Architekturobjekt 11.722 von 13.810

Architekturobjekte


Zentralbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin

10117 Berlin, Geschwister-Scholl-Straße 1/3

Mit freundlicher Unterstützung von Heidelberg Materials

Aussenansicht - Zentralbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin

© Heidelberger Beton

Innenansicht - Zentralbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin

© Heidelberger Beton

Innenansicht - Zentralbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin

© Heidelberger Beton

Innenansicht - Zentralbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin

© Heidelberger Beton

Innenansicht - Zentralbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin

© Heidelberger Beton

Innenansicht - Zentralbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin

© Heidelberger Beton

Aussenansicht - Zentralbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin

© Heidelberger Beton

Aussenansicht - Zentralbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin

© Heidelberger Beton

Mit freundlicher Unterstützung von Heidelberg Materials

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Geschwister-Scholl-Straße 1/3, 10117 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

10.2009

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Projektsteuerung, Objektüberwachung

Döpping Widell Dipl.-lng. Architekten

Marburger Str. 3

10789 Berlin-Charlottenburg

Deutschland

Architekt/Planer

Max Dudler Architekten

Schwanthalerstr. 59

60596 Frankfurt

Deutschland

Tel. +49 69 60608882

info@maxdudler.de

Bauherr

Humboldt-Universität

Unter den Linden 6

10117 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 20930

Bauleistung: Beton und Stahlbeton

Betotech GmbH & Co. KG, Bereich Berlin-Brandenburg

Karl-Marx-Str. 98

15751 Niederlehme

Deutschland

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Beschreibung

Objektbeschreibung

Einen schöneren Ort für die Bücher der Zentralbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin kann man fast nicht bauen. Der Stahlbetonbau mit Natursteinfassade des Schweizer Architekten Max Dudler folgt einer klassisch-modernen Formensprache und gefällt vor allem mit seinem sakralen Lesesaal.

Es ist eine Weile her, als Max Dudler eine Gruppe interessierter Baufachleute und Journalisten durch den Rohbau der neuen Zentralbibliothek führte. Damals gab dieser außer einer gigantischen Betonkonstruktion kaum etwas von seiner späteren Ausstrahlung zu erkennen und wies nur darauf hin, wieviel Beton die Liefergemeinschaft, der auch Heidelberger Beton, Gebiet Berlin-Brandenburg, angehörte, bereits geleistet hatte.

Als im Oktober 2009 dann das Jacob-und-Wilhelm­Grimm-Zentrum zwischen Schiffbauerdamm und Lustgarten eröffnet wurde, hatte sich das Blatt gewendet. Denn nun können auch Bibliotheksbesucher die Begeisterung des Entwurfsverfassers nachvollziehen und sehen, was der Architekt schon damals sah. Denn Architekten haben die Gabe, bereits früh eine Raumwirkung zu visualisieren, die sich anderen erst beim Betreten der fertigen Räume offenbart.

Heute tritt man durch ein lichtes Foyer, das sich nach drei Seiten zur Stadt hin öffnet. Links ein Café, rechts eine Ausstellung, hier tritt ein, wer sich mit Studienkollegen treffen oder in Publikationen seines Fach- oder Interessengebietes stöbern möchte. Oder wer bereits weiß, was er will und wo er es findet. Denn anders als früher ermöglicht die Vernetzung das Finden gesuchter Bücher bereits von zu Hause aus. Vor Ort lässt sich dann angenehm in einer der Einzelarbeitskabinen oder in Gruppenräumen lesen und studieren.

Der eigentliche Höhepunkt der Bibliothek ist aber der zentrale Lesesaal. Er erstreckt sich über mehrere Etagen und wird von einem großen Glasdach überspannt, das von Stahlbetonträgern und vorgespannten Fertigbetonteilen getragen wird. Die Faszination, die einen dabei beim Eintritt erfasst, ist fast überwältigend. Kaum ist die Tür geöffnet, taucht man in eine nahezu sakrale Stille ein. Es verschlägt einem augenblicklich die Sprache. Wer hier liest, wünscht Ruhe, möchte ohne Störung nachdenken, forschen, sinnieren.

Von jedem Platz aus lässt sich die gesamte Halle überblicken. Je höher man sitzt, desto exklusiver wirkt der Logenplatz. Die Holzverkleidung, die den Saal in warmes Braun taucht und ihn akustisch dämpft, ist Bestandteil einer Inszenierung, die an die Bibliotheken aus vorigen Jahrhunderten erinnert, bestückt mit alten Büchern in gold-braunem Leder.

Seit die Berliner Universität vor 200 Jahren von dem Sprachwissenschaftler Wilhelm von Humboldt gegründet wurde, hat sich das Wissen der Welt stetig vergrößert. Das ist auch am Bücherbestand der Zentralbibliothek ablesbar. Seit 1831 wuchs er von 1.700 Bänden erheblich an. Heute werden hier rund 1,5 Millionen Medien des Gesamtbestandes in Freihandaufstellung angeboten. Hinzu kommen 2,5 Millionen Einheiten im Medienbestand und 2.400 Print-Zeitschriften. Zudem gehört die Privatbibliothek der Brüder Grimm mit 6.000 Bänden zu den historischen Spezialsammlungen. All diese Bücher finden im Bauch des großen Stahlbetongebäudes Platz und sind teilweise, vor Wasser sicher, im mit WU-Beton ausgeführten Untergeschoss und dem dortigen Magazin beheimatet.

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