ZaWi-Höfe Berlin
10707 Berlin, Zähringerstraße 24 B / Wittelsbacherstraße 17A
Mit freundlicher Unterstützung von Wienerberger
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Zähringerstraße 24 B / Wittelsbacherstraße 17A, 10707 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
10.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Ruhig und doch zentral, so lässt sich die Lage des neuen Wohnkomplexes ZaWi in Berlin-Wilmersdorf beschreiben. Die beiden achtgeschossigen Gebäude befinden sich im Innenhof eines typischen Berliner Häuserblocks, rund 500 Meter vom Ku’damm entfernt. Zähringerstraße 24 und 24a und Wittelsbacherstraße 16 und 17 heißen die Adressen der Vorderhäuser, die der Anlage ihren Namen geben und in den späten 1920er-Jahren von dem Messel-Schüler Albert Gessner errichtet wurden. Dessen Beitrag zum Gebäudetypus des großstädtischen Mietshauses gilt bis heute als wegweisend und prägt das Berliner Stadtbild. Der rückliegende Teil der beiden Grundstücke war bis zum Bau des Projekts ZaWi Gartenland. Gesäumt haben diesen Teil fünf bis an die Grundstücksgrenze ragende Brandwände.
Gelungene Nachverdichtung mit komplexer Baulogistik
Um die hohe Nachfrage nach Wohnraum zu decken, entschied man sich dafür, die bestehende Bebauung zu verdichten und platzsparend in die Höhe zu bauen. Verantwortlich für die Planung, Ausführung und Vermietung der 2022 fertiggestellten ZaWi-Höfe zeichnet die am gleichen Standort ansässige Kaufmann Götz Gruppe. „Wir bebauten die Brandwände und ließen so den unfertigen Charakter, den der Innenhof bot, verschwinden“, erläutert die Architektin Anne-Sophie Götz. Die Neubauten, sagt sie, sollten sich harmonisch in den vorgegebenen Rahmen einfügen. Aus dieser Überlegung heraus versteht sich deren kompakte und an den umliegenden Gebäudekonturen orientierende Bebauungsform. Anne-Sophie Götz ergänzt: „Zwischen den Neubauten entwickelt sich eine Gartenlandschaft, die die Höfe miteinander verbindet und ihnen einen würdigen Rahmen gibt.“ Besonderes Augenmerk galt hierbei der Verfügbarkeit von natürlichem Licht und einer guten Belüftung für die Bewohner im gesamten Block. Wert legte man auch darauf, eine durchmischte Bewohnerstruktur zu schaffen. Daher realisierte die Kaufmann Götz Gruppe einen ausgewogenen Mix an Wohnungsgrößen und -typen, beginnend beim Studio-Apartment von 26 m² bis hin zur 5-Zimmerwohnung von 160 m² Wohnfläche.
Die Nachverdichtung stellte aufgrund der Innenhoflage eine baulogistische Herausforderung dar. Denn die Neubauten sind lediglich über gerade einmal drei Meter breite und drei Meter hohe Durchfahrten der Bestandshäuser zugänglich. Auch die Tatsache, dass der Innenhof ein Geschoss unter dem Straßenniveau liegt, machte die Bauaufgabe sehr komplex. In enger Zusammenarbeit mit dem Generalplaner SWP schäferwenningerprojekt GmbH konnte das Bauvorhaben dennoch in kurzer Bauzeit, innerhalb von zwei Jahren, umgesetzt werden.
Die Gründung der Bauten erfolgte abschnittsweise, jedoch ohne Unterfangung der Nachbargebäude. Die Baustellen-Einrichtungsflächen für Materialanlieferung und Lagerung befanden sich auf den Straßen, im Innenhof stellte man einen Turmkran auf. Dieser wurde über einen Schwerlastautokran eingehoben und so positioniert, dass er die beiden Häuser bedienen konnte. Ein Ausleger transportierte die Baustoffe und Werkteile über das Bestandshaus an der Zähringerstraße.
Poroton-S10-MW für mehrgeschossiges Bauen
Die Tragkonstruktion des ZaWi wurde weitgehend aus Ziegeln erstellt. Mit Ausnahme des Sockel- und Attikageschosses bestehen die statisch wirksamen Bauteile aus Poroton-S10-MW (Mineralwolle) in 36,5 cm Wandstärke. „Bei unseren Projektentwicklungen achten wir auf nachhaltige und natürliche Baustoffe“, so Götz. „Der Ziegel ist seit alters her ein guter und bewährter Baustoff, der ein angenehmes und gesundes Wohnklima schafft. Denn als Bestandhalter planen wir langfristig. Für uns bedeutet nachhaltiges Bauen eine verschleißfeste Bausubstanz mit Wertbeständigkeit.“
Der Objektziegel Poroton-S10-MW erreicht mit seiner Druckfestigkeitsklasse 12 und einer charakteristischen Mauerwerksdruckfestigkeit von 5,2 MN/m² den Spitzenwert unter den Monolithen. Bei Bedarf lassen sich Gebäudehöhen von bis zu 9 Stockwerken realisieren.
Ziegel aus der Poroton-S-Reihe sorgen neben der baustatischen Stabilität auch für guten Schallschutz und dank der Mineralwollefüllung für eine höchst effektive Wärmedämmung. Mit geringen Wärmeleitfähigkeiten von 0,08 bis 0,10 W/mK und U-Werten von 0,22 bis 0,31 W/m²K bei Wandstärken von 30 bis 42,5 cm werden in Kombination mit moderner Anlagentechnik die Anforderungen des GEG und der KfW erfüllt.
Um das harmonische Gesamtbild des nachverdichteten Berliner Häuserblocks abzurunden, entschieden sich die Architekten beim ZaWi für eine optisch sowie funktional perfekt passende Erdgeschoss-Verkleidung: Wienerberger Klinkerriemchen in Rotorange. In ihrer Beschaffenheit erinnern die Riemchen an den Klinker, der seit rund 100 Jahren die Eingangsfassaden der Vorderhäuser ziert.
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