Architekturobjekt 2 von 3

Architekturobjekte


Yoga Retreat „Naturhaus Schorfheide“ in Klandorf

Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips

Ökologische Komplettsanierung eines alten Märkischen Mittelflurhauses mit TecTem® Historic, der Spezialdämmung für Fachwerk. - Yoga Retreat „Naturhaus Schorfheide“ in Klandorf

© Ekkehart Reinsch

Vom alten Bauernhaus zum Yogaretreat: Individuelle Sanierungslösung mit TecTem® Historic, der Spezialdämmung für Fachwerk - Yoga Retreat „Naturhaus Schorfheide“ in Klandorf

© Ekkehart Reinsch

Ansicht West unsaniert: Das Naturhaus-Schorfheide gilt als ältestes Haus im Dorf und die Sanierungsarbeiten fanden in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden statt - Yoga Retreat „Naturhaus Schorfheide“ in Klandorf

© Spreeplan Projekt UG

Das Fachwerkhaus war in einem desaströsen Zustand und musste kernsaniert werden. - Yoga Retreat „Naturhaus Schorfheide“ in Klandorf

© Spreeplan Projekt UG

Wesentlich für den Bauherrn war eine rundum ökologische Umsetzung der Baumaßnahme. Für die notwendige Innendämmung kam das 100% ökologische, mineralische Raumklimasystem TecTem® Historic zur Ausführung, das speziell für die komplexen Bedürfnisse von Fachw - Yoga Retreat „Naturhaus Schorfheide“ in Klandorf

© Ekkehart Reinsch

Neben sieben charmanten, kleinen Bauernkammern gibt es insgesamt dreieinhalb Gemeinschaftsbäder. - Yoga Retreat „Naturhaus Schorfheide“ in Klandorf

© Ekkehart Reinsch

Der Yogaraum ist der ehemalige Heuboden      im Obergeschoss des Fachwerkgebäudes, mit Tageslicht durch den offenen, bis zu 6 Meter hohen Dachstuhl. - Yoga Retreat „Naturhaus Schorfheide“ in Klandorf

© Ekkehart Reinsch

Bewusst schlicht und einfach gehalten, hat jedes Zimmer einen eigenen Charakter und lädt zur Ruhe ein. - Yoga Retreat „Naturhaus Schorfheide“ in Klandorf

© Ekkehart Reinsch

Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

16244 Schorfheide OT Klandorf, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

09.2019

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Spreeplan Projekt UG

Reichsstr. 108

14052 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 30204356

post@spreeplan.de

Bauleistung: Ausbau

Construktivbau Pawel Dittrich

Ganzhornweg 3

14089 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 36432208

dittrich@construktivbau.de

Verwendete Produkte

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

335 m²

 

Nutzfläche

275 m²

 

Wohnfläche

235 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Rund 50 km von Berlin entfernt hat der Bauherr Thomas Bessel in Klandorf eine altes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1810, als Ergänzung seiner Berliner Schule für Yogalehrer, ambitioniert kernsaniert und zu einem Yoga Retreat umgebaut – dem Naturhaus-Schorfheide. Hier werden erlernte Ausbildungsinhalte in mehrtägigen Seminaren vertieft und Raum für ganzheitliche Entspannung geboten.
Wesentlich für den Bauherrn war eine rundum ökologische Umsetzung der Baumaßnahme. Für die notwendige Innendämmung kam das 100% ökologische, mineralische Raumklimasystem TecTem® Historic zur Ausführung, das speziell für die komplexen Bedürfnisse von Fachwerk entwickelt worden ist.

Das Naturhaus-Schorfheide befindet sich in dem kleinen,1810 gegründeten, Örtchen Klandorf in Brandenburg. Mitten in einem UNESCO-geschützten Biosphärenreservat gelegen, ist die Schorfheide die ideale Umgebung für einen Rückzug aus der gewohnten Umgebung und zur Regeneration. Nicht weit von Berlin entfernt, idyllisch gelegen und doch gut mit der S-Bahn erreichbar, ist der Ort bestens geeignet um abseits des städtischen Trubels neben Yoga Sessions auch die Natur zu genießen.
Das Sanierungsobjekt ist ein denkmalgeschütztes Mittelflurhaus. Diese Bauform war auf dem Land vom 15. bis zum19. Jahrhundert weit verbreitet und beschreibt ein giebelseitig erschlossenes Bauernhaus mit der Erschließung einzelner Räume von einem zentral gelegenen Flur aus - in diesem Fall mit der Besonderheit einer teilweisen Unterkellerung.
Das Naturhaus-Schorfheide gilt als ältestes Haus im Dorf und nach umfangreichen Sanierungsarbeiten in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden, trägt es jetzt maßgeblich zur Erhaltung des historischen Dorfkerns bei.
 
