Architekturobjekt 38 von 178

Architekturobjekte


Wohnung CT

20345 Hamburg, Warburgstraße 35

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FORMWÆNDE GmbH & Co. KG

DEU, Hamburg, 2020, Privatwohnung in Hamburg, Gestaltung und Architektur: formwaende, Copyright photo: Fred Dott, http://www.freddott.de - Wohnung CT

© Fred Dott

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Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FORMWÆNDE GmbH & Co. KG

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Warburgstraße 35, 20345 Hamburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

10.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

FORMWÆNDE GmbH & Co. KG

Stresemannstraße 4

21335 Lüneburg

Deutschland

Tel. +49 (0)4131 39 33 00

info@formwaende.de

Bauleistung: Tischler

smf-wohndesign

Am Hopfenbach 1a

22926 Ahrensburg

Deutschland

Bauleistung: Trockenbau

ISCO Innenausbau

Letternkamp 42F

22117 Hamburg

Deutschland

Bauleistung: Maler, Lackierer

Der Malermeister Lapatke

Am Bahnhof 8

21357 Bardowick

Deutschland

Bauleistung: Elektroinstallation

Prehn + Hößlin

Carl-Backhaus-Straße 16

22926 Ahrensburg

Deutschland

Bauleistung: Rollläden und Sonnenschutz

Baumeister Programm

Stadtkoppel 3

21337 Lüneburg

Deutschland

Verwendete Produkte

Dedar

Vorhangstoffe

Dedar

Farrow+Ball

Farben

Farrow+Ball

Marmorwerk Bartels

Naturstein

Otta Phylit

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Am Beispiel einer Wohnung für ein junges Paar wird gezeigt, wie mit einer geschickten, maßgeschneiderten Lösung dauerhaftes Wohnen ohne Kompromisse auf kleinster Fläche möglich ist. Der Komfort und die Qualität entstehen dabei nicht trotz, sondern im Einklang mit der baulichen Beengtheit.

Die an der Außenalster gelegene Wohnung liegt im dritten Obergeschoss eines Wohnungsneubaus, dessen zeitgenössische Architektur sich hinter einer klassizistischen Fassade verbirgt. Durch futuristisch anmutende Bauteile, die sich über die historische Fassade hinwegheben, zeigt das Gebäude selbstbewusst, dass es aus zwei Zeiten stammt und bringt damit einige gestalterische Ambition und Spannung in den Straßenzug.

Da sich die Wohnfläche mit dem Umzug verkleinern sollte, war es von Vorteil, dass Planer und Bauherrenpaar durch vorige Projekte bereits aufeinander eingespielt waren. So war es möglich, den Entwurf durch äußerst spezifische Anforderungen wie tägliche Handlungsabläufe, individuelle Gewohnheiten oder persönliche Gegenstände, die in Szene gesetzt werden sollten, beeinflussen zu lassen, anstatt lediglich dem allgemeinen Wunsch nach Großzügigkeit auf kleinem Raum nachzugehen.

Durch die spezielle Bauform bedingt, war die Wohnung zu Beginn der Arbeiten eher verschachtelt angelegt und nur einseitig belichtet. Aus diesem Grund ergab sich der Wunsch nach einer Öffnung der gesamten Fläche, was aufgrund der statischen Gegebenheiten aber nur sehr kompromissbehaftet umsetzbar gewesen wäre. Daher fiel die Entscheidung, die scheinbaren Nachteile des Raumes für den Entwurf zu nutzen, statt gegen sie zu arbeiten.
Aus diesem Grund wurden lediglich die nicht tragenden Wände abgebrochen und ein Regalsystem ergänzt, das die Wohnung in zwei Hälften teilt. Auf der einen Seite liegen Eingang, Garderobe, Bad, WC und Stauflächen, auf der anderen Seite öffnen sich Wohn-, Ess-, Schlafzimmer und Küche Richtung Licht. Dabei bleiben immer wieder Blick- und Lichtöffnungen frei, so dass man aus jedem Winkel die gesamte Größe der Wohnung wahrnimmt und das Tageslicht bis in die hintersten Ecken fällt.

Raum wird bei diesem Konzept als Ressource aufgefasst. Entsprechend sorgsam wird mit ihm umgegangen. Jeder Zentimeter wird entweder als Stauraum genutzt oder dient als Durchblick und Belichtung. Dabei ist das System nicht statisch, sondern kann wie ein Setzkasten verändert werden. So können, je nach Bedarf und Lebensumständen, Funktionen ergänzt oder reduziert, Blickbezüge geschlossen oder geöffnet werden.
Diesem Grundsatz folgend, lässt sich der Küchenblock, der im Alltag Platz für zwei Personen bietet, durch das Entfernen der rollbaren Glas- und Geschirrschränke zu einem bequemen Esstisch für sechs Personen erweitern. Die hierfür notwendigen zusätzlichen Stühle befinden sich direkt im Unterbau des Tisches.
In der Flurseite des Regals, genau zwischen Wohn- und Schafbereich, ist eine bündig und grifflos in der Fläche liegende Schiebtür integriert, die bei Bedarf den Schlafbereich abtrennt.
Im Eingang befindet sich eine Garderobe mit kleiner Sitzbank, die über die Spüle hinweg einen Blick in den Wohnbereich freigibt. Hier und da sind kleine Fächer speziell für Schlüssel, Handys oder die Tagespost integriert. Gleichermaßen sind große Staufächer im Bettkasten und Sitzhocker sowie hinter der Schiebetür am Ende des Flures vorhanden. Eine maßgefertigte Leiter bietet Zugang zur Ablage oberhalb des Regals, wo auch sperrige Gegenstände gelagert werden können. Unterhalb lagern Kästen auf Rollen, in denen z.B. Schuhe Platz finden.

