Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
´Zukunft Schule`- Entwurf für ein Gymnasium
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg, Architektur, Jan Nüske
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
02.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Aufgabe war es, einen zukunftsfähigen Entwurf eines Schulhauses in Holzbauweise auf einem Grundstück am nördlichen Ende des Reeseparks in Augsburg zu planen. In näherer Umgebung befinden sich überwiegend Wohnbauten, sowie ein Kindergarten als weitere Bildungseinrichtung. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist mit mehreren Bus und Straßenbahnlinien gegeben. Auf dem Grundstück befindet sich ein Biotop, welches in den Entwurf mit eingearbeitet werden sollte. Im Folgenden werden die Gedankenwege zu den vorliegenden Planunterlagen erläutert.
Intention:
Die Planung eines Schulhauses ist mit hohen Anforderungen an die Gesundheit und Vorgaben zur räumlichen Trennung, sowie offenen Lernorten anzugehen. Um Schule zukunftsfähig zu machen, braucht es Konzepte, die verschiedenen Gruppengrößen, den ganztägigen Schulbetrieb, ein hohes Maß an Austausch und ein besonders gutes und gesundes Raumklima möglich machen. Der zukunftsweisende Schulbau setzt sich intensiv mit den Charakteristika des Ortes auseinander und fügt das Gebäude in die städtebauliche Situation angemessen ein. Das Gebäude stellt die exemplarische und räumlich klare Umsetzung eines modernen, pädagogischen Konzeptes dar. Über gut funktionierende Lernräume, ein attraktives Erschließungskonzept und Zonen, die der Entspannung und dem Austausch dienen, wird eine verbindende Identität für Schüler und Lehrer geschaffen. Das Material- und Konstruktionskonzept unterstützt die räumliche Intention. Das Konzept der modernen Schule ist einem besonders hohen Anspruch an die Ressourceneffizienz verpflichtet.
Städtebau:
Die meisten Schüler kommen von der nördlich gelegenen Straßenbahnhaltestelle. Die Turnhalle mit dem darauf folgenden Sportareal bietet eine Empfangsszene als Auftakt zum Lernhaus. Dieses orientiert sich an den vorhandenen Gebäudekanten und bildet in Verbindung mit der Turnhalle und dem Gegenüber einen Abschluss des Parks. Um den Grünraum mit in das Konzept einzubinden wird das vorhandene Biotop erhalten und Teil des Schulgeländes, sowie der Sportanlage. Der Pausenhof orientiert sich Richtung Westen und öffnet sich somit zum Reesepark.
Turnhalle:
Mit der Turnhalle kommt man auf dem Weg zur Schule als erstes in Kontakt. Hierfür wird Diese in Szene gesetzt. Um die Leitidee des schwebenden Daches umzusetzen, ragt das Holztragwerk über die Pfosten Riegel Fassade hinaus, welche wiederum die tragenden Stahlstützen ummantelt. Für die maximale Transparenz auf Augenhöhe, wurden alle Raumfunktionen in das Untergeschoss verlegt. Somit entsteht auch Platz für Zuschauerplätze im Erdgeschoss. Die Turnhalle ist bewusst vom Schulhaus ausgelagert, für den spürbaren Wechsel vom theoretischen zum physischen Unterricht. Augsburger Vereine haben die Möglichkeit die Halle für Veranstaltungen zu nutzen, gleichzeitig kann der Unterricht ungestört fortlaufen. Der Sportparcour im umliegenden Grünraum bringt den Unterricht nach draußen und steht für die Öffentlichkeit frei zur Verfügung, ähnlich wie die Anlagen im angrenzenden Reesepark.
Schulhaus:
Das Tragwerk wird in Skelettbauweise ausgeführt und besteht aus Stützen und Trägern aus Furnierschichtholz, die im Innenraum als Gestaltungsmittel präsentiert werden. Mit Brettsperrholzplatten werden die Träger überspannt. Bei Bedarf werden diese ausgelassen um durch Galerien Blickbeziehungen zu erzeugen oder die vertikale Erschließung zu ermöglichen. Die Innenwände werden in Trockenbauweise ausgeführt und sind nicht tragend. Dies bietet die Möglichkeit, bei Bedarf die Innenräume beliebig umzugestalten und neue Räumlichkeiten zu schaffen. Somit lässt sich das Schulhaus an die sich ständig ändernden Lehrmethoden anpassen und bietet die Möglichkeit für eine alternative Schule. Um das Gebäude in die Umgebung einfließen zu lassen wurde darauf geachtet die Fassade möglichst transparent, mit großen Fensterfronten, zu gestalten. Dies bietet helle Räumlichkeiten und einen großzügigen Blick nach Außen. Die Innenwände mit Aufbewahrungsfunktionen sind zum Innenraum hin orientiert, um diesen zu beleben und im Klassenzimmer einen ungestörten Lernort zu schaffen. Die Fluchtbalkone mit den dünnen Stützen werden mit ihren filigranen Ansichtskanten als Fassade dem Volumen des Lernhauses vorgesetzt. Die Markisen werden als weiteres gestaltendes Mittel in Szene gesetzt. Sie verleihen dem Gebäude Leichtigkeit und spenden Schatten.
Innenraum Lernhaus:
Das Innere des Gebäudes ist als Kontrast zu den privaten Lernorten auf Kommunikation, Begegnung und gemeinsames Lernen ausgelegt. Durch Galerien und freiliegende Erschließungselemente werden Blickbeziehungen geschaffen und die natürliche Belichtung gewährleistet. Der Multifunktionsbereich lässt sich durch verschiedene Elemente nach Belieben verändern. Diese bieten neben Sitzfunktionen auch Rückzugsnieschen und Platz für Aufbewahrung. Die Multifunktionselemente können für offene
Lernlandschaften genutzt und bei Platzbedarf auch verstaut werden. Zusätzlich zu den adaptiven Elementen bieten die zum Innenraum gerichteten Innenwände noch weitere Funktionen an.
Schlagworte
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