Architekturobjekt 7 von 26

Architekturobjekte


Wohnturm in Hamburg

22417 Hamburg, Kiwittsmoor 32

Mit freundlicher Unterstützung von Brillux

Nachher: Der helle und freundliche Grundton der Farbgebung, die feine Abstu-fung von cremeweißen und sandfarbenen Tönen im Kon-trast mit der grau gerahmten Verglasung und dem neu betonten Sockel verleihen dem Gebäude jetzt Eleganz und Wertigkeit. - Wohnturm in Hamburg

© Markus Tollhopf

Nachher: Der helle und freundliche Grundton der Farbgebung, die feine Abstu-fung von cremeweißen und sandfarbenen Tönen im Kon-trast mit der grau gerahmten Verglasung und dem neu betonten Sockel verleihen dem Gebäude jetzt Eleganz und Wertigkeit. - Wohnturm in Hamburg

© Markus Tollhopf

Nachher: Der helle und freundliche Grundton der Farbgebung, die feine Abstu-fung von cremeweißen und sandfarbenen Tönen im Kon-trast mit der grau gerahmten Verglasung und dem neu betonten Sockel verleihen dem Gebäude jetzt Eleganz und Wertigkeit. - Wohnturm in Hamburg

© Markus Tollhopf

Spiel mit Flächen: Echtklin-kerriemchen an Nord- und Südfassade und im Sockel-bereich sowie Putzflächen an den Flanken arbeiten die Ku-batur des Gebäudes glie-dernd heraus und vitalisieren seine Ansicht. Die neu ver-glasten Balkone mit ihrem aufschiebbare - Wohnturm in Hamburg

© Markus Tollhopf

Spiel mit Flächen: Echtklin-kerriemchen an Nord- und Südfassade und im Sockel-bereich sowie Putzflächen an den Flanken arbeiten die Ku-batur des Gebäudes glie-dernd heraus und vitalisieren seine Ansicht. Die neu ver-glasten Balkone mit ihrem aufschiebbare - Wohnturm in Hamburg

© Markus Tollhopf

Sanierung Kiwittsmoor - Wohnturm in Hamburg

© Markus Tollhopf

Feines Detail: Die neuen Fensterfaschen in den ge-klinkerten Flächen akzentuie-ren die Fassade und verlei-hen ihr gleichzeitig einen einladenden Gestus. - Wohnturm in Hamburg

© Markus Tollhopf

Feines Detail: Die neuen Fensterfaschen in den ge-klinkerten Flächen akzentuie-ren die Fassade und verlei-hen ihr gleichzeitig einen einladenden Gestus. - Wohnturm in Hamburg

© Markus Tollhopf

Feines Detail: Die neuen Fensterfaschen in den ge-klinkerten Flächen akzentuie-ren die Fassade und verlei-hen ihr gleichzeitig einen einladenden Gestus. - Wohnturm in Hamburg

© Markus Tollhopf

Mit freundlicher Unterstützung von Brillux

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Kiwittsmoor 32, 22417 Hamburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

12.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Baugenossenschaft dhu eG

Buchsbaumweg 10a

22299 Hamburg

Deutschland

Tel. 040 514943-0

info@dhu.hamburg

Architekt/Planer

Pilsinger Solare Architektur GmbH

Ruhrstr. 11

22761 Hamburg

Deutschland

Tel. +49 40 39993930

mail@pilsinger-architekten.de

Generalbauunternehmen

STRABAG AG Bereich Sonderbau Direktion Nord

Reeperbahn 1

20359 Hamburg

Österreich

Tel. +49 40 20208-3242

nl-sonderbau-hh@strabag.com

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ressourcenschutz trifft Blickfangqualität

Der Hausenergieverbrauch hat sich halbiert, der Wohnkomfort und die Außenwirkung des Mehrfamilienhauses hat sich vervielfacht. Mit einer umfassenden energetischen Sanierung und einer preisgekrönten Fassadengestaltung setzt das Objekt in Hamburg-Langenhorn ein Zeichen für erfolgreiche bauliche Klimapolitik bei hohem ästhetischem Nutzen.

