Architekturobjekte
Wohnquartier Karl-Sasse, Magdeburg
30196 Magdeburg, Johannes-Kirsch-Str. 24-26
Mit freundlicher Unterstützung von Wienerberger
Mit freundlicher Unterstützung von Wienerberger
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Johannes-Kirsch-Str. 24-26, 30196 Magdeburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2021
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Wohnfläche
4.144 m²
Grundstücksgröße
2.786 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Alte Neustadt in Magdeburg befindet sich im Wandel und wird als Wohngebiet immer attraktiver. Deswegen hat die örtliche Wohnungsgenossenschaft „Die Stadtfelder“ zusammen mit dem Architekturbüro arc architekturconzept Lauterbach-Oheim-Schaper drei Stadtvillen für den Standort entwickelt. Die Häuser wurden in monolithischer Bauweise mit Poroton-Ziegeln aus dem Wienerberger-Sortiment erstellt – mit integrierter Dämmung, als Alternative zum klassischen Wärmedämmverbundsystem. Eine nachhaltige, ressourcenschonende Bauweise für zeitgemäße Ansprüche an hochwertigen Wohnraum.
Nach großen Zerstörungen im 2. Weltkrieg war der Magdeburger Stadtteil Alte Neustadt lange hauptsächlich von einfallsloser Nachkriegsarchitektur geprägt. Nun erfährt er eine Verjüngungskur. Unweit von Stadtzentrum, Universität und Wissenschaftshafen wird neu gebaut, saniert und ehemalige Brachflächen neuen Nutzungen zugeführt. Grund genug für die Wohnungsgenossenschaft „Die Stadtfelder“, dort ihre drei Stadtvillen zu realisieren. Bei den Magdeburgern ist das Projekt auf reges Interesse gestoßen. Dank bester Lage und hoher Wohnqualität waren die rund 4000 Quadratmeter Wohnfläche innerhalb kürzester Zeit vermietet.
Familienfreundliche Wohneinheiten in drei Stadtvillen
Die drei Villen befinden sich zwischen Johannes-Kirsch-, Peter-Paul- und Wittenberger Straße auf einem etwa 2.800 Quadratmeter großen Grundstück. Benannt ist das Wohnquartier nach dem Jugendclub Karl-Sasse, der sich auf einem Teil des Geländes befand. Seit Mitte der 1990er Jahre stand der Bau leer und war dem Verfall preisgegeben. „Die Stadtfelder“ hatten die Grundstücksfläche zusammen mit weiteren Teilflächen von verschiedenen Eigentümern erworben, zusammengelegt und von allen Altlasten befreit. Damit schufen sie Platz für die drei frei stehenden Stadtvillen. Mit jeweils fünf Stockwerken sind diese auf einem durchgehenden Tiefgaragensockel angeordnet und beherbergen insgesamt 45 barrierefreie Wohnungen.
„Die beiden äußeren Häuser bilden die straßenbegleitende, klare städtebauliche Kante. Das südliche Eckhaus, das am Kreuzungspunkt Wittenberger Straße steht, wird durch seine spitzwinklige Ausformung zum spannendsten Baukörper“, sagt Sandra Oheim, seit 2005 Partnerin und Gründerin des Bürostandortes von arc architekturconzept in Magdeburg, über die Anordnung der Gebäude auf dem Gelände. „Durch den Rücksprung des mittleren Hauses wird das gesamte Ensemble aufgelockert.“ Wichtig ist ihr zu erwähnen, dass die Intensivbegrünung auf dem Dach der Tiefgarage es ermöglicht hat, den Wohnungen im Erdgeschoss einzelne Gärten zuzuteilen. Loggien erweitern die Wohnräume in den oberen Stockwerken zum Außenraum. Sie schließen mit dezenten Ganzglas-Balkonbrüstungen ab, die den Gebäuden Eleganz verleihen. „Durch die horizontale Bänderung zwischen den französischen Fenstern wirken die Villen optisch weniger hoch“, so Sandra Oheim.
Ziegel als Alternative zum Wärmedämmverbundsystem
Um die Bauvolumen der Villen harmonisch in dem eher kleinteiligen, heterogenen urbanen Umfeld zu platzieren, setzten die Planer von arc architekturconzept das Staffelgeschoss in einem dunkleren Erdton farbig ab. Verschiedene Putztechniken auf den ansonsten weißen, sand- und cremefarbenen Fassaden verleihen den Bauten Charakter. Für den Wandaufbau war in der ersten Projektphase noch eine Stahlbetonkonstruktion mit Wärmedämmverbundsystem vorgesehen. Doch dabei blieb es nicht: Die Bauherrschaft, die besonderen Wert auf zeitgemäßes und nachhaltiges Bauen legt, fragte nach einer ökologischen Alternative zum mehrschichtigen Aufbau eines klassischen Wärmedämmverbundsystems mit erdölbasierten, schwer entsorgbaren Komponenten.
Schließlich setzte sich eine monolithische Bauweise mit mineralwolle-verfüllten Leichthochlochziegeln Poroton-S9-42,5-MW von Wienerberger durch. Mit seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit von 0,09 W/mK erfüllt dieser Ziegel KfW-Effizienzhausstandards und sorgt damit für deutliche Energieeinsparungen. Im Inneren der Häuser herrscht bei jedem Wetter ein angenehmes Raumklima. „Wir können nun mit Fug und Recht behaupten, dass unsere Häuser atmen!“ freut sich Architektin Sandra Oheim. Die Dämmung, die in die Hohlräume des Ziegels eingebracht wird, ist über die gesamte Lebensdauer des Bauwerks geschützt. Der Poroton-S9-42,5-MW bietet sich für monolithische Außenwände im Objekt- und Geschosswohnungsbau an und erfüllt hohe Anforderungen an Wohngesundheit, Schallschutz und Statik. Bei der Magdeburger Überbauung konnte eine Hybridlösung den Anforderungen ans Tragwerk gerecht werden: Wo der Ziegel allein die statischen Erfordernisse nicht abdeckt, kam Stahlbeton mit einer herkömmlichen Dämmschicht zum Einsatz. Über 95 Prozent der Konstruktion wurden in monolithischer Bauweise realisiert.
Schlicht, klar und nachhaltig
Neben den Effizienzhausstandards überzeugt beim Poroton-S-Ziegel auch die umweltfreundliche Herstellung. Es werden 30 % weniger Energie benötigt und 35 % weniger Treibhausgase erzeugt als bei einer energetisch vergleichbaren Wandkonstruktion aus Stahlbeton mit Wärmedämmverbundsystem. Die Wohnlandschaft in der Alten Neustadt ist damit um ein gut gestaltetes Wohnensemble reicher geworden, das mit einer schlichten und klaren Fassadensprache sowie einer nachhaltigen Bauweise glänzen kann.
Beschreibung der Besonderheiten
Wienerberger Poroton S9-42,5-MW
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
45
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