Architekturobjekt 64 von 1.640
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2024 - Nachwuchsarbeiten


Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

53508 Mayschoß

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Caroline Stephan

Das Bildungszentrum direkt an der Ahr - Modellfoto M.1:100 - Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

© Caroline Stephan

Topographie um das Dorf Mayschoß - Modellfoto M.1:1000 - Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

© Caroline Stephan

Das Bildungszentrum gegenüber des Dorfes - Modellfoto M.1:1000 - Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

© Caroline Stephan

Modellfoto M.1:100 - Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

© Caroline Stephan

Das Bildungszentrum im Grünen - Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

© Caroline Stephan

Das Café im Flussgeschoss - Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

© Caroline Stephan

Die Giebelseite - Modellfoto M.1:100 - Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

© Caroline Stephan

Die Ausstellung im Waldgeschoss - Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

© Caroline Stephan

Das Foyer im Waldgeschoss - Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

© Caroline Stephan

Brücke vom Hang zum Bildungszentrum - Zukunft Ahrtal. Bauen am Wasser in Zeiten des Klimawandels.

© Caroline Stephan

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Caroline Stephan

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

53508 Mayschoß, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

04.2024

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

„Wir beginnen jetzt unsre Wanderungen an und um die Ar, ohne Bedenken der romantischeste Fluß von allen, welche ihre Wasser in den Rhein gießen; so dass man mit Recht sagen kann, dass wer in diesen Gegenden gewesen ist und versäumt ihn zu sehen das Beste versäumt hat. [...] "
- Ernst Moritz Arndt, Wanderungen aus und um Godesberg, Bonn bei Eduard Weber 1844, S.182


Das Ahrtal liegt im Westen Deutschlands in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Es liegt linksrheinisch zwischen Bonn und Koblenz. Die Ahr windet sich 85,1km lang durch das abwechslungsreiche Tal, dass im Bereich des Ahrengtals von steilen Hängen und schroffen Felsbildungen aus Schiefer geprägt ist.

Die Enge des Tals, die starken Windungen des Flusses und die Bebauung in Ufernähe waren ausschlaggebende Faktoren für die schnellen und hohen Wassermassen, die das Ahrtal in der Nacht vom 14. auf den 15.Juli 2021 verwüsteten. Der durch Dauer- und Starkregen verursachte, rasant ansteigende Pegel, der ein Maximum von zehn Metern erreichte, überschritt den bisherigen Höchststand von 3,70m im Juni 2016 um 6,50m. Dieses Extremhochwasser kam, auch durch ein unzureichendes Warnsystem, für viele in der Nacht völlig überraschend.

Der Entwurf beschäftigt sich mit einem Bildungszentrum, dass über die Folgen des Klimawandels aufklärt und zu einem gesunden Risikobewusstsein mahnen soll. In dem kleinen Winzerdorf Mayschoß, das auch von dem charakteristischen Landschaftsbild des Ahrtals umgeben ist, wird ein Grundstück gegenüber des Dorfplatzes in der Innenkurve gewählt.
Die auf einer historischen Karte von 1809 abgebildete Flussgabelung vor Mayschoß wird reaktiviert. Zwei Fußgängerbrücken aus Holz, die bei starkem Hochwasser der Wasserkraft geopfert werden, verbinden den Dorfplatz mit dem Bildungszentrum. Ein Steg zum Hang ist der immer sichere Zuweg.

Das Flussgeschoss, in dem sich ein Café und eine Gedenkstätte befinden, wird als massiver Sockel mit der Strömung ausgerichtet. Bei Hochwasser soll er, wie ein im Wasser stehender Brückenpfeiler, bestmöglich umströmt werden. Lediglich die Spitzen stehen als Wellenbrecher über das Obergeschoss hinaus. Das Waldgeschoss wird in drei Bereiche gegliedert: das Offene Foyer in der Mitte, nach Osten die Ausstellung und nach Westen ein Seminar- und Veranstaltungsraum.

Die Konstruktion nimmt mit ihrem steinernen Sockel und dem hölzernen Satteldachhaus darüber Bezug auf die regionaltypischen Gebäude. Der Betonsockel trotzt sowohl dem Wasser als auch enormer Kraft. Die Öffnungen werden durch bewegliche Aluminiumlamellen bei Hochwasser verschlossen. Auf dem Sockel wird ein auskragender Holzbau aufgesetzt. Ein Tragwerk aus Holz mit sichtbaren Sparren gliedert die Räume im Waldgeschoss.

Das Bildungszentrum stellt im Vergleich zu den Zerstörungen, die die Flutwelle angerichtet hat, eine subtile Erinnerung an die Gewalt der Wasserkraft dar. Durch die Bezüge zur regionalen Bautradition gliedert sich das Gebäude in die Umgebung ein und schafft durch die außergewöhnliche Gestaltung des Erdgeschosses einen Kontrast. Er soll erinnern an das was geschehen ist und mahnen an dass was wieder geschehen kann. Die Geschossdecke wird zum Mahnmal für die Opfer der Flut, denn ihre Positionierung zeigt den Höchststand des Hochwassers 2021.

Schlagworte

Ahrtal, Hochwasser, Flut, Flutkatastrophe, Bildungszentrum, Mahnmal, Ausstellung, Mayschoß, Gedenkstätte, Erinnerungsort, Klimawandel, Holz, Holztragwerk

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