© Grüntuch Ernst Architekten/Foto: Celia de Coca

Architekturobjekte

Heinze ArchitektenAWARD 2019

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Heinze GmbH

Mathias Kutt Ihr Ansprechpartner für die Architekturobjekte auf heinze.de

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Gewinner ArchitektenAWARD 2019

Die große Preisverleihung in Berlin

Im Rahmen des Heinze Architekturkongresses fand am 13. November in Berlin die feierliche Preisverleihung statt.

Das Thema in diesem Jahr war Nichtwohnbau, zu dem in sechs Kategorien Objekte eingereicht werden konnten. Das beste Gesamtkonzept dieser Nichtwohnbau-Projekte wurde von der Fachjury mit 10.000 Euro Preisgeld honoriert. Für alle anderen Kategorien wurde je ein Sieger mit je 2.500 Euro ausgelobt. In diesem Jahr übernahm Stefan Behnisch von Behnisch Architekten den Juryvorsitz, der dabei von Prof. Anne Beer von Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner und Prof. Katja Knaus von Yonder Architekten unterstützt wurde.

Sonderpreis BIM

Zum zweiten Mal in Folge lobte Heinze eine Sonderprämierung für die besten BIM-Projekte aus. Die Wettbewerbsbeiträge durften sowohl aus dem Bereich des Wohnungs- als auch des Nichtwohnbaus stammen. Der Sonderpreis BIM wurde in diesem Jahr exklusiv von GIRA unterstützt und mit 5.500 Euro ausgelobt.

Sonderpreise für Studierende

Heinze hat auch Studierende deutscher Hochschulen eingeladen, ihre Konzepte und Entwürfe einzureichen. Der Studentenwettbewerb macht den Heinze ArchitektenAWARD auch für den Architektur-Nachwuchs interessant. Studierende, Studien- und Seminargruppen deutscher Architekturfakultäten und -fachbereiche waren eingeladen, Entwürfe und Konzepte aus allen Bereichen des Wohnungs- und Nichtwohnbaus einzureichen. Die drei besten Nachwuchskonzepte wurde ebenfalls durch die Jury bestimmt und ausgezeichnet. Das Preisgeld von je 2.000 Euro teilt sich zu 1.500 Euro auf die Studierenden und 500 Euro für die Fakultät auf. Weiteres finden Sie in den Wettbewerbsbedingungen für Studenten.

Publikumspreise

Alle zum Heinze ArchitektenAWARD 2019 eingereichten Architekturobjekte auf heinze.de nahmen automatisch an einer Publikumsbewertung, die am 31. August 2019 endete. Die Preisträger:innen der Publikumspreise wurden durch die Bewertungen der Besucher auf der Plattform heinze.de ermittelt. Die Publikumsgewinner durften sich auf attraktive Preisgelder freuen: 1. Preis = 2.500 Euro; 2. Preis: 2.000 Euro, 3. Preis: 1.500 Euro.

Weitere Details sind den Wettbewerbsbedingungen zu entnehmen.

Hier geht´s zu den Gewinnern:

Hier einige Impressionen der Preisverleihung

Gewinner-Projekte der Jury

Gesamtsieger
Initiative Rising Star - Schulgebäude für Hopley, Simbabwe
Ingenieure ohne Grenzen e.V.
Begründung der Jury

Das Schulgebäude wurde am Rande der simbabwischen Hauptstadt Harare gebaut. Es wurden traditionelle Materialien wie Ziegel verwendet – Materialien die örtlich verfügbar und verarbeitbar sind. Aus ökologischen Gründen wurde auf Holz fast völlig verzichtet. Ein klares, passives Klimakonzept wurde umgesetzt, um den Komfort im Sommer wie im Winter für die Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Hierbei unterstützt das Material Ziegel. Wenn der letzte Bauabschnitt fertiggestellt sein wird, wird die Schule einen schützenden Innenhof für die Kinder bilden. Das Projekt zeigt auf eindrucksvolle Weise nicht nur die Hilfsbereitschaft, sondern auch den Respekt der dieser Aufgabe gezollt wurde. Diese Schule ist etwas Besonderes in einer Gesellschaft, in der wenig vom Staat zu erwarten ist. Und dieses Besondere wurde in angemessener Form architektonisch fein umgesetzt. Kein Experimentierprojekt, sondern ein klares, formal gutes, aber nicht überzogenes, klimatechnisch durchdachtes Gebäude wurde hier geplant, das auch die gesellschaftliche Bedeutung einer Schule eindrucksvoll hervorhebt. Die Ernsthaftigkeit dieses Projektes, der Wunsch die Aufgabe gewissenhaft zu bearbeiten und der Aufgabe gerecht zu werden, ist deutlich. Der Wunsch ist erkennbar, etwas zu geben, das sowohl materiell als auch technisch angemessen, formal im Kontext in Erscheinung tritt. Ohne den abgerückten Duktus, der solchen Projekten oft anhaftet. Die Jury honoriert mit dem ersten Preis insbesondere das Anliegen, in einer sozial herausfordernden Situation einen Ort geschaffen zu habender den Anwohnerinnen und Anwohnern und ihren Kindern einen besonderen Ort zu schaffen, der den gesellschaftlich übergeordneten Wert von Bildung auf architektonisch herausragende Weise darstellt und doch die örtlichen Gegebenheiten akzeptiert und gekonnt umsetzt. Das Projekt überzeugt die Jury sowohl architektonisch als auch in seiner gesellschaftlichen Relevanz.