Die richtigen Partner für ein ambitioniertes Objekt
Umgesetzt wurde die Sanierung in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden von den Architekten Spreeplan Projekt UG, die
sich seit über 20 Jahren dem ökologischen Bauen verschrieben haben. Sie bieten eine Kombination aus Fachwissen, baubiologischen Erfahrungen und Lösungsmöglichkeiten sowie ein Netzwerk kompetenter Partner für alle Themen und Probleme rund um das ökologische Bauen. Die Architekten planen konsequent ökologisch, CO2-neutral und nachhaltig. Sie beraten bei Neubau, Umbau oder Sanierung eines Hauses, bei Kauf und Finanzierung und erstellen baubiologische Gutachten. Als Gesamtpaket für die Umsetzung seines rein ökologischen Gebäudes, genau der richtige Partner für den Bauherrn.
Verlässlicher Beteiligter für die Ausführung war die Firma CONSTRUKTIVBAU Pawel Dittrich, ein Generalunternehmer der sich ebenfalls für nachhaltiges, ökologisches und wohngesundes Bauen engagiert, Erfahrungen mit Bauen im Denkmalschutz hat und mit den beteiligten Architekten ein eingespieltes Team ist.

Lowtec trifft Hightec
Das Fachwerkhaus war in einem desaströsen Zustand und musste kernsaniert werden. Für die umfangreiche Sanierungsmaßnahme erstellten die Architekten einen Businessplan, stimmten die Finanzierung mit der Bank ab und entwickelten einen für das LEADER Programm förderfähiges Konzept. Die gesamte Fördermittelabwicklung einschliesslich der Denkmalförderung wurde auch übernommen.
Im Vordergrund der Planung stand eine 100%ige ökologische Umsetzung der Baumaßnahme und damit ein wohngesundes Raumklima.
Ziel war es durch die Verwendung nachhaltiger, ökologischer, gesunder Baustoffe und energieeffizienter Lösungen für die energetische Gebäudesanierung gesund und nachhaltig zu bauen.
Umgesetzt wurde der gesamte, komplexe Planungsprozess im digitalen highend Verfahren BIM, eine weitgehende Digitalisierung der Gebäudeplanung mithilfe moderner CAD-Softwareprogramme.
Die Architektin: „ Aufgrund des sehr schlechten Zustandes des Gebäudes und der erforderlichen denkmalrechtlichen Dokumentation, wurde der gesamte Planungsprozess von Anfang an in einem BIM gestützten 3D Modellierung erstellt. Die Erfassung des Bestandes erfolgte mittels eines 3D Scanverfahrens. Die daraus resultierende Punktwolke wurde in das CAD Programm eingelesen, sodass der ganze Planungsprozess auf einem exakten 3D Abbild des denkmalgeschützten Bestandes erfolgte. Die gesamte Vorgehensweise ist von der Bestandsaufnahme bis zur Ausführung durchgängig digitalisiert, modelliert und simuliert. Sämtliche Entwurfsarbeiten erfolgen dann im 3D Modell, sind somit deutlich übersichtlicher und können allen Beteiligten als 3D PDF Datei übergeben werden.“

Umfangreiche Kernsanierung
Die Bauaufgabe war groß und die Lösungen oft unkonventionell -Angefangen bei der Bodenplatte über die Fassade incl. Fenstern, dem Dach, den neuen Innenwänden bis hin zum technischen Ausbau. Zur Entwurfsunterstützung wurde ein verblüffendes 3D Modell erstellt.
Beispielsweise wurde für eine Erneuerung der Bodenplatte das Haus auf Spreizen gestellt, so dass es zeitweise schwebte, während der Boden mit Schaumglasschotter ausgeglichen und gedämmt wurde. Anschließend kamen unterschiedliche neue Bodenbeläge wie Parkett, Dielen, Fliesen zum Einsatz.
Alle Innenwände wurden mit Strohbauplatten erstellt. „Diese bieten ein besseres Raumklima bei besserem Schallschutz, gleichem Brandschutz und funktionieren ohne Ständerwerk im Gegensatz zu Gipskartonständerwänden. Darüber hinaus bieten sie eine Konsollast von 80 kg/Schraube! “ so die Architektin.
An der Decke kam eine Deckenflächenheizung zum Einsatz und es wurde ein Finnischer Lehmgrundofen mit integriertem Holzvergaserofen verbaut, der 3fach höhere Energieverwertung als klassische Öfen hat.
Eine Giebelwand musste auf Grund von Holzschädlingsbefall komplett neu erstellt werden. Mit Hilfe der Screen-Daten konnte der beauftragte Zimmermann die Fachwerkfassade 1:1 incl. Verzapfung und Schieflagen neu erstellen - krumm und schief nachgebaut. Kaltwasserleitungen mit dezentraler Wassererwärmung wurden eingesetzt und vieles mehr. Als ein weiterer Teil der Gesamtbaumaßnahme kam die Innendämmung TecTem® Historic zur Ausführung.

