Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer


Wohnraum STATT Hubraum

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Franz Arlart

Perspektive I Blick auf Parkfläche während Öffnungszeiten Einzelhandels - Wohnraum STATT Hubraum

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Konzept I Bebaubare Parkplätze in Stuttgart Stadtgebiet - Wohnraum STATT Hubraum

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Konzept I Verschiedenen Parkplatztypen in Stuttgart - Wohnraum STATT Hubraum

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Konzept I Besetzung von Parkplätzen - Wohnraum STATT Hubraum

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Konzept I Wohnraum für Alle - Wohnraum STATT Hubraum

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Perspektive I Blick auf Gebäude während Nichtnutzung Parkplatz außerhalb der Öffnungszeiten Einzelhandel - Wohnraum STATT Hubraum

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Grundriss I Tragstruktur im Erdgeschoss über Parkplätzen - Wohnraum STATT Hubraum

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Grundriss I Tragstruktur in den Obergeschossen - Wohnraum STATT Hubraum

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Grundriss I Clustergrundriss in den Obergeschossen - Wohnraum STATT Hubraum

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Konzept I Typen Grundrissflexibilität - Wohnraum STATT Hubraum

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Konzept I Grundrisse Wohnraumtypen - Wohnraum STATT Hubraum

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Ansicht I Süd-West - Wohnraum STATT Hubraum

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Schnitt A-A - Wohnraum STATT Hubraum

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Schnitt B-B - Wohnraum STATT Hubraum

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Perspektive I Gemeinschaftliche Zwischenräume - Wohnraum STATT Hubraum

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Konzept I Gemeinschaftliches Wohnen - Wohnraum STATT Hubraum

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Konzept I Konstruktionsprinzipien - Wohnraum STATT Hubraum

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Konzept I Variabilität in der Fassaden-Gestaltung - Wohnraum STATT Hubraum

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Details I Konstruktion und Aufbau - Wohnraum STATT Hubraum

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Umgebungsmodell I Stuttgart Westbahnhof - Wohnraum STATT Hubraum

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Gebäudemodell I Blick von Süden - Wohnraum STATT Hubraum

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Gebäudemodell I Blick von Straße - Wohnraum STATT Hubraum

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Detailmodell I Wohneinheit Maisonette - Wohnraum STATT Hubraum

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Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Franz Arlart

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Sonstige

Universität Stuttgart I Institut für Wohnen und Entwerfen I Prof. Dr.-Ing. Thomas Jocher

Keplerstraße 11

70174 Stuttgart

Deutschland

Verwendete Produkte

Adolf Würth

Holzbeton-Verbundkonstruktion

Ecocell

Ecocell Betonwabenwandkonstruktion

MEVACO

Streckmetall-Verkleidung

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

1.250 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Wohnraum STATT Hubraum | Überbauung von Parkplätzen mit Sozialwohnungen durch ein flexibel ausbaufähiges Skelettsystem

„Den normalen Wohnungsbau gibt es nicht mehr - ein Appell für einen Wandel unserer Wohnkultur.“
(Sophie Wolfrum, Professorin für Städtebau und Regionalplanung an der TU München).

Ein Dach über dem Kopf haben – das sollte kein Luxus sein. Und dennoch landen immer mehr Menschen in Deutschland auf der Straße, werden obdachlos. Dabei garantieren die meisten Landesverfassungen (z.B. Bayern) jedem Bürger das Recht auf eine angemessene Wohnung. Besonders deutlich werden die Probleme seit der exorbitanten Welle an Zuwanderung durch Flüchtlinge und Asylbewerber.

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, einer stetig steigenden Migration sowie der Veränderung der Arbeitswelt und der Sozial- und Haushaltsstruktur bedarf es im Wohnungsbau komplett neuer Lösungsansätze. Insbesondere in den Städten wächst die Zahl derer, die sich mit einem geringen oder mittleren Einkommen keine Wohnung mehr leisten können.

Die Tatsache dieser gesellschaftlichen Strukturveränderungen wirft unweigerlich die Frage auf, welche Stellschrauben bewegt werden müssen, um auch in Zukunft innerstädtisches „Wohnen für alle“ zu ermöglichen.

Soziologen haben jüngst berechnet, dass Deutschland – auch wegen der Migration – ab sofort jährlich mehr als 400.000 neue Wohnungen benötigt. Ein nach aktuellem Vorgehen nicht erfüllbares Ziel.

Architektinnen und Architekten müssen daher hier einen wichtigen Beitrag leisten, wenn es darum geht, städtisches Wohnen zu organisieren. Dieses bewegt sich in den Spannungsfeldern zwischen wachsendem Wohnraumbedarf und abnehmenden Grundstücksressourcen, notwendiger Quantität und gewünschter Qualität, es soll langfristig Bestand haben und damit einen gesamtgesellschaftlich nachhaltigen Effekt erzielen.