Der gesamte Ausbau ist bis in die letzte Griffleiste in enger Zusammenarbeit mit der Tischlerei maßgeschneidert worden. Besonderer Wert wurde hierbei auf die Fügung der Materialen gelegt. So sind nicht alle Teile einfach schlicht und bündig gefertigt, sondern spielen vielmehr mit Licht, Schatten und Materialwechseln, um Plastizität zu erzeugen.
Bis auf wenige Ausnahmen sind die Wände der Wohnung in dunklem, neutralem Anthrazit gehalten. Dadurch wirken die Einbauten wie freigestellt und der Raum bekommt eine ungeahnte Tiefe.
Die klare Strukturierung durch den raumbildenden Einbau bietet einerseits Ordnung und andererseits Platz für Persönliches, wie z.B. für das Modellschiff, welches in einer passgenau angefertigten, beleuchteten Nische in der Stirnwand des Flures seinen Platz findet. Um das Regal aufzulockern und ein verspieltes Element zu integrieren, wurde ein Fach mittels Leuchte und japanischem Papier in einen Lampion umgewandelt.
Die Arbeitsflächen mit integrierter Spüle ist in weißem Terrazzo aus einem Stück gefertigt. Der norwegische Naturstein, der als Spritzschutz hinter dem Herd eingesetzt wurde, entwickelt seine ganze Schönheit erst durch Benutzung und mit der Zeit, genau wie der dezent eingesetzte gewachste Stahl. Um eine möglichst gute Akustik zu erreichen, sind die Schrankflächen mit Leinenstoff bezogen. Die gesamte Materialpalette wird durch das überall präsente Eichenholz ruhig eingefasst.

Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Anforderungen und die zeitgenössische Sicht auf den Raum in Kombination mit der traditionellen handwerklichen Verarbeitung und der Materialqualität entsteht ein Ausbau, der über viele Jahre und Lebensphasen hinweg funktioniert und auf diese Weise nachhaltig ist. Er verleiht der Wohnung trotz aller Zurückhaltung in Material und Farbe einen ganz persönlichen und unverwechselbaren Charakter, der sich auch von kommenden und gehenden Moden nicht irritieren lassen wird. Dabei geht es nicht darum, den Wandel der Zeit außen vor zu lassen und ein Statement einer bestimmten Zeit zu setzen. Viel eher sollen Wohnung und Bewohner über die Jahre hinweg gemeinsam älter werden und sich je nach Lebensphase und Zeitgeist verändern können.

So aufwendig dieser Ansatz klingt, so alt und erfolgreich ist er im Grunde. Schauen wir uns die moderne Möbelindustrie mit ihrem Wettbewerb nach immer neuen Wohntrends an. Statt Individualität werden hier häufig eher Begehrlichkeiten bedient, die oftmals einer unbeständigen und wechselhaften Mode unterliegen. Betrachtet man dagegen, die so oft zitierten Stadtwohnungen der vorletzten Jahrhundertwende, beispielsweise in Amsterdam, London oder Berlin, mit ihrem Stuck, den Wandvertäfelung, der Tapetentür zur Abstellkammer usw., stellt man fest, dass diese Relikte einer längst vergangenen Zeit trotz aller Ähnlichkeiten im  Grunde so individuell wie ihre Bewohner sind, weshalb sie bis heute mit viel Hingabe und Aufwand am Leben gehalten werden.

 

Beschreibung der Besonderheiten

Der gesamte Ausbau ist bis in die letzte Griffleiste in enger Zusammenarbeit mit der Tischlerei maßgeschneidert worden. Besonderer Wert wurde hierbei auf die Fügung der Materialen gelegt. So sind nicht alle Teile einfach schlicht und bündig gefertigt, sondern spielen vielmehr mit Licht, Schatten und Materialwechseln, um Plastizität zu erzeugen.
Bis auf wenige Ausnahmen sind die Wände der Wohnung in dunklem, neutralem Anthrazit gehalten. Dadurch wirken die Einbauten wie freigestellt und der Raum bekommt eine ungeahnte Tiefe.
Die klare Strukturierung durch den raumbildenden Einbau bietet einerseits Ordnung und andererseits Platz für Persönliches, wie z.B. für das Modellschiff, welches in einer passgenau angefertigten, beleuchteten Nische in der Stirnwand des Flures seinen Platz findet. Um das Regal aufzulockern und ein verspieltes Element zu integrieren, wurde ein Fach mittels Leuchte und japanischem Papier in einen Lampion umgewandelt.
Die Arbeitsflächen mit integrierter Spüle ist in weißem Terrazzo aus einem Stück gefertigt. Der norwegische Naturstein, der als Spritzschutz hinter dem Herd eingesetzt wurde, entwickelt seine ganze Schönheit erst durch Benutzung und mit der Zeit, genau wie der dezent eingesetzte gewachste Stahl. Um eine möglichst gute Akustik zu erreichen, sind die Schrankflächen mit Leinenstoff bezogen. Die gesamte Materialpalette wird durch das überall präsente Eichenholz ruhig eingefasst.
 

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Objektdetails

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