Architekturobjekt 14 von 14

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2012: Teilnehmer


Wohnloft in historischem Ballsaal

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ressel Architektur

Küchenkubus und Abstellkubus - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Duchblick Küchenkubus - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Blick auf den Wohnbereich - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Wohnbereich - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Küchenkubus mit Essbereich - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Treppe zur Galerieebene - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Galerieebene - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Dialog zwischen Neu und Alt - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

unteres Badezimmer - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Straßenansicht - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Nord-West-Fassade - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Innenhof - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Einblicke straßenseitig - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Einblick hofseitig - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Dachgeschoss - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Gewerbeeinheit II - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Gewerbeeinheit II - Wohnloft in historischem Ballsaal

© Erik Ressel

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ressel Architektur

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Dresden, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

06.2012

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Ressel Architektur

Pillnitzer Landstr. 105

01326 Dresden

Deutschland

Tel. +49 351 2590411

kontakt@ressel-architektur.de

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

3.124 m³

 

Bruttogrundfläche

790 m²

 

Nutzfläche

178 m²

 

Verkehrsfläche

51 m²

 

Wohnfläche

436 m²

 

Grundstücksgröße

660 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

60.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

900.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Beim Objekt Pillnitzer Landstraße 105 handelt es sich um die Sanierung des historischen Gasthof „Königs Weinberg“ zu einem Wohn- und Geschäftshaus. Prunkstück des Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert ist der Ballsaal mit reichgeschmückter Ornamentik, welcher Ende des 19. Jahrhunderts eingebaut wurde. Bei der Sanierung wurde in diesen ein 260m² großes Wohnloft integriert. Ziel war es, einen strukturierten, offen gestalteten Wohnraum zu schaffen. Dabei sollte die ca. fünf Meter hohe Stuckdecke und das Gesamtvolumen des Ballsaals erlebbar bleiben. Gelöst wurde dies durch die Implementierung von fünf Kuben, welche individuelle Rückzugsmöglichkeiten bieten. Die begehbaren Decken der Kuben bilden Galerieflächen, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Die Kuben heben sich durch Farb- und Materialwahl von den Außenwänden ab. Gleichzeitig fügen sie sich wie selbstverständlich in den Raum ein. Zusammen mit der historischen Deckengestaltung ergibt sich ein harmonisches und zugleich spannungsreiches Gesamtbild. Die Nutzung der einzelnen Kuben lässt sich sowohl an ihrer Farbgebung, als auch an ihrer Form ablesen. So fungieren die orangefarbenen, geschlossenen Kuben als Schlafräume und die rötlichen, geöffneten Kuben als Funktionsbereiche. Durch die Anordnung der Schlafkuben an den Außenwänden können diese über Fenster mit natürlichem Licht versorgt werden. Die rötlichen Kuben befinden sich hingegen in der Raummitte und beinhalten Küche und Abstellräume.
Ihre Farbigkeit erhielten die Kuben durch eine aufgebrachte Spachteltechnik. Der Detaillierung dieser eingestellten Räume wurde große Beachtung geschenkt. So sind Türen, eingebaute Möbel, sowie die Wand- und Bodenbeläge farblich nahezu perfekt aneinander angeglichen. Sie wirken wie begehbare Skulpturen aus einem Guss. Die Badezimmer befinden sich in bereits im Bestand vorhandenen Nebenräumen auf beiden Ebenen. Das obere Bad ist über die Galerie einer der Schlafkuben erreichbar. Hier ist eine Gästeempore eingerichtet. Sie lässt sich mittels eines automatisch gesteuerten, schweren Vorhangs vom restlichen Ballsaal optisch abtrennen. So kann das obere Bad bei Bedarf auch als Gästebad genutzt werden.
Der Idee in dem Ballsaal im OG, mit einem Raumvolumen von 1000m³, ein Wohnloft zu integrieren, lag ein energetisches Konzept für das gesamte Gebäude zu Grunde. Sämtliche Außenwände wurden mit einer 8 cm starken Innendämmung aus kapillaroffenen Mineraldämmplatten versehen. Im EG und OG wurde flächendeckend eine Fußbodenheizung installiert. Im Dachgeschoss kam wegen des sommerlichen Wärmeschutzes eine Holzfaserdämmung zur Anwendung. Um die Wohnqualität an einer vielbefahrenen Straße zu gewährleisten, wurden alle Fenster durch neue Schallschutzfenster ersetzt. Diese wurden so weit nach innen eingerückt, dass zwischen Sandsteingewänden und Fenstern nahezu unsichtbar ein äußerer Sonnenschutz integriert werden konnte. Zusätzlich erfolgte der Einbau einer passivhauszertifizierten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Dadurch können die Fenster zum Lüften geschlossen bleiben.

Im Erd- und im Dachgeschoss wurde großer Wert auf den Erhalt der Bausubstanz gelegt. Durch das Aufarbeiten und Freilegen alter Deckenbalken und Deckenmalereien bewahren die Räume ihren historischen Charme. Im Erdgeschoss des Hauses wurden 2 Gewerbeeinheiten geschaffen. Diese sind hinsichtlich ihrer Größe und Erschließung flexibel nutzbar. So können durch unterschiedliche Raumaufteilungen je 3 verschiedene Nutzungsgrößen für die Einheiten erreicht werden. Für die Gewerbeeinheit II wurde ein separater Eingang mit zugehörigem Innenhof geschaffen. Die Gewerbeeinheit I kann sowohl über die Straßenseite, als auch über die Hofseite durch das Treppenhaus erschlossen werden. In dem komfortabel ausgebauten Dach des Hauses ist eine 176 m² große Wohnung entstanden. Sie verfügt über 7 Zimmer und einen 24 m² großen Balkon mit einem fantastischen Blick in das Elbtal. Der gesamte westliche Teil der Wohnung ist als großzügiger offener Wohn-, Ess- und Küchenbereich gestaltet. Die zwei Haupträume erhielten je eine zusätzliche Dachgaube.

Die Fassade wurden behutsam saniert und bekam ihre horizontale Gliederung nach historischen Vorbild zurück. Die zwei Giebelfassaden wurden jeweils um eine mittig angeordnete Fensterachse einschließlich Dachgaube erweitert. Auf der Hofseite wurden die Wohnungen mit Balkonen durch einen Anbau erweitert. Der spannungsreiche Dialog zwischen Alt und Neu wird in diesem Objekt erlebbar.

Schlagworte

Sanierung, Denkmal, Wohnloft, Wohnung, Ballsaal, historisch, Dresden, Loft, Modernisierung, Umbau, Innenausbau, Bestand, Umnutzung, Gasthof, Kuben, Galerie, energetisch, denkmalgerecht, Wärmerückgewinnung, Elbhang, Schallschutz

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