Spezialdämmung für Fachwerk: TecTem® Historic
Fachwerkhäuser sind ein Fall für Individualisten. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht und der Bauherr den Charme des Gebäudes in jedem Fall erhalten wollte, kam eine Außendämmung des Gebäudes aufgrund der Sichtbarkeit der Gefache nicht in Frage. Wegen des notwendigen winterlichen und sommerlichen Wärmeschutzes konnte aber auf eine Dämmung nicht verzichtet werden.
Auf Grundlage der Empfehlung der Architektin entschied sich der Bauherr schließlich für eine Spezialdämmung für Fachwerkgebäude: TecTem® Historic von Knauf Performance Materials. Die Architektin:  „Ausschlaggebend für den Einsatz war in diesem Fall das optimale Feuchtemanagement der Dämmplatten, da die eingesetzten, natürlichen Baustoffe wie z.B. Stroh und Holz feuchteausgleichend sind.“ TecTem® Historic ist in der Lage, optimal mit der komplexen Feuchte- und Wärmesituation im Fachwerk umzugehen und sie ganz natürlich zu regulieren.
Bei der Sanierung von Fachwerkhäusern gibt es keinen Standardfall. Jedes Gebäude ist separat zu bewerten und individuelle Lösungen sind zu finden. Da Fachwerk nur mäßig gedämmt werden darf, damit das Trocknungspotenzial der Bestandswand erhalten bleibt, ist TecTem® Historic  hier die ideale Lösung.
Die Dämmplatte ist diffusionsoffen, kapillaraktiv, hydrophil, faserfrei, hat einen schimmelpilzfeindlichen pH-Wert von10 und ist in der Baustoffklasse A1/nicht brennbar eingestuft. Sie dämmt effizient und puffert Feuchtigkeit in hohem Maße ab. Der Wasseraufnahmekoeffizient WW beträgt 105,6 kg/(m2h0,5), der Wasserdampfdiffusionswiderstand μ beträgt 5-6.
Sollte es zu einem Tauwasserausfall innerhalb des Wandaufbaus oder einem Feuchteeintrag über die Fugen von außen kommen, garantieren die Systemkomponenten in Verbindung mit der Dämmplatte, dass Auffeuchtungen sowohl nach innen als auch nach außen schnell wieder abgeben werden können. Man erhält eine sichere und gebäudeerhaltende Dämmung.
Das System ist nicht nur speziell zugelassen für die Dämmung von Fachwerk, sondern entspricht auch der Forderung des Bauherrn nach ökologischem Bauen: Die natürliche Dämmplatte wurde mit dem Blauen Engel sowie den Zertifikaten eco und natureplus ausgezeichnet und trägt entscheidend zu gesundem Wohnen bei.

Beratung und Berechnung
Bei der Planung konnte Knauf Performance Materials die Architekten mit einer technischen Beratung und entsprechenden Berechnungen unterstützen.
Die thermischen Wärmebrückenanalysen der Details für das Objekt sowie die bauklimatische Beurteilung des Wandaufbaus sind mit Hilfe des Wärmebrücken-Programmes Flixo Energy Plus sowie Bauphysik-Software COND durchgeführt worden. Damit wurde es möglich, den Einfluss von Sanierungsmaßnahmen auf das feuchtetechnische Verhalten des Gebäudes einzuschätzen und Schadenrisiken zu beurteilen.
Nach der Auswertung der Berechnungen wurde folgender Lösungsvorschlag für die Sanierung der vorliegenden Fachwerkkonstruktion umgesetzt: Zur Ausführung kam das Innendämmsystem TecTem® Historic mit den dazugehörigen Systemkomponenten TecTem® Grundputz Lehm und TecTem® Klebespachtel Lehm sowie dem TecTem® Innenputz. Das System auf Lehm-Basis ist speziell für die Sanierung historischer Gebäude mit Holz und für Fachwerkgebäude konzipiert worden.
Die untersuchte Fachwerkkonstruktion mit TecTem® Historic 60 mm funktioniert bauphysikalisch einwandfrei. Alle Grenzwerte bzgl. Mindestwärmeschutz (R ≥ 1,2 m2K/W), Kondensatmenge (mW,T ≤0,5/1,0 kg/m²) und Austrocknungszeit (mW,V ≥ mW,T) können in den COND-Berechnungen unter stationären Klimarandbedingungen (innen: 20 °C / 50 % rel.F.; außen: -5 °C / 80 % rel.F.) eingehalten werden. Individuelle Lösungen für Details wurden festgelegt.
Somit konnte auch hier der Mindestwärmeschutz erfüllt und eine Kondensat- und damit auch eine Schimmelpilzbildung nach der Dämmmaßnahme bei richtigem Heiz- und Lüftungsverhalten ausgeschlossen werden. Da sich Wärmebrückeneffekte (einbindende Innenwand/Decke, Fensterleibungen) bei wachsenden Dämmstoffdicken verstärken, wurden auch diese bauphysikalisch geprüft. Bei den einbinden Bauteilen (Decken und Wänden) sowie Fensterleibungen wurde empfohlen diese mindestens mit 2,5 cm TecTem® Laibungsplatte zu dämmen.