Foto: © Kristina Egbers
Sieger in der Kategorie „Wirtschafts-, Industrie- und Gewerbebau“
Wertstoffhof und Straßenreinigungsdepot in Augsburg
KNERER UND LANG Architekten GmbH
Begründung der Jury

Gewerbliche Entsorgung und Straßenreinigung stellen in unserer Gesellschaft Leistungen der Daseinsvorsorge dar und werden dennoch vielfach als selbstverständlich vorausgesetzt. Abfall- und Kreislaufwirtschaft erhalten in Zeiten von Klimawandel und der Debatte um nachhaltiges Wirtschaften zusätzliche Relevanz. Das Augsburger Betriebsgebäude nicht im Sinne von Katalog- und Containerware auf eine reine Funktionsstätte herunterzubrechen, sondern als anspruchsvolles, architektonische Projekt mit Bedeutung aufzuladen, und dieses auch selbstbewusst zu kommunizieren, ist ein Verdienst der Architekten Knerer und Lang. Die Liegenschaft befindet sich im Kreuzungsbereich von Holzstraße und B17, nördlich des Gewerbegebietes Oberhausen, im Übergang zu Kleingartenanlagen und einem übergeordneten Grünzug. Das Programm von ca. 5.700 qm BGF gruppiert die unterschiedlichen Nutzungen von Verwaltung, Sozialräumen, Fahrzeughallen, Magazinen und Containerstellplätzen mit Kundenverkehr ringförmig „unter einem Dach“ um einen großzügigen, zentralen Innenhof. Die entsprechend Funktionsanforderung unterschiedlichen Gebäudetiefen und Raumhöhen der Teilbereiche staffeln die entstehende Großform in Grundriss und Schnittprofil plastisch interessant. Während sich die überschiebenden Gebäudeflanken im Zugangsbereich öffnen und einen Blick in den Werkhof und seine Abläufe erlauben, wird die Gebäudefigur zur Bundesstraße hin zweigeschossig zu einer Kopfsituation angehoben. Die Fassadengestaltung differenziert zwischen gestaffelter Umform und perspektivisch orientiertem Innenhof. Der Hof artikuliert sich offensiv technisch, mit Trapezblech ausgeschlagen, und über alle Öffnungen hinweg in kräftigem „Olympiablau“ gefasst. Demgegenüber tritt die Außenfassade mit vorvergrauten Lärchenholzleisten eher zurückhaltend auf und vermittelt in Richtung der angrenzenden Landschaftsräume. Die sich treppende Dachlandschaft ist in Teilen begrünt. Alle gewählten Oberflächen sind der Nutzung entsprechend funktional, kostengünstig und robust gewählt. Die Besonderheit des Gebäudes liegt in dem bewusst entwickelten Kontrast zwischen äußerer und innerer Fassade und der resultierenden Raumwirkung: Vom Holzweg aus erschlossen, empfängt das Gebäude den Besucher über einen plastisch gegliederten Baukörper, mit Holzfassade natürlich bekleidet. Die Funktion des Ortes kommuniziert über die Hof-Farbe zunächst eher indirekt aus der zweiten Ebene. Nach Betreten des Werkhofes ändert sich die Raumwahrnehmung komplett: Die Farbwelt des hellen, intensiv türkisen „Olympiablau“ umfängt den Besucher allumfassend und autonom. Durch den starken Komplementärkontrast zwischen dem „Orange“ der städtischen Fahrzeuge und Schutzkleidung der Mitarbeiter im „Blauraum“ des Hofes wird die Situation artifiziell verfremdet und dabei szenografisch aufgeladen: Der Hofraum wird zur Bühne der dort angeordneten Aktivitäten, die damit im Raumerleben an Bedeutung gewinnen. Die Arbeitsprozesse und beteiligten Menschen, die beitragen, werden in ihrer Sichtbarkeit verstärkt und erhalten damit auch zusätzliche Wertschätzung. Das Projekt überzeugt die Jury sowohl architektonisch als auch in seiner gesellschaftlichen Relevanz.

