Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
02.2019
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Langfristige Mieter sind bei den meisten Hauseigentümern gern gesehen – sie sind zufrieden mit ihrer Wohnsituation und der Vermieter wiederum muss keine Fluktuation kompensieren. Wenn jedoch eine Mieterin über 40 Jahre in derselben Wohnung gelebt hat, kann nach dem Auszug ein größerer Modernisierungsbedarf anfallen. Wie bei der Erdgeschosswohnung des Jahrhundertwende-Hauses auf der Siebengebirgsallee in Köln-Klettenberg. Hausverwalter Paul Weimann erzählt: „Tatsächlich war es sogar so, dass die Elektro- und Wasserleitungen in der Wohnung noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammten.“ Um die 90 m2 große Wohnung auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, wurden nach dem Auszug der Dame umfangreiche Sanierungsarbeiten in einer Größenordnung von rund 150.000 Euro erforderlich.
Historische Kappendecke
„Ein Besonderheit des Hauses ist die Kellerdecke, die als klassische Kappendecke ausgeführt ist“, erzählt Weimann. Diese Bauform wurde vor allem im 19. Jahrhundert als statisches System für hoch belastete Strukturen wie etwa Industriegebäude eingesetzt, aber auch in feuchtebelasteten Umgebungen wie eben Kellern. Denn der große Vorteil der Kappendecke ist der Verzicht auf ein potenziell feuchteanfälliges Holztragwerk. Stattdessen werden Stahlträger mit Gewölben aus Ziegel oder Beton überspannt. „Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Gewölbebögen wurden in unserem Haus mit sehr feiner Asche aufgefüllt“, so Weimann. Darüber wurde dann allerdings doch Holz in Form einer Holzbalkendecke verwendet, die sich nun als marode erwies und entnommen werden musste. Die Asche hingegen sollte auch aus Kosten- und Entsorgungsgründen beibehalten werden. Mit der Bauleitung und allen Gewerken – mit Ausnahme von Elektro- und Sanitärarbeiten – beauftragte der Verwalter die Firma Hubert Poth aus Nettersheim.
Trockene, schnelle Lösung gesucht
Als erstes ging es für Bauleiter Kilian Poth darum, eine angemessene Lösung für den Bodenaufbau auf der komplizierten Kappendecke zu finden. „Wir wollten eine Feuchtigkeitsbelastung der Gesamtkonstruktion vermeiden“, erzählt Poth. Schon aus diesem Grund schied ein kostengünstigerer Fließestrich aus. „Außerdem braucht ein solcher Nassestrich mindestens vier Wochen zum Austrocknen, bevor wir hätten weiterarbeiten können.“ Nach einem Vorgespräch mit der technischen Beratung von Knauf Performance Materials entschied sich der Sanierungsspezialist für eine Trockenbau-Systemlösung vonKnauf Performance Materials, bestehend aus Dämmplatten, Schüttung und einem zementgebundenen Fertigteilestrich.
