Wohnhaus bei Heidelberg
Mit freundlicher Unterstützung von Gira
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Heidelberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Auch für die Architektin war es ein Traum: Die Bauherrenfamilie wollte ein individuell geplantes Haus, in dem intelligente Gebäudetechnik das Leben der Bewohner komfortabel und sicherer macht. Ansonsten hatte sie praktisch freie Hand – von der Grundstückswahl über die Form des Baukörpers bis zur Ausstattung und Einrichtung. Entstanden ist ein ultramodernes Traumschloss mit vielen einzigartigen Details.
Außergewöhnlich soll es sein – allein mit dieser Vorgabe ging die Architektin Sandra Hoelzer an die Planung eines repräsentativen Einfamilienhauses in der Nähe von Heidelberg. Eine entscheidende Rolle kam dem Grundstück zu: Gemeinsam mit den Bauherren fand sie ein versteckt liegendes, spitz zulaufendes und dabei leicht ansteigendes Gelände von 1.200 m2, das von zwei Seiten mit unverbaubaren, naturgeschützten Hängen aus Löss umgeben ist. Hier nisten seltene Vogelarten und Fledermäuse. Die beiden anderen Seiten dagegen gestatten den Blick über das nahegelegene Dorf und die bewaldeten Hügel der Umgebung. Der Blick in die Natur wurde der Architektin zum leitenden Gestaltungsprinzip. Viele und große Fenster waren deshalb ein Muss, um den Baukörper zu öffnen und die Natur ins Haus zu lassen. Gleichzeitig sollen die Fenster möglichst wenig Einblick ins Haus gewähren – zumal Vorhänge tabu sind –, um die Privatsphäre der Bauherrenfamilie zu wahren.
Beschreibung der Besonderheiten
Freiheit bestimmt auch das Innere des Gebäudes: Alle drei Stockwerke oberhalb der Garage haben 3 Meter lichte Raumhöhe – die Architektin war durch keinen Bebauungsplan in der Höhenentwicklung des Gebäudes eingeschränkt. Überall finden sich eigens entwickelte geschosshohe Türen, die garantieren, dass das einfallende Licht nicht durch Türstürze oder Querzargen gebrochen wird – das Licht kann ohne Zensur fortlaufend auf den Decken wandern. Beim Schließen der Türen treten durch einen speziellen Kontakt schallabsorbierende Dichtungen zu Boden und Decke hervor, sie pressen sich an und garantieren keine Geräuschübertragungen von Raum zu Raum.
Die Basis des Gebäudes bildet eine 260 m2 große Garage, zu der von der Straße her eine lang gestreckte Rampe führt. Die Garage soll den schönen Autos des Bauherren eine speziell ausgeleuchtete und großzügige Kulisse bieten. Ein Highlight dabei sind die Stellplatz-Markierungen aus RGB farbansteuerbaren Boden LEDs – sie werden automatisch aktiviert, wenn sich das Tor öffnet, und weisen stilvoll den Einparkweg.
Über der Garage erhebt sich die großzügig dimensionierte, lichtdurchflutete Eingangshalle mit stützenfreier Glasgarderobe und Gäste-WC, die Bewohner und Besucher willkommen heißt und die durch einen Eingang an der Naturhang-Seite des Gebäudes über einen langgestreckten Sichtbetonsteg betreten wird. Von hier aus gelangt man zur zentralen Treppe sowie zum großzügigen Lift, außerdem in ein Lese- und Fernsehzimmer mit angeschlossenem Bad und Tür zur Bangkirai-Terrasse und einem Steingarten mit Blick in die „Hohl“.
Von der Eingangshalle zweigt auch die große Wohnküche ab, die seitlich an den Baukörper angeschlossen ist. Ein skulpturaler Edelstahl-Monoblock mit kleinem Kochfeld inklusive Tepan Yaki und Spüle am Kopfende des Esstisches sowie ein Weinkühlschrank erlauben eine Bewirtung der Gäste quasi direkt am Tisch. Der Clou dabei: Neben der Wohnküche befindet sich eine zusätzliche, voll ausgestattete „Arbeits“-Küche mit Vorratsbereich und Ausgang zum Garten – abgetrennt durch ein Glasschiebeelement, erfüllt sie den Anspruch selbst verwöhnter Hobbyköche und versprüht puren Luxus durch eine Kombination aus Glas- und Edelstahlarbeitsflächen mit Hochglanzlackfronten.
Drei bullaugenartige Fenster im Wohn-Essbereich schützen vor Blicken von der Vorderseite her. Eine riesige Fensterfront mit vollautomatischen Hebe-Schiebetürelementen dagegen öffnet die Wohnküche komplett zur Terrasse hin, die sich durch eine Kombination von lössfarbenen Natursteinmauern und ergänzenden Sichtbetonmauern wie ein kleiner Innenhof vor den Nachbarn abschirmt. Im Sommer ist die Grenze zwischen Innen und Außen, zwischen Essbereich und bangkiraibeplankter Terrasse aufgehoben. Ein langgezogenes puristisches Becken mit Wasserlauf garantiert auch an heißen Tagen erfrischende Kühle und sorgt für absolutes Wohlfühlfeeling – nachts lässt sich auch dieses Becken durch farbansteuerbare Pool-LEDs in jeder beliebigen Farbe oder Farbabfolgen inszenieren. Wer’s noch frischer mag, taucht schnell unter die Freiluftregendusche, die ebenfalls von der Architektin speziell entworfen und angefertigt wurde, und die dem mit Natursteinen geformten Hang entspringt. Dort hat die Bauherrenfamilie die Wahl, sich per Fußtaster mit wohl temperiertem Wasser – entsprechende Gradzahlen wurden personenbezogen separat programmiert – oder eiskalt abzuduschen.