Foto: © Jens Weber
Sieger in der Kategorie „Kultur-, Veranstaltungs- und Sportbauten“
Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer, Poing
meck architekten gmbh
Begründung der Jury

Orte des Innehaltens und der inneren Einkehr in unseren übervollen Ereigniswelten mit modernen Mitteln kraftvoll und überzeugend zu gestalten, ist eine Herausforderung. Mit dem Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer entsteht ein solcher Ort in unserer Mitte. Nah an einer stark befahrenen Straße und inmitten eines lebhaften und wachsenden Stadtteils von Poing, gelingt den Architekten mit der städtebaulichen Setzung des Gebäudes einerseits, den angrenzenden Grünzug eines Weihers so für sich zu nutzen, dass die Blicke der Kirchenbesucher in eine andere Welt gelenkt werden, und andererseits den skulpturalen Kirchenbau eigenständig und dank seiner großen Öffnungen zugleich einladend in dieser heterogenen städtebaulichen Situation zu positionieren. Geschosshohe, monolithische Wänden aus Nagelfluh, dessen eingeschlossene Kiesel eine dezente Vielfarbigkeit erzeugen, tragen eine expressive Dachform, die mit 15.000 schneeweißen, dreidimensionalen Keramikkacheln verkleidet ist. Die beiden Ebenen symbolisieren Erde und Himmel, Immanenz und Transzendenz. Das Thema wird im Innenraum fortgeführt und um die Wirkung des einfallenden Lichts ergänzt. Drei große Oberlichter, ein Sinnbild der Dreifaltigkeit, beleuchten gezielt die liturgischen Orte. Die Unterseiten der steilen Dachscheiben sind weiß gekalkt, was die diffuse Lichtverteilung begünstigt. Ein gewaltiges Raumkreuz überspannt den gesamten Raum. Es trägt das Gebäude symbolisch wie auch konstruktiv. Abstrakte Formgebung und geschickte Modellierung mit Licht erzeugen eine Atmosphäre, die dem In-die-Höhe-Streben historischer Sakralbauten vergleichbar ist. Statt der Überladung des Raums mit religiösen Gemälden und Figuren, besticht das Gebäude durch seine subtile Symbolik und Kargheit. Das beeindruckende Zusammenspiel aus Raum, Material und Licht überzeugt die Jury vollendet.

Fotos: © Florian Holzherr
Sieger in der Kategorie „Sonderbauten“
Hoverbox
NAICE architecture and design
Begründung der Jury

Das Warming Huts Festival widmet sich jährlich der kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema der Schutzhütte. Mit der Hoverbox scheint ein weißes, rechteckiges Volumen als Landmark über Eis zu schweben und markiert eine kleine Rastfläche beim Eislaufen am sogenannten River Walk in Winnipeg in Kanada. Vergeblich suchen Betrachter nach tragenden Elementen. Allein die Beine derer, die das Innere des Raumes betreten, sind zu sehen, sowie acht stählerne Streben, die aber mit Kleidungsstücken und Schuhwerk so drapiert sind, dass sie andere Besucher vortäuschen und ihre Stützfunktion verschleiern. Eine einfache Maßnahme zeigt hier große Wirkung. Weit zu kurz gegriffen wäre allerdings dieses kleine feine Projekt auf diesen raffinierten Kunstgriff der Verschleierung zu reduzieren. Das Innere des kleinen Pavillons vermag noch mehr: Korridore mit Bänken für kurzes Verweilen sind dort dergestalt labyrinthisch verschlungen, dass Besucher in Ihrer Bewegung durch diesen Ort immer wieder aufeinandertreffen. Schmale Löcher in den Wänden führen immer wieder zu unerwarteten Blickkontakten. Unvermutetes Aufeinandertreffen Fremder im engen Dunkel des Innenraums wird hier bewusst provoziert, soziale Kommunikation im öffentlichen Raum als Spielplatz für Groß und Klein ganz selbstverständlich und beiläufig initiiert, währen Bilder umherirrender Beine unter weißer Haube für den Außenstehenden rätselhaft faszinierende Bilder ergeben. Die Jury würdigt mit dem Preis für Sonderbauten für das Projekt Hoverbox die herausragende Idee für das architektonische Konzept, das bei hohem gestalterischen Anspruch weder Humor noch sozialen Anspruch missen lässt.