Erster Schritt: Dämmplatte Fasoperl®-A8
Die feine Asche zur Auffüllung der Gewölbekonstruktion wurde zunächst eben abgezogen. Um darauf einen festen Untergrund zu schaffen, brachten die Handwerker dann als erstes die Dämmplatte Fasoperl®-A8 auf. Die Holzfaser-Dämmplatte ist robust und sowohl thermisch wie mechanisch belastbar und könnte daher auch mit Fußbodenheizungen oder Gussasphaltestrichen verwendet werden. Ihre geringe Dicke von nur 8 mm sorgt für geringe Konstruktionshöhen. „Die Platten sind stabil im Handling, darum können sie auch von nur einer Person verlegt werden“, erzählt Kilian Poth. „Wir haben sie einfach auf Stoß verlegt und konnten sie durch Ritzen mit einem Teppichmesser und darauffolgendes Brechen leicht in die gewünschte Größe bringen.“
Zweiter Schritt: Ausgleichsschüttung Bituperl®
Als nächster Schritt im Fußbodenaufbau stand eine tragfähige, belastbare Ausgleichs- und Dämmschicht an. Das Portfolio von Knauf Performance Materials bietet hier verschiedene Produkte, von denen sich die Verarbeiter aus Gewichtsgründen für Bituperl® entschieden. Es handelt sich hierbei um eine Universalschüttung aus mit Spezialbitumen ummanteltem Perlit, die nur 1,85 kg/m2 je Zentimeter Schichtdicke auf die Waage bringt. „Da wir bei der Sanierung noch nicht wussten, was sich spätere Mieter für einen Bodenbelag wünschen würden, haben wir bewusst die leichte Variante gewählt, auch um die alte Konstruktion nicht zusätzlich zu belasten“, so Kilian Poth. Die Schüttung aus mineralischem Perlit verkrallt sich – auch dank der Ummantelung – bei leichtem Flächendruck zu einer stabilen, homogenen Schicht, die auch den Anforderungen der DIN 18560-2 nach einer „gebundenen Form“ genügt. Außerdem hat sie eine dämmende Wirkung, was angesichts der nicht beheizten Kellerdecke eine positive Rolle spielte. Zur Verarbeitung reichte es aus, die Schüttung gleichmäßig zu verteilen und mit einer Abziehlehre planzuziehen. Wichtig: Für die Verdichtung mussten auf die Höhe noch 10% aufgeschlagen werden. Dann konnten die Verarbeiter die knapp 10 cm hohe Schüttung mechanisch mit dem Handstampfer auf die geplanten 9 cm verdichten und anschließend mit einer zweiten Lage Fasoperl®-Platten abdecken.
Dritter Schritt: AQUAPANEL® Cement Board Floor
Nun fehlte nicht mehr viel für den vollständigen Bodenaufbau. Um für die Bodenbelagswahl des neuen Mieters äußerst flexibel zu sein, entschied man sich für AQUAPANEL® Cement Board Floor, einen zementgebundenen Fertigteilestrich. Er ist als Basis ideal für unterschiedlichste Bodenbeläge, einschließlich Parkett und Fliesen. Die 22 mm dicken Zementbauplatten sind robust und stark belastbar, zu 100% wasserbeständig und nicht brennbar. Gleichzeitig können sie schwimmend verlegt werden, sind ohne Schrauben zu montieren und bedürfen auch keiner langen Trocknungszeiten. Bei der Sanierung des Hauses auf der Siebengebirgsallee folgten die Trockenbauer der Firma Hubert Poth vier einfachen Verarbeitungsschritten. „Zuerst haben wir Randdämmstreifen entlang der Wände verlegt, um Schallbrücken zu vermeiden. Dann konnten wir die Platten fugenversetzt entlang der Wände verlegen“, erzählt Bauleiter Kilian Poth. Um die Platten zu verbinden, reinigten sie die Kanten sorgfältig, trugen dann AQUAPANEL® Nutkleber (PU) auf und legten AQUAPANEL® Flachdübel in die Nuten ein. Die Elemente wurden dann bis zum Austreten von Kleber zusammengeschoben. Nach einer Aushärtezeit von 12 Stunden konnten die Überstände mit dem Spachtel abgestoßen werden. Nun wurden die Platten grundiert und so für die Verlegung der letztendlichen Bodenbeläge vorbereitet.
Neues Leben für alte Räume
Zum Abschluss der Bodenarbeiten erhielten die Wohnräume einen Bodenbelag aus Vinyl in Holzoptik, während in Bad & WC sowie in der Küche großformatige, dunkle Fliesen verlegt wurden. Im Zusammenspiel mit den ebenfalls modernisierten Installationen, neuen Fenstern und neu verputzten und gestrichenen Räumen ist nun ein völlig neues Wohngefühl entstanden – mit Altbauflair und gleichzeitig modernem Komfort. Nun ist die Erdgeschosswohnung in der Siebengebirgsallee bereit für das nächste langfristige Mietverhältnis.
Beschreibung der Besonderheiten
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