Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Zehntstadel Steinheim
87700 Memmingen, Egelseer Straße 3
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Egelseer Straße 3, 87700 Memmingen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
07.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das heutige Erscheinungsbild ist vor allem geprägt durch eine Überformung in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Hier erfolgte der Umbau des Zehntstadels zum Bauernhaus als typischer Mittertennbau – beide Epochen sind denkmalwürdig. Alle neuen Eingriffe ordnen sich der markanten Einfachheit unter, die das Bauwerk ausstrahlt. Äußerlich verrät nach dem Umbau nur Weniges die neue Zeit - das hölzerne Spalier im Westen mit dahinter liegender Fluchttreppe und dem großen Fenster mit Einblick in den Saal. Ansonsten herrscht außen eine konservatorische Haltung vor - Putzflächen wurden, wo nötig, erneuert und ergänzt, die alten Holzfenster des Wohnteils erhalten und saniert. Die lichte Farbigkeit der Fassaden knüpft an den vorgefundenen Zustand des Hauses an.
Obwohl aus einer späteren Zeit, bestimmt dieselbe Haltung auch die Eingriffe im Inneren des ehemaligen Wohnteils. Wand- und Deckenvertäfelungen der Stube wurden gereinigt, sorgfältig repariert, restauriert und ergänzt, die alte Holztreppe ins Obergeschoss instandgesetzt und alte Dielenböden wiederverwendet.
Umfangreicher waren die Maßnahmen im ehemaligen Wirtschaftsteil. Nach Rückbau der Stallungen wurde ein Keller für Toiletten und Haustechnik eingebaut. Auf der neuen, monolithischen Bodenplatte stehen nun filigrane Spalierwände aus hölzernen Stützen und Trägern, die zusammen mit einer Holz-Beton-Verbunddecke das gesamte Gebäude stabilisieren. Im Erdgeschoss fassen sie den multifunktionalen Mehrzweckraum, auf Höhe der bestehenden Zerrbalkenlage des instandgesetzten Dachstuhls ist eine neue Geschossebene für den Proberaum der Musikkapelle entstanden.
Mit dem Abrücken der neuen, andersartigen Holzkonstruktion von den historischen Ziegelwänden bleiben das offene Volumen und der herbe Charakter des Wirtschaftsteils ablesbar. Die mittige, zweigeschossige Tenne dient als großes Foyer und ermöglicht die funktionale Verbindung der großen Veranstaltungsräume zum ehemaligen Wohnteil.
Die Obergeschosse erreicht man über eine stählerne Treppenkonstruktion und barrierefrei mit dem neuen Aufzug.
Außen greift ein einfacher Platz mit wassergebundener Oberfläche thematisch den Wirtschaftshof auf, der von einem neuen hölzernen Stadel räumlich gefasst wird. Von hier betritt man das Gemeinschaftshaus, nutzt die Freifläche für Feste im Freien und als Parkfläche. Ein Staudengarten spielt mit dem Thema des tradierten Bauerngartens und eine Kastanie spendet Schatten an sonnigen Tagen.
Schlagworte
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