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Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer


Zentrum für Holzbau I BauenOhneBeton

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Fakultät 1 (Architektur und Stadtplanung), Moritz Held

Arbeiten - Zentrum für Holzbau I BauenOhneBeton

© Held I Murat

Modell Anbau - Zentrum für Holzbau I BauenOhneBeton

© Held I Murat

Lagern - Zentrum für Holzbau I BauenOhneBeton

© Held I Murat

Modell Bestand - Zentrum für Holzbau I BauenOhneBeton

© Held I Murat

Ankommen - Zentrum für Holzbau I BauenOhneBeton

© Held I Murat

Weg - Zentrum für Holzbau I BauenOhneBeton

© Held I Murat

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Fakultät 1 (Architektur und Stadtplanung), Moritz Held

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2022

Gebäudedaten

Bauweise

Holzbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Prolog
Inmitten des Schwarzwaldes, südlich des Feldbergs liegt der Ort Menzenschwand. Als Ortsteil der Stadt St. Blasien, hebt sich das Dorf durch seine besondere Lage von den umliegenden Gemeinden ab. Dichte Waldflächen, steile Hanglagen, denkmalgeschützte Natursteinmauern und ein weitläufiges Trogtal prägen das Landschaftsbild. Der richtige Umgang mit der Natur und den darin enthaltenen Ressourcen war bei der Entstehung der Siedlung schon immer wichtig und lässt sich auch heute noch an der Struktur der Gebäude ablesen. Alte Schwarzwaldhäuser und geschindelte Dächer, erbaut aus heimischen Nadelhölzern prägen das Bild. Der Entwurf setzt genau an dieser Schnittstelle an. Ein Weg, gebildet durch einen Holzsteg, soll Besucher durch das Tal leiten. Den Startpunkt markiert dabei der 50 Meter hohe Holzturm, welcher in Anlehnung an die alten Fachwerkhäuser konstruiert wurde und den Gegenspieler zum Feldbergturm bildet. Er verkörpert die Zukunft und markiert auch einen Sehnsuchtsort. Über diesen Hochpunkt werden die Besucher über weitere Stationen weiter in den Ort geführt. Die zentrale Station stellt dabei das neu geplante 'Zentrum für Holzbau' auf dem Grundstück der alten Kurhalle dar. Der Umgang mit dem alten Bestand steht hierbei im Vordergrund, welcher mit seinen dicken Wänden aus Bruchstein als Grundlage dient. Das Resultat ist ein Gebäude, welches neu und alt vereint, Rohstoffe spart und sich gut in die Umgebung einbettet.

Einleitung
Das Hezstück für den Entwurf bildet das alte Wohnhaus der Kurhalle. Die dicken Bruchsteinmauern sollen erhalten bleiben und den Rahmen für den daran angegliederten Holzbau schaffen. Der Neubau erstreckt sich dabei zu beiden Seiten und nimmt den Bestand in seine Mitte. Der Aufbau ist an die alten Schwarzwaldhöfe angelehnt. Unterschieden wird in einen Wohnteil, einen Bereich für die Produktion, eine Zone für die Öffentlichkeit und einen wirtschaftlichen Sektor. Der ehemals privateste Bereich avanciert hierbei zum Haupteingang und verteilt die Besucher in alle Richtungen im Gebäude. Gelangt man über den Steg zum ZHS empfängt ein großzügiger Platz, welcher sich hin zur Flussaue öffnet, den Besucher. Das Gebäude wird im Erdgeschoss über den Bestand betreten. Man befindet sich in einem doppelthohen Raum, welcher nur über seine Wände die Geschichten der Vergangenheit erzählt. Verteilt wird man dabei einmal in das Café, die Werkstatt und in den darüber liegenden Veranstaltungsraum. Der Bereich für die Werkstatt nimmt hierbei den Großteil der Fläche ein. Als Vorzeigestandort für Holzbau, kann hier Interessierten das Thema Holzbau sowohl in der Theorie als auch in der Praxis näher gebracht werden. Das Raumprogramm setzt dabei den Schwerpunkt auf das praktische arbeiten mit dem Werkstoff. Ein Ort für den Austausch von Wissen, welcher für die Bewohner von Menzenschwand, wie auch für Ausbilder und Lernende einen Mehrwert bietet und einen Austausch fördert