Montage der mineralischen Dämmplatten
Die ausführende Firma CONSTRUKTIVBAU Pawel Dittrich, hat bei diesem Objekt das erste Mal mit dem Raumklimasystem TecTem®   gearbeitet. Herr Dittrich war besonders von der leichten Verarbeitung angetan.
Um die Innendämmung fachgerecht zu montieren, wurden erst einmal alle Verschmutzungen und Fehlstellen auf den Innenseiten der Außenwände beseitigt. Auf dem unebenen Untergrund, die Gefache bestanden teilweise aus Strohlehmwickeln und Mauerwerk, wurde dann als Ausgleichsputz TecTem® Grundputz Lehm aufgebracht. Er ist kapillar leitfähig, wasserdampfdurchlässig, hat eine hohe Verbundhaftung und passt sich optimal der späteren Dämmung und dem Feuchteverhalten des Holzes an.
Auf die so vorbereiteten Außenwände wurde dann die TecTem® Historic Platten mit dem im System abgestimmten Klebespachtel Lehm vollflächig verklebt. Er ist ebenfalls kapillaraktiv und besonders elastisch. An den Fenstern wurden Laibungsplatten eingesetzt. Hierbei konnten die Passstücke einfach mit einem feinzahnigen Fuchsschwanz auf die notwendigen Maße geschnitten werden.

Oberflächen
Die gedämmten Wandflächen wurden zur Oberflächenverfestigung der Dämmplatten anschließend mit der TecTem® Grundierung vorbehandelt. Nach der Trocknung trugen die Handwerker TecTem® Innenputz in Bahnenbreite des TecTem® Gewebes auf, das anschließend eingebettet und nochmals dünn mit Innenputz überzogen wurde. Auf die verfestige Armierungsschicht konnte am Folgetag erneut Innenputz aufgetragen werden. Im Badbereich wurde ein Kalkputz gewählt auf die anschließend teilweise Fliesen verlegt wurden und im nicht gefliesten Bereich wurde weiß gestrichen. Im Wohnbereich kam ein Lehmputz zum Einsatz, der ebenfalls weiß gestrichen wurde. In beiden Fällen wurde die diffusionsoffene Sumpfkalkfarbe von Kreidezeit verwendet.
Die Handwerker hatte beim Putzauftrag so sorgfältig gearbeitet, dass der Denkmalbehörde der als Abschlussschicht aufgebrachte Lehmputz zu glatt im Vergleich zum Original war. Die leitende Architektin Frau Mathäs, die auch als Künstlerin tätig ist, löste das Problem indem sie kurzerhand eigenhändig zur Kelle griff und denkmalgerechte Musterflächen für die ausführenden Firmen erstellt hat.

Für Individualisten - Fachwerk sanieren und gesund wohnen
Aus einem alten Bauernhaus ist ein ökologisches Refugium entstanden. Mit modernen, ökologischen Baumaterialen, im Einklang mit jahrhundertealten Gegebenheiten, haben Bauherr und Architektin eine einzigartige Rückzugsmöglichkeit geschaffen.

Verwendete Systemkomponenten

  • TecTem® Grundputz Lehm
  • TecTem® Klebespachtel Lehm
  • TecTem® Historic, 60 mm
  • TecTem® Laibungsplatte
  • TecTem® Füllmörtel
  • TecTem® Grundierung
  • TecTem® Innenputz
  • TecTem® Gewebe

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