Heinze ArchitekturAWARD 2022: Wohnungsbau - Sonderpreis Design
Zusammen Wohnen
30173 Hannover, Agnes-Hundoegger-Weg 9-12
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SMAQ Architektur und Stadt
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Agnes-Hundoegger-Weg 9-12, 30173 Hannover, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
08.2019
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Kalksandstein
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Wohnfläche
4.750 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Baukörper gruppieren 63 Wohnungen zu vier lebendigen Hausgemeinschaften mit jeweils 12 bis 18 Parteien. Neben 12 Eigentumswohnungen in einem Baukörper wurden im dreiteiligen Baukörper vor allem kostengünstige, aber hochwertige geförderte Mietwohnungen realisiert. Die Wohnungsgrößen reichen von Anderthalb- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit 45 bis 115 Quadratmeter. Ein Baukörper wird vollständig von einer inklusiven und generationenübergreifenden Wohngruppe bewohnt, die u.a. jungen Menschen mit Handicap ein selbstbestimmtes Leben in betreuten Wohngemeinschaften ermöglicht. Eine Gemeinschaftswohnung unterstützt das Miteinander aller Bewohner.
Jeder Baukörper ist ringförmig um einen kommunikativen, zentral angeordneten und von oben belichteten Treppenraum aufgebaut, worum eine dienende Zone mit Nebenräumen und Schächten angeordnet ist. Die sich daran anschließende Wohnzone wird bis zur Fassade freitragend überspannt und ermöglicht flexibel schaltbare Grundrisse. In den Überschneidungen der Baukörper liegen große 4-Zimmerwohnungen mit einem Wohnraum als eine Art „Brückenraum“, der zu zwei Gartenhöfen ausgerichtet ist. Sämtliche Fassadenöffnungen sind als raumhohe Fenstertüren ausgeführt, die sich zu den Balkonen, Terrassen oder Austritten öffnen, so dass jede Wohnung über großzügige Freibereiche verfügt. An die Hauseingänge schließen sich geschützte, halböffentliche Außenräume an: Eine offene Halle und eine Kolonnade sind Treffpunkte informeller und gemeinschaftsfördernder Begegnungen der Bewohner. Das Untergeschoss verbindet mit Fahrrad-Abstellboxen und PKW-Stellplätzen alle Aufgänge miteinander.
Durch die Fassadenmaterialität, Klinker, fügt sich das Gebäudeensemble in die Umgebung ein, formuliert dennoch durch die klare kubische Form Eigenständigkeit. Die Baukörper bekundet ihre Verwandtschaft untereinander und besitzen gleichzeitig eine gewisse Neutralität. Die Fassadengestaltung unterscheidet dabei bewusst nicht zwischen Eigentumswohnungen und sozial-gefördertem Wohnungsbau. Die Fassaden aus Vormauerziegel sind aus ähnlichen Elementen komponiert, ohne dass es zwei identische Aufrisse gibt. Eine Rahmenstruktur, als die Baukörper durchdringendes Raumgerüst gedacht, mit darin verschieblich wirkenden Paneelen ausgefacht, vermittelt Leichtigkeit. Die Fassade beginnt erst kurz über dem Boden, so dass das Gebäudeensemble für einen Moment zu schweben und lediglich an das mit dem Terrain festverbundene Eingangsplateau angedockt zu sein scheint. Die Verfugung der Vormauerziegel in Ziegelrot stärkt den monolithischen Ausdruck der Baukörper. Die Texturierung der Fassaden durch eingerückte Felder und herausgerückte Kopfsteinen macht das wandernde Sonnenlicht im Schattenspiel erlebbar. Die Anmutung der Baukörper unterscheidet dabei bewusst nicht zwischen Wohnungseigentum und sozial-gefördertem Wohnungsbau.
Beschreibung der Besonderheiten
Typologisch: Kolonnade als Treffpunkt, kompakte Bauweise, 4-seitig orientierte „Übereckwohnungen“
Gestalterisch integrativ: Anmutung der Baukörper unterscheidet bewusst nicht zwischen Wohnverein, Wohnungseigentum und sozial-gefördertem Wohnungsbau.
Auszeichnungen
Deutscher Architekturpreis 2021
Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2020
Deutscher Ziegelpreis 2021 (Anerkennung)
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
63
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