Heinze ArchitekturAWARD 2019: Teilnehmer
Zentraler Omnibusbahnhof Eisenach
99817 Eisenach, Gabelsberger Straße
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Osterwold°Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Gabelsberger Straße, 99817 Eisenach, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
12.2018
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
2.384 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
1.440.715 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
In diesem Zusammenhang wurden die ungeordneten, teils maroden und leer stehenden Bestandsgebäude (incl. Tankstelle) zurückgebaut und das Areal bis zum Bahnhofsgrundstück einbezogen.
Mit dem ZOB entstand ein regionaler Verkehrsknotenpunkt, der von Bussen bedient wird und in unmittelbarem Anschluss an die Bahn steht.
Der neue Zentralomnibusbahnhof ist pragmatisch funktional wie unaufgeregt erkennbar und leitet damit unkompliziert von allen Seiten den Weg zum richtigen Bussteig.
Eine Grundlage bildete das Verkehrskonzept zur Erschließung und Ordnung dieses Knotens aus individuellem und öffentlichem Verkehr im Innenstadtbereich. Weiterhin resultieren daraus Anordnung, Anzahl und Lage der erforderlichen Bussteige für Stadt- und Überlandverbindungen.
Neben der Realisierung überdachter Bussteige und Warteflächen ist die stadträumliche Wirksamkeit im Sinne eines atmosphärischen Ortes ein gewonnener Mehrwert zum konzentrierten Umsteigepunkt. Zwischen Bahnhof, Bahntrasse und fragmentarischer Rückseite der straßenbegleitenden Bebauung konnte aus einem hinterhofartigen Bereich aus Splittergrundstücken ein Stadtraum gewonnen werden.
Nur wenige bauliche Interventionen mit stets funktionaler Relevanz und effektiver Wirtschaftlichkeit waren von Anbeginn für die Stadt leistbar. Eine Schutzwand an der Südgrenze sowie die Errichtung eines Servicegebäudes (WC, Wartebereich, Fahrgastinformation) waren die hochbaulichen Zusatzelemente zur reinen Bussteigüberdachung. Alle Teilobjekte formieren sich wirksam mit dem Verkehrsfluss und den Freianlagen zu einer gesamtheitlichen Lösung im Anspruch auf eine funktionale, städtebauliche und architektonische Gestaltung.
Der Lageplan lässt eine signéhafte Anordnung der primären Überdachung der Bussteige erkennen. Durch die Paarung der mittleren Bussteige entstand eine Insel, die in ihrer Breite, mit ihrer Überdachung und Freiflächengestaltung mit hochstämmigen Bäumen Aufenthaltsqualitäten während der Wartezeiten bietet.
Das Motiv der verspringenden auskragenden Dächer - ähnlich einem Z - schafft unterschiedliche Dachhöhen, die neben ihrer verschiedenen Raumwirkung einen effektiven Witterungsschutz für Personen und optimierte Höhen für die Busse bewirken, so dass auch der Fahrgastwechsel komfortabel erfolgen kann.
Die Dächer schweben auf schlanken spiegelnden Stützen. Nur an der Südseite „faltet“ sich das Dach zum Boden, so dass sie eine schützende Wand für den Wohnhof bildet. Zur Mündung in die Bahnhofstraße dockt sich die neue Konstruktion an den Bestandsbau. In diesem „Kopfbau“ sind die Servicefunktionen mit direkter Erkennbarbeit vom Bahnhof untergebracht. Zusatzangebote wie geschützte Fahrradeinstellanlagen wurden hier errichtet.
Die nördliche „Stadtinsel“ wird von einer Steigüberdachung flankiert und bindet mit der Freianlagengestaltung mit Sitzelementen und Bäumen den bestehenden Pavillon mit ein.
So sollen unabhängig von den verkehrstangierten Bussteigen Aufenhaltsmöglichkeiten angeboten werden mit eigenständigen, funktionsbezogenen Bereichen.
Die Konstruktion wurde als auskragende Stahlkonstruktion konzipiert und gefertigt. Sie ist mit weiß beschichteten Aluminiumtafeln verkleidet. Die Bereiche unter den Überdachungen wurden farbgleich in Streckmetall in transluzentem Material versehen.
Die Offenheit der Anlage eröffnet sehr gute Sichtbeziehungen, ist unempfindlich gegen Vandalismus; Lichtlemente an den Decken unterstützen auch in der dunklen Jahreszeit das Sicherheitsempfinden vor Ort.
Die verspringenden Dächer ermöglichen ausgewählt untergestellte Verglasungen als zusätzlichen Wind- und Wetterschutz. Auch Zusatzfunktionen können modular ergänzt werden z.B. Funktionsmodule auf der Mittelinsel, Fahrradparker am Bahnhof o.ä.
Das Ensemble aus Dächern vermag den Raum zu konzentrieren und gleichermaßen dem neuen Busbahnhof eine örtliche Präsenz und Prägnanz zu geben.
Der neue ZOB wurde behindertengerecht errichtet.
Die Bussteige und die erdgeschossigen Servicebereiche sind rollstuhlgerecht über Rampen erreichbar. Alle Eingänge sind ebenerdig geplant. Auf beiden Seiten der Bussteige werden profilierte Orientierungsstreifen für sehbehinderte Fahrgäste in den Boden integriert. Die Fahrgastinformationen werden über RBL- und Lautsprecheranlagen angezeigt.
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