Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer
Wolsche Rotunden | Wohnen im ehemaligen Gasometer
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RWTH Aachen, Architektur, Paulina Gatner
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RWTH Aachen, Architektur, Paulina Gatner
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Polen
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
08.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Holzhybridbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
11- bis 20-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
32.229 m²
Grundstücksgröße
21.505 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Aufgabe:
Wie Deutschland und andere Länder betrifft das Leerstandsproblem auch Polen. In jeder Stadt gibt es mindestens ein verlassenes Haus, manchmal handelt es sich jedoch auch um große Gebäude oder sogar ganze Städte. Selbst in Masowien kann man sehr viele verlassene alte Fabriken, Werke, Schlösser, Paläste finden, die meist aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen geschlossen wurden. Um einige wurden jedoch interessantere Geschichten geschrieben, wie Katastrophen oder Geisterspuren, wodurch sie für viele Touristen interessant sind. Aufgrund ihres technischen Zustands stellen sie aber eine große, sogar lebensgefährliche Gefahr dar. Eins von solchen Objekten sind auch die Wolschen Rotunden.
Ort und Kontext:
Die großen runden Gasbehälter befinden sich auf dem Gelände des Gaswerks in dem Warschauer Stadtviertel Wola. Das Grundstück ist nur 3,5 km von dem Stadtzentrum entfernt und verfügt über eine gute Verkehrsanbindung, da der Westbahnhof in unmittelbarer Nähe liegt.
Geschichte:
Die Wolscher Rotunden wurden im 19. Jahrhundert im neoromanischen Stil erbaut. Ursprünglich befanden sich innen drin Metalltanks, in denen Gas hergestellt wurde. Vor etwa 50 Jahren wurden die Tanks zerschnitten und abtransportiert. Die Gasbehälter wurden während des Zweiten Weltkriegs bombardiert und explodiert. Anschließend wurde das beschädigte Dach ersetzt. In der Zukunft soll hier ein Museum entstehen, die Pläne liegen schon seit Jahren vor, jedoch wurde bisher noch nicht mit der Revitalisierung begonnen.
Denkmalpflegerische Zielstellung:
Beide Gasometer, bzw. die Gebäudehülle, die ursprünglich Matall-Gastanks geschützt hat, soll in ihrer historischen Substanz und ihrem Erscheinungsbild erhalten werden. Dazu gehören einerseits die Kubatur, Materialien, Farbgebung und Oberflächenbehandlung der Fassade, anderseits die Materialien, Farbgebung und Oberflächenbehandlung der Türen und Fenster sowie die Form und Struktur des Daches. Historischen Fenster sollen nachgebildet werden. Veränderungen an der Bausubstanz sollen je Gebäude in einheitlicher Material- und Formensprache vorgenommen werden.
Städtebauliches Konzept:
Das Plangebiet befindet sich in einer industriellen Umgebung, umfasst von großen Alleen, Bahngleisen und größeren Hallen. Im Laufe der Zeit hat sich der Stadtteil sehr entwickelt. Die Stadt hat bereits einen Plan für die Weiterentwicklung des Stadtteils Wola bzw. der Bahnhofsituation und deren Umgebung veröffentlicht. Geplant ist ein Neuaufbau des Westbahnhofs mit Änderung der Erschließungsseite und die direkte Anbindung der nördlichen Straße. Zudem soll auch nördlich vom Bahnhof ein neues Mischgebiet entstehen. Außerdem ist eine Allee geplant, die direkt zu dem Gasometer führt.
Alle Grünflächen, die von Norden nach Südwesten verlaufen, sollen verbunden werden und damit einen Grünzug bilden. Das neu geplante Mischgebiet soll ergänzt werden. Für die Gasometer werden neue Nutzungen festgelegt, um das Gelände zu revitalisieren. Es sollen neue Treffpunkte geschaffen werden. Die Kita mit Freizeitaktivitäten sowohl für Kinder als auch für Erwachsene soll ergänzt werden. Zudem soll auch die Ergänzung von fehlender Nahversorgung und Parkplätzen geschaffen werden.
Architektonisches Konzept:
Die Erschließung erfolgt von der Hauptstraße, an die das Grundstück direkt grenzt. Nach dem Abriss der Mauer wird das Gelände sichtbar und die Eingangszone durch Außenanlagen und Zuwegung erkennbar.
In beiden Gebäuden werden im Erdgeschoss unterschiedliche öffentliche Nutzungen untergebracht. Im Westbau sollte es eine Markthalle sein. Im Ostbau liegt der Fokus auf Arbeiten, deswegen sollen hier solche Räumlichkeiten wie zum Beispiel Seminar-, Arbeitsräume oder Co-Working Bereiche zu finden sein. Die Untergeschosse sollen um Parkmöglichkeiten ergänzt werden. In beiden Gebäuden erhalten die Obergeschosse hauptsächlich eine Wohnnutzung. Dort werden sich Wohnungen in verschiedenen Größen befinden, sodass man die Bedürfnisse vieler Nutzer erfüllt. Zwischen den Wohngeschossen gibt es eben jeweils ein Arbeitsgeschoss und Nebenräume. Auf jeder Etage sollten auch Räume für gemeinschaftliche Nutzung vorgesehen werden. Eine Lösung für die wenige Anzahl an Fenster und relativ hohe Geschosshöhen wären Maisonettewohnungen. Diese lassen sich aus verschiedenen Räumen kombinieren, um unterschiedliche Wohnungsgrößen zu schaffen und entsprechend die Bedürfnissen aller Zielnutzer zu erfüllen.
Insgesamt wurden 128 neue Wohnungen in Größen von 50 bis 120 m² geplant.
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
128
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