In der ersten Etage befinden sich die Kinderzimmer, ein Kinderbad, ein Büro, ein Wäsche-/Bügelzimmer sowie ein Fitnessraum mit Sauna, Wechselbad-Fußbecken und einer mit Glasmosaik belegten großen Wasserfall-Dusche. Das 2. OG ist den Eltern vorbehalten mit einem Schlafzimmer, einer Ankleide, einem Schuhraum und einem weiteren Bad. Das Elternbad bietet neben zahlreichen schönen Details eine große Besonderheit: In der voll verglasten, auskragenden Ecke zur „Hohl“ steht ein Pool, dessen Wannenrand und Rückwand beheizt sind und der das Gefühl vermittelt, inmitten der Baumkronen zu baden. Jede Fliese aller Bäder wurde nach einem exakten Fugenplan zugeschnitten. Richtig romantisch wird es ganz oben: Auf dem Flachdach, das man über einen kleinen Nebenraum des Schlafzimmers durch einen temperierten Ausgang erreicht, lässt sich ein Bett aufbauen, von dem aus bei Nacht der Blick ungehindert ins Sternenzelt geht. Auch das versteht Architektin Hoelzer unter Freiheit.
Den Gestaltungsspielraum nutzte sie zur Realisierung zahlreicher Details, deren Summe das Haus zum Traumschloss der modernen Art macht. Einiges hat sie dafür selbst entwickelt und entworfen, beispielsweise die Innen-Treppe in Sichtbeton mit Einlagen aus Räuchereiche oder die Farb- und Materialfolge des vollständig eingefärbten Glasmosaiks, kombiniert mit Spiegelelementen im Bad. Auch die aufwändige Lichtplanung mit ansteuerbaren Farb-LEDs im ganzen Haus gestaltete sie selbst. Hinter diesen Details aber steckt ein Prinzip, das dem Gebäude und seinen Bewohnern zugute kommt: nur optimale, ganz individuelle und hochwertige Lösungen wurden realisiert.
Das gilt auch für die Gebäudetechnik. „Ohne modernste Technik baue ich nicht“, erklärt die Architektin ihre konsequente Einstellung, „weil sich mit ihr Energie einsparen, der Wohnkomfort erhöhen und die Sicherheit der Bewohner steigern lässt.“ Zur Optimierung holte sie sich den System-Integrator Bernd Klein von CIBEK mit ins Boot, und zwar in einer sehr frühen Planungsphase. Gemeinsam mit dem Elektrofachbetrieb Klemm & Hempel aus Ludwigshafen und in Abstimmung mit der Bauherrenfamilie erarbeiteten sie ein Konzept für nachhaltige und moderne Gebäudetechnik. Dazu gehört eine KNX/EIB-Installation, also ein modernes elektronisches Nervensystem, das jederzeit erweitert werden und neue Vorgaben aufnehmen kann. Via KNX/EIB können im Haus komplette Lichtszenen gesteuert und die Beschattung automatisch geregelt werden, daran gekoppelt ist aber auch die gesamte Licht- und Soundsteuerung im Außenbereich inklusive farbiger LED und weißer LED im Garagenbereich. Über die Haustechnik werden diverse Alarmfunktionen gesteuert, beispielsweise visualisierte Fenster- und Türenüberwachung und eine Panikbeleuchtung im Garten. In Zusammenarbeit mit einem Sanitärbetrieb wurde auch die Erd-Wärmepumpe, die nicht nur heizen, sondern auch kühlen kann, in das Konzept mit eingebunden.
Steuern und kontrollieren lässt sich die gesamte Gebäudetechnik über ein portables Touchpanel auf jedem Geschoss. Eine Visualisierung auf dem Panel lässt auf einen Blick erkennen, ob alle Fenster und das Garagentor geschlossen sind, es erlaubt zudem den direkten Zugriff aufs Internet. Die einzelnen Stränge des elektronischen Nervensystems laufen im „Hirn“ der KNX/EIB-Installation zusammen, dem Gira HomeServer 3, der sich am besten mit einem Bordcomputer im Auto vergleichen lässt. Er sammelt Informationen, die ihm die Sensoren liefern, und gibt die entsprechenden Befehle an die Aktoren weiter. Vieles verwaltet der Gira HomeServer 3 automatisch, wenn das gewünscht wird, über ihn kann die Bauherrenfamilie auch per PC oder Handy auf die gesamte Gebäudesteuerung zugreifen – beispielsweise auf der Rückreise vom Winterurlaub schon die Heizung oder Sauna hochfahren. Auch das versteht die Architektin Sandra Hoelzer unter Freiheit, wenn es ums zeitgemäße Bauen und Wohnen geht.
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