Architekturobjekt 1.041 von 1.437
Nominiert für die Shortlist der Jury 2016

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2016


Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

06484 Quedlinburg, Breite Straße 12

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: qbatur Planungsgenossenschaft eG

Straßenzug - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Straßenansicht - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Gartenansicht - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Treppe: Schnittstelle Alt-Neubau - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Wohnzimmer mit Galerie - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Straßenansicht Bestand - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Hofansicht Bestand - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Ergänzungsneubau/Stadtreparatur - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Ess- und Küchenbereich - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Gästezimmer im Altbau - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Hauseingang - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Eingangsbereich mit Blick ins Esszimmer - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Gartenansicht mit Blick auf die überdachten Stellplätze - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Gartenansicht nachts - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Sonnendeck Neubau - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Eingliederung in das Straßenbild - Wohnen im Unesco-Welterbe Quedlinburg

© Steffen Spitzner

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: qbatur Planungsgenossenschaft eG

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Breite Straße 12, 06484 Quedlinburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

03.2013

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

qbatur Planungsgenossenschaft eG

Hölle 11

06484 Quedlinburg

Deutschland

Tel. 03946 - 901408

info@denkmalkonzepte.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

IB Uli Schober

Langenbergstraße 36

06484 Quedlinburg

Deutschland

Architektur: Landschaftsarchitekt

Caroline Stock, Garten & Landschaft Harz

Klink 1

06484 Quedlinburg

Deutschland

Architekturfotografie

Architekturfotografie Steffen Spitzner

Lietzscher Straße 5

07551 Gera

Deutschland

Tel. +49 365 77395767

info@steffenspitzner.de

Bauleistung: Rohbau

Bauunternehmen Schymura GmbH

Lange Gasse 22

06484 Quedlinburg

Deutschland

Verwendete Produkte

AXOR

Sanitär

Axor Citterio

Ceramiche Refin S.p.A

Fliesen

DÄMMSTATT W.E.R.F.

Zellulose-Dämmflocken

Dämmstatt CI 040

Hörmann

Sektionaltor

Industrietore / Industrie-Sektionaltore

KEIMFARBEN

Silikat-Farben

Biosil, Unikristalat

TECE

Sanitär

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Wohnfläche

185 m²

 

Grundstücksgröße

205 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Mit seinen mehr als 1200 Fachwerkhäusern aus unterschiedlichen Epochen bietet Quedlinburg eine einzigartige Dichte an historisch wertvollem Bestand, der zu DDR-Zeiten jedoch zusehends verfiel. Inzwischen gehört die Altstadt zum UNESCO-Welterbe und präsentiert sich in neuem Glanz. Zahlreiche der maroden Bauten wurden nach der Wiedervereinigung 1990 mit viel privatem Engagement aufwändig restauriert.

Einer dieser scheinbar hoffnungslosen Sanierungsfälle war auch das Haus in der Breiten Straße unweit des Marktplatzes, das als Einzeldenkmal geschützt ist. Der schmale dreigeschossige Fachwerkbau, dessen Ursprünge auf das Jahr 1330 zurückgehen, war kaum mehr als eine abbruchreife Ruine. Auf seiner Linken klaffte zudem eine hässliche Lücke: Das angrenzende Eckgebäude, das den Abschluss der Häuserzeile gebildet hatte, war bereits in den 1960er Jahren abgerissen worden.

Das Planungsbüro qbatur sanierte das Fachwerkhaus in zwei Phasen: Zunächst wurde der Rohbau des einsturzgefährdeten Gebäudes gesichert. Nachdem sich schließlich neue Eigentümer für die ungewöhnliche Immobilie begeistern konnten, wurde der Bestand umfassend renoviert und erweitert. Dabei legten alle Beteiligten großen Wert auf die denkmalgerechte Wiederherstellung des alten Gebäudes. Heute präsentiert sich der restaurierte Fachwerkbau zur Straße hin wieder mit einer barocken Fassadenfassung sowie sich nach außen öffnenden Kastenfenstern, die historischen Vorbildern nachempfunden sind. Für die Dachdeckung wurden regionaltypische Ziegel, sogenannte Linkskremper, aus Altbeständen wiederverwendet. Spuren der Vergangenheit finden sich auch im Inneren: Die Türen etwa stammen aus dem Depot historischer Baustoffe, einem stadteigenen Archiv, in dem Wiederverwendbares aus Abrisshäusern aufbewahrt wird.

Die Gestaltung des Neubaus war eine besondere städtebauliche Herausforderung. Einerseits galt es, die Ecke des denkmalgeschützen Straßenzuges stadträumlich zu fassen, andererseits sollte der Anbau nicht dominant wirken. In einem intensiven Planungs- und Entscheidungsprozess, unter Einbindung von Denkmalbehörde, Sanierungsträger und städtischem Bauausschuss, fiel die Entscheidung zugunsten eines schlichten, dreigeschossigen kubischen Baukörpers. In seiner Formensprache gibt er sich klar als etwas Neues zu erkennen, in Höhe, Material- und Farbwahl orientiert er sich jedoch an den Altstadthäusern. Seine Fassade aus hellem, recyceltem Backstein gibt sich betont dezent, die horizontale Gliederung mit Sandstein-Elementen knüpft an die Balkenlagen des Altbaus an. Auch Fenster- und Türen sind wie beim Fachwerkhaus aus geöltem Eichenholz.

Wie selbstverständlich sich Alt und Neu zu einem schlüssigen Ganzen fügen, zeigt sich beim Betreten des Hauses bereits im Eingangsbereich: Fast unmerklich gehen die Gebäudeteile ineinander über, führen Raumfolgen und Treppenläufe durch den Alt- und Neubau. Wenige Farben und Materialien tragen zum ebenso stimmigen wie homogenen Eindruck bei. Während im Altbau der kleinteilige Grundriss weitgehend beibehalten wurde, überrascht der Neubau mit einem großzügigen Wohnraum mit Galerie. Durchlaufende Glasfronten öffnen ihn auf eine Terrasse, die das Flachdach des neuen Carports zum Sonnendeck macht. Weniger exponiert sitzt man im liebevoll angelegten Hofgarten, der das Haus um ein zusätzliches Zimmer im Freien erweitert.

Im Betrieb können sich die Eigentümer über günstige Betriebskosten freuen, da die Wärmeerzeugung energetisch vorteilhaft über eine Sole-Wärmepumpe erfolgt. Mehrschaliges Ziegelmauerwerk im Neubau sowie Fachwerk mit Innendämmung im Altbau sorgen in Verbindung mit einer Wandheizung sowie Lehmputz für ein ausgeglichenes, angenehmes Raumklima.

Auszeichnungen

Landesarchitekturpreis Sachsen-Anhalt 2016

Gestaltungspreis der Wüstenrotstiftung 2015 Engere Wahl

HÄUSER AWARD 2015; Engere Wahl

Hannes-Meyer-Preis 2015 Engere Wahl

Schlagworte

Sanierung, Denkmalpflege, Anbau, Fachwerk, Unesco, barock, Baulücke, Erweiterung, Wohnhaus, Stadtreparatur, Eckhaus, Stadtgarten, Backstein recycled, Eckgebäude, Flachdach, Gründach, Sandstein, Galerie, Luftraum, Carport, Hofgarten, Wandheizung, Altziegel, Eckverglasung, Sole-Wasser-Wärmepumpe, Architekturpreis, Quedlinburg, qbatur, Hannes-Meyer-Preis, HÄUSER AWARD, Gestaltungspreis Wüstenrotstiftung

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Geothermie

 

Sekundärenergie

Holz

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