Beschreibung der Besonderheiten

Parkplätze als bisher nicht beachtete bebaubare innerstädtische Flächen

Neben den extrem hohen Bauvorschriften, die in Deutschland für jeden Neubau zu erfüllen sind, ist die Suche nach kostengünstigen Flächen ein Hauptgrund für den fehlenden sozialen Wohnungsbau. Die nur wenigen freien Baugrundstücke innerhalb unserer Großstädte werden meist auf dem Immobilienmarkt unter enormen Summen zwischen großen Investoren für hochwertigen teuren Wohnungsbau gehandelt. Ein politisches Eingreifen gab es bisher in vielen Städten (u.a. in Stuttgart) nicht.

Bei genauer Betrachtung der urbanen Strukturen in Stuttgart fällt auf, dass ein Großteil der Flächen für Parkplätze genutzt wird - sowohl in kommunaler Hand, als auch in privatwirtschaftlicher Verwaltung (z.B. Einzelhandelsketten). Nicht nur aus städtebaulicher Sicht generieren diese Parkplatzflächen Lücken im geschlossenen Stadtgefüge, auch aus wirtschaftlicher Sicht erscheint es in der aktuellen Lage kaum mehr haltbar solch hochwertige Flächen lediglich für das offene Abstellen von PKWs zu nutzen. Warum also nicht diese große Anzahl an bisher unschönen Freiflächen mit einem seriellem Bausystem überbauen, um auch städtebaulich und architektonisch einen Mehrwert für die Grundstücke zu schaffen?

Neben zentralen innerstädtischen Parkplätzen vor öffentlichen Einrichtungen und Verwaltungsbauten fallen große Flächen vor Einzelhandelsketten (Aldi, Lidl, etc.) auf. Betrachtet man den Randbereich der Großstädte sind noch weitaus größere Parkierungsflächen von Möbelhäusern, Baumärkten, Großmärkten zu verzeichnen. Auch baulich wäre in diesen Bereichen eine Nachverdichtung wünschenswert.

Durch eine reduzierte Stützenstruktur aus Stahlbeton (Brandschutzgründe) über den Stellplätzen kann Wohnraum ohne negativen Einfluss für das Parken geschaffenen werden. Vor allem bei Einzelhandelsparkflächen, die nur während der Öffnungszeiten genutzt werden kann ein attraktiv bespielbarer gemeinschaftlicher überdachter Außenbereich für die Bewohner geschaffen werden.

Flexible Tragstruktur mit Ausbaumöglichkeiten

Um ein Gebäude schaffen zu können welches je nach Wohnraumbedürfnissen in Größe und Form mit Wohneinheiten ausgebaut werden kann, ist bewusst ein Skelettbau in Holz mit Holzbetonverbunddecken vorgeschlagen. Diese nachhaltige und ressourcenschonende Konstruktion ermöglicht alle denkbaren Nutzungen, selbst Büroflächen für Start-Ups sind einfach zu realisieren. Verschieden große Wohneinheiten von Cluster, tiefen Einheiten bis Loftbereichen werden somit ermöglicht und können jederzeit umgebaut werden. Auch wirtschaftlich und baukonstruktiv zeigt ein solcher Bauvorgang große Vorteile gegenüber komplett vorgefertigten Wohnboxen mit unvermeidbaren doppelten Wand- und Deckenstärken.

Ausgeführt wird diese umweltbewusste Konstruktionsweise in den Wandelementen. Hierfür soll ein System aus mit einer Zementmaße behandelten Wellpappe zwischen zwei Holzdeckplatten verwendet werden. Entwickelt wurde dieses neuartige modulare System (Ecocell) an der Bautechnikabteilung der ETH Zürich. Vor kurzem erhielt die neuartige Konstruktion den GreenTec Award 2016.

Rückbaubare wiederverwendbare Konstruktionselemente

Da sich Wohnbedürfnisse und -nachfrage häufig schnell ändern, ist besonderes Augenmerk auf eine in Einzelteile einfach rückbaubare Konstruktion gelegt worden. Die Vorelementierung durch Holzbetonverbundelemente und das modulare Wandsystem Ecocell bieten dafür die optimale Zusammenstellung und k.nnen einfach an anderen Orten wieder aufgebaut werden. Die intelligente, aber dennoch einfache Konstruktionsweise basiert auf der Cradle-to-Cradle Idee.

