Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Zahnärzte im Kaisersaal
10707 Berlin, Kurfürstendamm 193d
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TREILING ARCHITEKTEN
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Kurfürstendamm 193d, 10707 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
05.2014
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
240 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Historische Grandeur und konsequente Modernität, Schönheit und Funktionalität sollten eine einzigartige Verbindung eingehen. In einer Umgebung mit hohem ästhetischem Reiz soll sich der Patient angstfrei und perfekt umsorgt entspannen. Dies war der Anspruch des Auftraggebers Andreas Bothe als wir den Auftrag für Zahnarztpraxis annahmen.
Die Forderungen nach 3 Behandlungsräumen und des Erhalts der grandiosen Raumvolumina im Kaisersaal waren Ideengeber für das unverwechselbare Raumkonzept.
Die vorhandene Bausubstanz war in einem stark heruntergekommenen Zustand, die lange Zeit des Leerstands und der unsensible Umgang während der Nutzung als öffentliche Behörde hatten ruinöse Spuren hinterlassen. In den letzten Jahren wurde der Saal für temporäre Events und als morbide Kulisse für Filmaufnahmen genutzt.
Der ehemalige Ballsaal war geteilt und war als Ganzes verschwunden. Der einen Hälfte hatte man die historische Innenarchitektur geraubt, die andere Hälfte jedoch sollte mit einem angemessenen Respekt zum Bestand eine neue tragfähige Perspektive finden.
Umfangreiche Vorüberlegungen und detailgenaue Planungen gingen dem Umbau voraus. Zunächst wurde der Saal mit aller gebotenen Sorgfalt wiederhergestellt. Abgebrochene Stuckaturen wurden nachgeformt, Deckenmalereien restauriert, Farben und Ornamente erneuert.
In der zweiten Phase wurde ein neuartiges Raumkonzept verwirklicht, eine „Binnenarchitektur“ mit drei Behandlungseinheiten. Die neuen raumbildenden Einbauten gehen auf respektvolle Distanz zum verschwenderischen Dekor. Die Begegnung von Alt und Neu erhält durch verglaste „Fugen“ immaterielle Eigenschaften. Die Glasscheiben werden über lasergeschnittene transparente Passstücke an den historischen Bestand passgenau angeschlossen. Das Zusammenspiel von Glaswänden, bestehenden und neuen Spiegelflächen erlaubt überraschende Perspektiven, es ist ein architektonisches Vexierspiel.
Die Strukturprinzipien des Kaisersaals wurden aufgegriffen, der Großraum bleibt auch nach dem Einbau der Behandlungsräume als Ganzes erlebbar. Die beiden Behandlungsräume auf der Eingangsebene sind im Grundriss spiegelbildlich, lediglich durch einen direkten Zugang zum Aufwachbereich wird ein Unterschied in der Funktionalität deutlich, hier werden zahnärztliche Eingriffe unter Narkose ausgeführt. Mit dem Einbau eines Zwischengeschosses wurde ein dritter Behandlungsraum direkt unterhalb des historischen Deckengemäldes geschaffen. Der Grundriss dieses Raums wurde anhand der vorhanden historischen Stuckdecke mit Deckengemälde entwickelt, die den Raum abschließenden Glaswände treffen exakt auf ein dafür geeignetes historisches Stuckrelief. Durch diese bodentiefen Glaswände ist der Raum auf der Behandlungsempore in seiner Gesamtheit wahrnehmbar. Die erforderliche Privatheit bei Behandlungen wird durch eine „schaltbare“ (transparent oder geschlossen) stirnseitige Verglasung sichergestellt. In der höhenmäßigen Überschneidung der unteren Behandlungsräume mit dem oberen Raum sind deckenbündige (mit den Decken der unteren Räume) Sitzflächen entstanden.
Alle Behandlungsräume sind auf höchstem technischem Standard. Sowohl die einzelnen Behandlungsräume als auch der Saal werden permanent mit Frischluft (Zu- und Abluft) versorgt. Ein Rohrleitungsnetz im Fußboden kann saisonal zum Heizen oder Kühlen herangezogen werden.
Auszeichnungen
Design Preis 2014 - "Deutschlands schönste Zahnartzpraxis"
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Sonstige Heizenergie
Sekundärenergie
Fernwärme
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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