Laut Statistischem Bundesamt gab es 2018 in Deutschland 41,98 Millionen Wohnungen. Neubauten, wohin man schaut? Weit gefehlt. Der Anteil der „neuen“ von 2011 bis 2018 erbauten Wohneinheiten belief sich mit 1,25 Millionen auf nur knapp drei Prozent des Gesamtvolumens. Dagegen wurde der Löwenanteil des Wohnungsbestands mit 17,28 Millionen Wohnungen (entsprechend rund 41 Prozent) zwischen 1949 und 1978 errichtet. Mehr als zwei Drittel dieser Wohneinheiten entstanden in den beiden baustärksten Dekaden der 1960er- und 1970er-Jahre mit einem Schwerpunkt auf Großwohnbauten in Stadtrandsiedlungen. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen, der derzeitigen Wohnungsnot und der dringlichen Forderung nach ressourcenschonendem Bauen wird deutlich: Der Ertüchtigung und Revitalisierung dieses Bestands kommt eine enorme Rolle zu. Ein Wohnhochhaus in Hamburg-Langenhorn hat sich der Aufgabe gestellt und die Wandlung von der in die Jahre gekommene Wohnmaschine zu einer attraktiven, energieeffizienten Immobilie vollzogen.

Großmodernisierung für zeitgemäße Wohnqualität
Der Wohnturm wurde 1976 erstbezogen und ist im Besitz der Baugenossenschaft dhu eG aus Hamburg. Auf neun Geschossen beherbergt er 32 Wohnungen mit Zuschnitten von eineinhalb bis vier Zimmern. Im Zuge der Großmodernisierung erhielten die sanierten Balkone eine Wintergartenverglasung, die sie als Loggien nutzbar machen und den Wohnkomfort der Bewohnenden nachhaltig steigern. Hauptaugenmerk lag auf der energetischen Sanierung mit KfW-Einzelmaßnahmen. Fassade, Kellerdecken und Dachflächen erhielten eine Dämmung, dreifach verglaste Fenster wurden neu eingebaut und eine Abluftanlage in das Gebäude implementiert. „Gerade die kompakten Bestandsbauten der 1970er-Jahre mit ihren auch heute noch zeitgemäßen Grundrissen lassen sich sehr gut in die Zukunft führen“, sagt Stefan Pilsinger. Der Architekt hat mit seinem Büro Pilsinger Solare Architektur das Objekt mit Energieberatung, Planung und Bauüberwachung betreut. „Das A/V-Verhältnis, also die Korrelation von wärmeabgebender Fläche zu beheiztem Volumen, ist bei würfelförmigen Gebäudekubaturen wie im Kiwittsmoor 32 sehr gut.“

Energieeffizienz und Ästhetik – zusammen gedacht
Energieeffiziente Sanierungen machen seit 30 Jahren das Kerngeschäft des Architekturbüros aus. „Unser Anspruch ist es, dem Gebäude dabei eine neue Ästhetik zu geben und mit zeitgemäßer Gestaltung aufzuwerten“, betont Stefan Pilsinger. In Hamburg-Langenhorn lässt sich dies eindrücklich an der neuen Fassadenausformung ablesen. Die Planer arbeiteten die vorhandene Kubatur, die durch den Unterkörper und Versprünge bereits eine Rhythmisierung aufwies, weiter heraus und machten sie mit unterschiedlich gestalteten Sichtflächen zum Thema. Die Nord- und Südfassade wurde jeweils, passend zur Region, mit Echtklinkerriemchen in einem hellen Sandfarbton gestaltet. Zusätzlich erhielten die Fenster in diesem Bereich mit Faschen aus Zierprofilen eine weitere Detaillierung. Die Flanken des Gebäudes sind in Putz ausgebildet und docken mit ihrem gebrochenen Weiß harmonisch an den festen Klinkerkern an. Der in Geschosshöhe angelegte Sockel setzt sich wiederum mit Echtklinkerriemchen in einem dunkleren Anthrazitfarbton ab. Ganz selbstverständlich vereinigt die Gestaltung Form und Funktion. Die Robustheit der Klinkerflächen macht die für Algenbildung besonders anfällige Nordfassade durabler und schützt den Sockelbereich vor mechanischen Einwirkungen. Auf den Flanken erleichterte die rahmende Putzausführung die Anschlüsse an die dunkel gehaltenen Balkone.

