Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2020: Teilnehmer
WohnWerk - Eine hybride Wohnmaschine für das Münchner Werksviertel
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Darmstadt, Architektur, C. Riechardt
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Darmstadt, Architektur, C. Riechardt
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das im Osten Münchens gelegene Werksviertel ist ein ehemals industriell genutztes Areal, das sich seit den letzten Jahren im Wandel zu einem urbanen Quartier der Stadt befindet. Das Stadtbild wird zum einen von multifunktional umgenutzten Bestandsgebäuden und zum anderen von moderner Architektur, die neue Kombinationen von Arbeiten und Wohnen ermöglicht, bestimmt. Die Straßen, Plätze und neu entstehenden Grünflächen werden von Kreativen, Familien und Start-Up-Gründern genutzt. Die heterogene Erscheinung des Quartiers wird sowohl von der städtebaulichen Umgebung als auch den Bewohnern geprägt.
Verortung des Baukörpers im städtebaulichen Kontext
Das zwischen dem Konzerthaus im Süden und der Grundschule im Norden gelegene Grundstück wird mit einem linearen Volumen bebaut. Dieses stärkt das entlang des Grundstücks verlaufende Kommunikationsband und behält die Blickachse von Konzerthaus über die Schule hinweg bei. Das Volumen ist zur Straße hin kompakt und öffnet sich auf der Rückseite durch Laubengänge, Erker und Nischen zunächst zum Sportfeld und der niedrigen Bebauung im Nordwesten sowie dem Stadtbild Münchens.
Gliederung des Wohnwerks
Das Gebäude ist in drei Zonen gegliedert, die jeweils einen anderen Bezug zum Quartier haben. Während das erste Sockelgeschoss sich zu den Bewohnern des Werksviertels hin öffnet und öffentliche Nutzungen in Form von Nahversorgung und Freizeitangeboten sowie einem Kindergarten bietet, bildet das zweite Sockelgeschoss einen Übergang zwischen dem Straßenraum und der Wohnzone. Im zweiten Geschoss befinden sich Werkstätten und Arbeitsräume, die zum einem vermietet werden und somit gekoppelt mit den im Erdgeschoss befindlichen Geschäften genutzt werden können. Dazu kommen Werkstätten, die offen für Nutzer des Hauses sowie die
Bewohner des Quartiers sind. Über der Sockelzone aus öffentlich und halböffentlichen Nutzungen gliedert sich die Wohnnutzung an, welche Raum für verschiedene Wohnformen bietet. Arbeiten, Wohnen, Erholen und Nahversorgung werden in enger räumlichere Nachbarschaft verknüft und das Quartier um einen Ort der sozialen und funktionalen Vielfalt erweitert.
Beschreibung der Besonderheiten
Die vertikale Erschließung erfolgt über drei Treppen- und Aufzugsbereiche, die sich zwischen die Wohnparzellen eingliedern. Die einzelnen Regelgeschosse werden horizontal über Laubengänge erschlossen, diese dienen zudem als Treffpunkt und geteilte gemeinschaftliche Fläche. Durch Aussparungen der Laubengangzone werden Blickkontakte zwischen den Geschossen möglich und somit eine Kommunikation der Bewohner hervorgerufen. Dabei variieren die Größen der Aussparungen in Relation zu der anschließenden Wohnform. Die soziale Offenheit der Bewohner wird durch die bewusste Entscheidung über das Verhältnis von Anonymität und soziale Nähe gestärkt.
Wohntypologie
Die einfache Konstruktion des Gebäudes erlaubt eine hohe Nutzungsvariablität, die verschiedensten Wohntypologien Raum bietet und es ermöglicht diese je nach Bedarf anzupassen. Die Grundstruktur der Wohneinheiten beträgt vier auf neun Meter, durch horizontales und vertikales Zusammenschließen entstehen neben Kleinstwohnungen, Atelierwohnungen auch Familien- und gemeinschaftliche Wohnbereiche. Die Wohngeschosse werden von Gemeinschaftsflächen ergänzt, wobei sich je Geschoss eine Gemeinschaftsfläche mit Funktionen wie Kochen und Essen, Waschen und Austauschen sowie Arbeiten und Bibliothek findet.
Schlagworte