Hauptteil
Der Entwurf greift nicht nur im Bestand die Verbindung zur Tradition und Geschichte der Region auf. Auch das Tragwerk stellt eine Neuinterpretation der alten Fachwerkhäuser dar, welche nach oben hin verspringen und über ein großes Dach verfügen. Durch einen flacheren Winkel im Dach und das Verwenden eines leistungsfähigeren Fachwerkträgers erhält das obere Geschoss mehr Licht und keine Fläche wird verschenkt. Nach außen hin präsentiert sich das Gebäude sehr ruhig und gleicht sich in seiner Höhe an die umliegende Bebauung an. Markant sticht hierbei die graue Farbe des Steins, aus welchem der Wohnteil besteht, hervor. Im Kontrast zu dieser dunklen, sehr massiven Fassade, vermag es der Neubau durch horizontal gelegte Lamellen leicht und zurückhaltend zu wirken. Die Holzlamellen sind an die Fassade wie Schuppen übereinandner gelegt und greifen dadurch das Muster der für den Schwarzwald typischen Schindeln auf. Die Vierteilung des Entwurfs setzt sich im Anbau jedoch weiter fort. Der Wohnteil verfügt über große Öffnungsflügel, welche die natürliche Belüftung der Wohnungen garantiert. Die Werkstatt kann sich über große Tore im Erdgeschoss zum Platz hin öffnen und fordert den Austausch zwischen Besuchern und Arbeitenden. Der Veranstaltungsraum über dem Bestand verfolgt dieselbe horizontale Fassadeneinteilung wie die anderen Zonen, hebt sich jedoch in seiner Materialität vom Rest ab. Die Räume in Erdgeschoss werden zudem über große Oberlichter belichtet, wobei die Lichtkamine über den Treppenhäusern die Teilung des Gebäudes betonen.

Schluss
Aufbauend auf der langen Tradition des Holzbaus im Schwarzwald wird auch das neue 'Zentrum für Holzbau' in einem Mix aus alten Verbindungen und neuen Techniken erbaut. Als Vorzeigestandort für zukünftiges Bauen in der Region soll der Bau dies auch durch seine Konstruktion verkörpern. Den Grundbaustein hierfür legt der Bestand des alten Wohnhauses. Die Mauern aus Bruchstein werden vom Putz befreit und der Innenraum komplett entkernt. Der Stein bildet das Rückgrat für die folgende Umnutzung und dient als Basis für das darauf liegende Balkentragwerk der Veranstaltungshalle. Die alten Wände werden dabei mittels Beton begradigt, wodurch die Träger plan aufliegen und die Lasten über den Stein abgegeben werden. Daran zu beiden Seiten anschließend wird das neue Tragwerk angebaut. Dieses besteht aus Rahmen, die im ansässigen Holzverarbeitungsbetrieb produziert und anschließend vor Ort gefügt und aufgestellt werden. Die Verbindung der Rahmen wird über eine Zangenkonstruktion gelöst. Eine Stütze trägt hierbei zwei Träger, die mittels Schrauben und Anpressdübel befestigt werden. Das Dach bildet ein Satteldach, welches zu beiden Seiten auskragt und so einen schützenden Bereich vor dem ZHS bildet. Die Rinne sitzt in derselben Ebene wie die Fassade, wodurch eine schmale Ansichtskante generiert wird. Vor Schnee schützt ein Schneefang. Das Fassadenbild wird von horizontal laufenden Lamellenbändern bestimmt. Ein abwechslungsreiches Spiel aus unterschiedlichen Formaten macht diese für das Auge gefälliger. Das Tragwerk bleibt dennoch durch die herausstehenden Zangen sichtbar und unterstreicht damit den handwerklichen Charakter des Gebäudes. Durch die leicht schräg gestellten Paneele bekommt die Fassade zudem mehr Tiefe. Errichtet werden soll das neue Holzbauzentrum mit dem Werkstoff Bau Birke, wodurch ein neues Zeitalter im Holzbaus eingeläutet wird. Bauen mit Holz bedeutet mehr als nur das bloße Fügen von einzelnen Brettern. Es ist ein komplexes Thema, welches uns auch in Zukunft stark beschäftigen wird. Wir sind quasi gezwungen, das Bauen mit Holz voranzutreiben – auf der Suche nach einem neuen Gesicht im Holzbau. Genau da knüpft dieser Entwurf an.

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Holz

 

Sekundärenergie

Holz

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