Architekturobjekt 208 von 1.437

Architekturobjekte


Zwillinge für moderne Jobnomaden

12459 Berlin, Rathenaustraße 25

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Sehw Architektur

Zwillinge für moderne Jobnomaden - Zwillinge für moderne Jobnomaden

© Helin Bereket

Zwillinge für moderne Jobnomaden - Zwillinge für moderne Jobnomaden

© Helin Bereket

Zwillinge für moderne Jobnomaden - Zwillinge für moderne Jobnomaden

© Helin Bereket

Zwillinge für moderne Jobnomaden - Zwillinge für moderne Jobnomaden

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Zwillinge für moderne Jobnomaden - Zwillinge für moderne Jobnomaden

© Helin Bereket

Zwillinge für moderne Jobnomaden - Zwillinge für moderne Jobnomaden

© Helin Bereket

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Sehw Architektur

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Rathenaustraße 25, 12459 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Sehw Architektur

Alt-Moabit 73

10555 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 308785-10

public@sehw-architektur.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

GTB Gebäudetechnik Berlin GmbH

Alboinstr. 96

12103 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 67803938

kontakt@gtb-gebaeudetechnik.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

Henningsen Landschaftsarchitekten BDLA

Karl-Marx-Allee 143

10243 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 69533005-0

info@henningsen-berlin.de

Fachplanung: Bauphysik

Müller-BBM

Leopoldstr. 141

80804 München

Deutschland

Verwendete Produkte

HEWI Heinrich Wilke

Sanitärausstattungen

Häfele

Möbelbeschläge

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbetonbau

Tragwerkskonstruktion

Kalksandstein

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

2.300 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

5.512.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Arm aber sexy war gestern.
Temporäres Wohnen für die Jobnomaden als Baustein der Innenverdichtung in wachsenden Großstädten. Klingt sehr allgemeingültig, Berlin zieht aber nach wie vor viele junge Menschen an. In diesem Fall im Südosten Berlins in Oberschöneweide, unmittelbar an der Hochschule für Technik und Wirtschaft gelegen, wird für solch eine Nutzung eine Lücke baulich besetzt, ohne sie vollständig dicht zu machen. Ein Vorderhaus lässt Durchgang und Durchblick zu dem rückversetzten Zwillingsbau zu. Es entsteht eine Abfolge vom öffentlichen Straßenraum über den zugänglichen halböffentlichen Erschließungshof bis hin zum privaten Gemeinschaftsgarten. In offener sechsgeschossiger Bauweise haben wir Wohnraum für über 50 Bewohner*innen geschaffen. Um den unterschiedlichen Bedarfen von young professionals bzw. Studierenden gerecht zu werden, wurden unterschiedliche innovative Wohnmodelle entwickelt, die entweder Rückzug in einzelnen Apartments gewährleisten oder Kommunikation und Kollaboration in kleinen und großen Wohngemeinschaften fördern.

Städtebau und Organisation
Das Baugrundstück markiert stadträumlich den Übergang von einer gründerzeitlichen Blockbebauung zu einer offenen Zeilenbebauung der Nachkriegszeit. So sind die beiden Gebäude auf einer Seite an die Brandwandgiebel der Nachbarbebauung angebaut, auf der anderen Seite stehen sie frei. Die unterschiedlichen Wohnformen finden sich in beiden Gebäuden und sorgen für eine lebendige Mischung der Bewohner*innen. Das Vorderhaus beherbergt neben Einzelapartments eine große WG-Wohnung über zwei Etagen, im Hinterhaus dominieren Cluster-Wohnungen für zwei bis fünf Bewohner*innen. Alle Wohnungen sind komplett möbliert und bieten viel Lebensqualität auf kleinem Raum. Es werden inklusive Lebens- und Wohnbereiche geschaffen durch einen hohen Anteil an barrierefrei gestalteten Wohnungen.

Materialität und Farbigkeit
Die Gebäude wurden in Massivbauweise in Kalksandstein und Stahlbeton durch einen Generalunternehmer ausgeführt. Der Verzicht auf eine Unterkellerung sowie das konstruktive Konzept mit der Nutzung von Teilfertigteilen verkürzte die Bauzeit. Die glatten hellen Putzfassaden mit ihren großzügigen bodentiefen Fenstern stehen in spannungsreichem Kontrast zu dunklen, L-förmigen Balkonelementen aus Stahlblech. Die Elemente werden wie Applikationen frei auf der Fassade verteilt und orientieren sich in unterschiedliche Richtungen, bieten wahlweise Blickschutz oder laden zur Kommunikation ein. 

Wärme, Luft und Licht
Das Gebäude setzt im Sinne der Nachhaltigkeit auf „low key“, was gebäudetechnische Anlagen betriff. Es ist trotz der großzügigen Fensterflächen hochgedämmt und verfügt über effizienten außenliegenden Sonnenschutz. Die Lüftung erfolgt als einfache Fensterlüftung statt mit einer mechanischen Be- und Entlüftung. Die zentrale Wärmeversorgungsanlage wird mit ökologisch produzierter Fernwärme versorgt, die Raumheizung erfolgt über Fußbodenheizungen mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Die Stahlbetondecken fungieren als Speichermasse zur Kühlung in den Sommermonaten. Das Gebäude ist als Niedrigenergiehaus konzipiert. Smart features gibt es für die Bewohner*innen in Form einer Mieter-App und komplett digitalisiertem Betreibermodell vom Zugang per Transponder bzw. Smartphone bis zur monatlichen Abrechnung.

Und der Mensch?
Der Druck auf die Flächen in deutschen Großstädten steigt trotz oder gerade wegen multipler Krisen weiter, daher werden bezahlbare Wohnungen wieder kleiner und es kehrt sich der Trend der vergangenen Jahrzehnte um, der mittlerweile zu einem Durchschnitt pro Bewohner*in von ca. 45 m² geführt hat. Damit sich die Bewohner*innen unserer WGs und Apartments trotz geringeren Flächenverbrauchs wohl fühlen, haben wir eine platzsparende und smarte Möblierung implementiert, die von einer Tischlerfirma produziert und montiert wurde. Im Innern überwiegen neben Weiß Blautöne bei Textilien und Möbeln, die als Farbakzente Identifikation schaffen. Viele Wohnbereiche verfügen über eigene Terrassen oder Balkone, die großzügigen Außenräume zwischen und hinter den Gebäuden schaffen einen Mehrwert an Wohlfühlqualität. In Berlin findet das Leben ja sowieso meist draußen statt.

Auszeichnungen

Callwey Award – Wohnbauten des Jahres 2023 - Nominierung

Schlagworte

wohngemeinschaft, coliving, sozialer mehrwert, wohnhaus, residential building

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