Gemeinschaftliches Wohnen mit Stärkung der Individualbereiche

Gemeinschaftliche Wohnformen werden zukünftig immer bedeutsamer in unserer sich wandelnden Welt, in der sich das traditionelle Familienbild als soziales Gefüge des Zusammenlebens auflöst. Neben der Schaffung von vielseitigen attraktiven Flächen für ungezwungene Begegnungen und gemeinschaftliche Tätigkeiten, sollte im vorliegenden Entwurf ein besonderes Augenmerk auf individuelle Rückzugsräume gelegt werden. Häufig wird dieser zentrale Punkt bei gemeinschaftlichen Wohnkonzepten nicht hinreichend beachtet. Dies führt nicht selten zum Scheitern solcher Projekte (vgl. Andreas Hofer, Architekt ETH, Initiator des Hunziker Areals Zürich).

Innovatives kostengünstiges Wohnen

In den letzten Jahren ist der Bedarf an Wohnraum pro Person enorm gestiegen. Im Durchschnitt ist eine Fläche von 45 m2 pro Person in Stuttgart ermittelt worden. Ein Trend, der Wohnraum in den Städten reduziert und sozial schwächere verdrängt.

Hier ist dringend eine Rückbesinnung erforderlich um kostengünstig bauen zu können. Attraktive, vielschichtig private Kleineinheiten mit intelligent flexibler Nutzbarkeit und großzügigen Gemeinschaftsbereichen könnten diese Problematik entschärfen und trotzdem eine attraktive Wohnatmosphäre schaffen. Erweiterbare Tiny Micro Homes wurden daher in der Entwurfsarbeit detailliert untersucht.

Serieller Baukörper mit individueller Anpassung an die städtebauliche Situation

Serielle Gebäude sind häufig mit dem statisch festen immer gleichen Erscheinungsbild behaftet. Ein individuelles Eingehen auf den Genius Loci und die städtebaulichen Gegebenheiten ist nicht möglich. Unter anderem ein Grund für das Scheitern der DDR-Plattenbauten in der heutigen Zeit.

Dementsprechend sollte eine Konstruktionsweise gefunden werden, die Variabilität und Flexibilität im äußeren Erscheinungsbild zulässt. Durch eine hinterlüftete, vorgehängte Modulfassade können alle denkbaren Plattenmaterialien angebracht werden. Somit kann die immer selbe serielle Konstruktion mit einer verschiedenen ortstypischen Außenhaut verwendet werden. Um kostengünstig bauen zu können, werden primär eine Polyethylen Netzgewebeverkleidung neben Siebdruckplatten und Holzwerkstoffplatten vorgeschlagen

Neue Lösung für schnelles wirtschaftliches Bauen - Platte 2.0 - ein Holzbausystem

Durch Vorfertigung der einzelnen Konstruktionselemente (Elementierte EG-Tragstruktur, Holzbetonverbundplattenelemente, modulare Fassade und ein einfaches Fassadensystem) können die Bauzeit und -kosten erheblich reduziert werden. Da sich die Installation von Bädern meist relativ langwierig im Bauvorgang zeigt, sollen vorgefertigte Zellen in die einzelnen Wohneinheiten eingesetzt werden.

Ein Holzbau als leichte, ressourcenschonende und bauphysikalisch sehr günstige Konstruktion sollte für den neu gedachten seriellen Wohnbau entwickelt werden. Auch die Kosten reduzieren sich gegenüber einem Massivbau. Um schalltechnisch und brandschutzrechtlich vorgegebene Richtlinien im Wohnungsbau erfüllen zu k.nnen, wird eine Verbundkonstruktion im Decken- bzw. Fußbodenbereich in Holzbetonverbundsystem vorgeschlagen. Die einzelnen vorgefertigten Elemente werden auf der Baustelle zu einer statisch wirksamen Platte vergossen.

Nachhaltiges Energiekonzept

Für die Energieversorgung ist eine PV-Anlage auf dem Dach vorgesehen, um einerseits das Gebäude zu versorgen und anderseits direkt mit dem erzeugen Strom Elektroautos, die im EG parken, aufladen zu können. Eine Grundwasserpumpe sorgt für die Wärmeversorgung.
Energetisch kann dank der Ecocell Wandkonstruktion ein sehr hoher Dämmwert erreicht werden.

Im August 2016 wurde das Projekt beim Baufi24 Award "Stadt entwickeln - Neue Konzepte für den Sozialen Wohnungsbau" mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Mehr dazu unter:
https://www.baufi24.de/baufi24-award/2015-urbane-wohnkonzepte/gewinner-hauptrunde/

Auszeichnungen

1. Preis I Baufi24 Award Hauptrunde "Platte 2.0" I August 2016

Gewinner I Polis Award Campus I April 2017

Schlagworte

Wohnraum statt Hubraum, Serieller Wohnungsbau, Platte 2.0, Kostengünstiger Wohnungsbau, Sozialer Wohnungsbau, Parkplatzüberbauung, Gemeinschaftliches Wohnen, Cluster Wohnungen, Neue Wohnkonzepte

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