Heinze ArchitekturAWARD 2019: Teilnehmer
Zweifachsporthalle am Engelbert-Kaempfer-Gymnasium in Lemgo
32657 Lemgo, Rampendahl 63
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: habermann.decker.architekten PartGmbB
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Rampendahl 63, 32657 Lemgo, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2016
Nachhaltigkeit
Passivhaus-Zertifizierung
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
11.924 m³
Bruttogrundfläche
1.730 m²
Nutzfläche
1.315 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
2.020.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
3.298.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Strukturell wird das Ensemble des Gymnasiums, mit Ausnahme des verschachtelten Klassentraktes, aus Gebäuden mit klaren, einfachen Formensprachen gebildet.
Der Neubau der Zweifachsporthalle ist in der Logik der Hauptgebäude als möglichst kompakter Baukörper mit klar ablesbarer Geometrie konzipiert. Städtebaulich nimmt die Zweifachsporthalle entlang der Straße Rampendal die Bauflucht der Parkpalette Wüste und der historischen Bruchsteinmauer des Japangartens auf. Der Straßenraum wird räumlich gefasst.
Die sehr kompakte, zweigeschossige Gebäudeorganisation ermöglicht zwischen der Sporthalle und dem Klassentrakt einen größtmöglichen Abstand und die Ausbildung eines großen, nutzbaren Schulhofs mit Sitzgelegenheiten.
FUNKTION Das klare Ordnungskonzept schafft in der kompakten Gesamtform eigenständige Bereiche und eine eindeutige Orientierung:
Der Hauptzugang zur Sporthalle erfolgt von Süden vom Schulhof über einen gestalterisch betonten Gebäudeeinschnitt. Dieser Einschnitt lenkt die von Osten kommenden Schüler direkt zum Eingang, ist Witterungsschutz und erste “Schmutzschleuse”.
Das zentrale Foyer wird zum Mittelpunkt der Sporthalle. Von hier sind auf kürzestem Weg alle Bereiche zu erreichen. Beim Betreten erlebt der Nutzer einen zweigeschossigen Raum und kann von der Galerie im Obergeschoss sowohl den Eingangsbereich des Foyes als auch die beiden Sportflächen überblicken.
Die Umkleiden und Sanitärbereiche für Damen und Herren, Schülerinnen und Schüler liegen im Obergeschoss. Die Lehrerumkleiden, eine barrierefreie Umkleide, weitere WC-Anlagen und Regieräume sind erdgeschossig vom Foyer zugängig.
Die 7m hohe, teilbare Zweifachspielfläche wird zweiseitig belichtet: von Norden über eine große, transluzente Fläche oberhalb der Prallwandzone und im Süden über eine kleinere lichtstreuende Fläche auf Höhe der Brettschichtholzträger.
KONSTRUKTION + FASSADE Der eigentliche Hallenraum wurde als Leimholzbinder-konstruktion mit eingespannten Stützen errichtet. Der zweigeschossige Nebenraumtrakt ist ein hochgedämmter Holzständerbau. Die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz dient nicht nur als Reminiszenz an die für Lemgo typischen Fachwerkbauten und den Holzneubau des Gymnasiums, sondern ist unter ökologischen und nachhaltigen Gesichtspunkten, aufgrund der geringen Graue-Energie-Werte, optimal.
Die äußere Fassadenschicht wird durch eine sägerauhe, vorvergraute Lärchenholzschalung gebildet. Die konstruktiv notwendige, horizontale Abdeckung als auch die Sockelausbildung erfolgt durch weißgraue Metallwinkel und ist gleichzeitig gestalterisch gliederndes Element.
Die Fassade gibt der Sporthalle eine zeitgemäße Erscheinung, fügt sich aber gleichzeitig durch ihre Haptik und „gewohnte“ Materialität in das historische Gefüge Lemgos ein. Die östlich gelegene, unter Denkmalschutz stehenden Grünanlage, der Japangarten mit seiner Bruchsteinmauer und dem alten Baumbestand, bekommt einen in seiner Materialität angemessenen und harmonisch wirkenden Raumabschluss.
In konsequenter Fortführung der äußeren Erscheinung sind auch die Innenräume in Weiß und Grau gestaltet.
Die Belichtungsflächen werden als transluzente Polycarbonatfassaden ausgeführt. Die vertikale Struktur dieses auf mehrschaligen Kammern aufbauenden Materials verbindet sich mit der vertikalen Lärchenholzverschalung zu einer Einheit.
ENERGIEKONZEPT Die Sporthalle ist im Passivhausstandard errichtet. Maßgebend hierfür ist der kompakte Baukörper, die bauphysikalische Ausführung und das haustechnische Konzept. Dieses beinhaltet bei den Umkleiden und Sanitärbereichen eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und im Hallenraum dezentrale, in die Außenwand integrierte Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung über die gleichzeitig auch die Beheizung erfolgt. Die großen unverschatteten Dachflächen werden als Aufstellfläche einer Photovoltaikanlage genutzt.
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