Fachliche und logistische Herausforderung
Auch unter der aufwendig gestalteten Sichtfläche steckt viel Detailarbeit und eine ausgefeilte Logistik. Wie alle Abdichtungs-, Beschichtungs- und Dämmarbeiten am Gebäude wurde sie auch fassadenseitig von der STRABAG AG im Bereich Sonderbau Direktion Nord ausgeführt. Zunächst entfernten und entsorgten die Fachleute die mit Eternit bekleidete Vorhangfassade und egalisierten die ruppigen Übergänge mit einem Ausgleichsputz. Anschließend wurde die Fassade vollflächig mit einer besonders nachhaltigen mineralischen Dämmung im Verbundsystem versehen und verputzt. Insgesamt 2.450 Quadratmeter WDVS, 1.300 Quadratmeter Klinkerriemchen und 1.150 Quadratmeter Fassadenputz mit mineralischem Farbanstrich verarbeitete die STRABAG. „Die große Herausforderung bei Bauvorhaben dieser Größe ist die Koordination der einzelnen Gewerke im Einklang mit einem hohen Anspruch an das Ergebnis“, erläutert Michael Geffken, Gruppenleiter der STRABAG AG im Bereich Sonderbau der Direktion Nord. „Die konstruktive Zusammenarbeit zwischen dem Bauherrn, dem Planer und uns als ausführendes Unternehmen hat zu diesem guten Ergebnis bei dieser Baumaßnahme geführt." 

Fit gemacht für Gegenwart und Zukunft
Stefan Pilsinger hebt ebenfalls das außerordentliche Engagement der Baugenossenschaft dhu hervor. „Die Bauherrin war bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen, um mit 61 kWh Energieverbrauch pro Quadratmeter und Jahr eine Energieeinsparung von 50 Prozent gegenüber dem Altbestand zu erzielen sowie gleichzeitig neue weitere Wohnqualität für die Mietenden zu schaffen“, so der Architekt. Er sieht in geförderten Maßnahmen wie diesen für Bestandsbauten ein riesiges Potenzial, mit dem sich seiner Erfahrung nach sogar 70 bis 90 Prozent Energieeinsparung bei der Hauswärme realisieren lassen – bei gleichzeitig deutlich besserer Bilanz hinsichtlich grauer Energie gegenüber Neubauten. Diesen Zusammenhang unterstrich auch die Jury des Brillux Design Awards 2021: „Nur wenn es uns gelingt, möglichst viele Bestandsgebäude zu erhalten und weiterhin intensiv zu nutzen, wird uns der dauerhafte Ressourcenschutz auch glücken.“ Diese Mission hat die Sanierung des Hamburger Wohnturms in den Augen des Preisgerichts vorbildlich erfüllt und sich so den Gewinn des Wettbewerbs in der Kategorie Wohnbauten verdient: „Mit seiner neuen Anmutung kann das Gebäude entspannt in die nächsten Lebensjahrzehnte blicken und zeigt auf, wie mit Fingerspitzengefühl der Erhalt auch schön gelingt. Bravo!“

Eingesetzte Brillux Produkte
WDV-System MW Ecotop
Mineral-Leichtputz KR K2 3664
Fugeisenfuge KB 3869
Rahmenprofil 3590
Sol-Silikat-Fassadenfarbe Ultrasil HP 1901
Reinacrylat-Fassadenfarbe Evocryl 200

Nachhaltigkeit

Hauptaugenmerk lag auf der energetischen Sanierung mit KfW-Einzelmaßnahmen. Fassade, Kellerdecken und Dachflächen erhielten eine Dämmung, dreifach verglaste Fenster wurden neu eingebaut und eine Abluftanlage in das Gebäude implementiert.

Auszeichnungen

Brillux Design Award 2021

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