten, stand die Entscheidung doch sehr schnell fest.“
Verblender regionaler Herkunft
Dem konzeptionellen Ansatz der „Naturkita Kinderwelten“ folgend, konnte mit der Lieferung von rund 25.000 Verblendern „Greifswald“ im Format NF 240x115x71 mm auch dem Anspruch auf Regionalität in vollem Umfang entsprochen werden. Die Klinker wurden im Vandersanden-Werk Oberlausitz im Strangpress-Verfahren aus örtlich abgebauten Rohstoffen hergestellt, wobei sich der eingesetzte Ton durch einen hohen Schieferanteil auszeichnet und nach dem Brennvorgang eine maximale Stabilität bei minimaler Wasseraufnahme aufweist. Von der Grundfarbe her rot, bietet die gesinterte Oberfläche von „Greifswald“-Verblendern zusätzlich ein nuanciertes Farbspiel aus Violett, Grau und Schwarz.
Obwohl Klinker in der Region Cottbus nicht unbedingt das bevorzugte Fassadenmaterial darstellen, bereitete die Verlegung als Abschluss einer hinterlüfteten Mauerwerksschale keinerlei Probleme. Als Verarbeiter agierte mit der Schornstein- und Feuerungsbau Lutz Güttler GmbH aus Bischofswerda bei Dresden ein Unternehmen, das mit Ziegeln als Baumaterial seit Jahrzehnten bestens vertraut ist.
Beschreibung der Besonderheiten
Nach der Grundsteinlegung im Oktober 2020 wurde die Kolkwitzer „Naturkita Kinderwelten“ im April 2022 offiziell eröffnet, von den vielfältigen Angeboten und Möglichkeiten auf dem weiträumigen Gelände sind alle Beteiligten gleichermaßen begeistert. Oliver Thomas und Tim Zimmermann von bauplanconcept ingenieure gmbh sind mit Recht stolz auf das Ergebnis, verhehlen aber nicht, dass das Projekt unter einem guten Stern stand: Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt knapp vier Millionen Euro war es das größte Bauvorhaben, das die Gemeinde Kolkwitz während der vergangenen 25 Jahre realisiert hat. Ohne Unterstützung durch Bundes- und Landesmittel aus der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ in Höhe von 2,82 Mio. Euro wäre der Kita-Neubau in diesem Umfang aber kaum machbar gewesen – und erreicht mit dem Einsatz von Verblendern „Greifswald“ aus dem Angebot von Vandersanden gleichwohl einen rundum gelungenen Abschluss.
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