Foto: © LINDSAY REID
Sieger in der Kategorie „Bildungsbauten“
Stadtbibliothek Heidenheim
Max Dudler Architekten
Begründung der Jury

Das Grundstück der Stadtbibliothek in zentraler Lage Heidenheim`s bildete einen herausfordernden Rahmen für das Gebäude. Es ist trapezförmig zugeschnitten, hat keine klaren Vorder- oder Rückseiten, liegt in zweiter Reihe hinter einem recht großen Gebäude, in unmittelbarer Nähe des Rathauses, ohne jedoch einen direkten Bezug zu haben. Inhaltlich scheint dieses Gebäude mit seinen öffentlichen Funktionen wohl eher dem Rathaus zugehörig, städtebaulich bildet es einen eigenen Block im Stadtgefüge, mit der Umgebung korrespondierend, jedoch sich nicht anpassend. Auf der Ostseite schafft der lange Baukörper eine neue Promenade, die in Nord-Süd-richtung Busbahnhof und Rathaus verbindet. Das Haus geht mit der Gliederung der Baukörper auf die umgebende etwas heterogene Situation ein. Die klaren, gegliederten Fassaden mit ihren großzügigen Fensteröffnungen setzen ein selbstbewusstes Zeichen, setzen sich bewusst von der Umgebung ab. Das Ziegelmaterial der Fassaden wirkt schlüssig in der Umgebung, bezieht sich auf das nahegelegene Schloss. Im Erdgeschoss und 1. OG sind unterschiedliche öffentliche Funktionen wie z.B. Stadtarchiv, Veranstaltungssaal, Medienzentrum angeordnet, im zweiten Obergeschoss erstreckt sich die Bibliothek über die gesamte Länge des Gebäudes. Es entsteht ein spannender Raum, der über seine gesamte Länge wahrgenommen werden kann. Die Jury honoriert die Umsetzung auf einem innerstädtischen Grundstück, die einen besonderen Ort für Gemeinschaft und Bildung mit einem architektonisch herausragenden Anspruch schafft.

Fotos: ©Stefan Josef Müller
Sieger in der Kategorie „Bauten im Sozial- und Gesundheitswesen“
Jakob-Sigle-Heim
wulf Architekten
Begründung der Jury

In unserer Gesellschaft ist der Anteil der Bevölkerung im dritten und vierten Lebensalter weiter zunehmend. Der Bedarf an sozialen Einrichtungen, die Wohnraum für Menschen bereitstellen, die auf Unterstützung ihrer Alltagsabläufe oder Pflege angewiesen sind, ist entsprechend steigend. Das „Jakob-Sigle-Heim“ als Pflegeheim bietet im Zentrum eines Wohngebietes der 1950er Jahre in Kornwestheim den Bewohnern dieses Stadtquartiers die Möglichkeit, auch in der neuen Lebensphase „im Viertel“ wohnhaft zu bleiben. Sowohl städtebaulich und architektonisch, als auch im sozialen Projekt stellt sich das Büro Wulf Architekten dieser Aufgabenstellung auf hohem Niveau beispielgebend. Der städtebauliche Kontext des Projektes wird durch die umgebende Bebauung der 1950er-Jahre Zeilenbauten geprägt, die in Umfang, Gleichmaß und Monofunktion einen insgesamt eher anonymen Stadtraum erzeugen. Im Zentrum des Quartiers, zwischen Rosenstein- und Helfenstein-/Beate-Paulus-Straße befinden sich bereits eine Kirche mit Gemeindehaus und öffentliche Grünanlagen. Hier wird zentral der Neubau des Jakob-Sigle-Heims eingeordnet. Die Architekten ergreifen die Chance, das Pflegeheim mit Veranstaltungssaal, Praxis für Ergotherapie und ambulanten Diensten auch als öffentlichen Anlaufpunkt für das gesamte Quartier zu artikulieren. Das H-förmige, solitär ausdrucksstarke Haus öffnet sich einladend nach Norden und Süden. Der dunkel gefasste Sockel enthält die öffentlich zugänglichen Programme, die darüberliegenden Flügel der Wohngeschosse schwingen in expressiver Geste leicht aus. Die in hellem Besenstrich elegant gefassten Putzfassaden und großzügigen Panoramafenster der Pflegezimmer unterstützen den selbstbewussten Ausdruck des Hauses und seinen Austausch mit dem Wohnviertel. Die Obergeschosse nehmen je zwei Wohngruppen mit 15 Einzelzimmern und „offenem Wohnzimmer“ auf, welches den Bewohnern ermöglicht, zu kochen, gemeinsam zu essen, oder ihre Nachbarn zu treffen. Die jeweils 15 Zimmer orientierten sich nach Ost und West in die angrenzenden, halböffentlichen Grünräume, die gemeinschaftlichen Wohnräume mit den Balkonen öffnen sich zu den beiden Höfen der Gebäudeeinschnitte. Im gegebenen Rahmen wird so den Bewohnern über den Tageslauf das Erlebnis einer abwechslungsreichen Innen- und Außenräumlichkeit differenzierter Lichtstimmung ermöglicht. Personalräume, Pflegeräume und Pflegebäder der Einrichtung sind im Zentrum des H-förmigen Grundrisses gebündelt. Dadurch kann im Sinne eines „back-to-back“-Systems auf Doppelungen dienender Räume verzichtet werden und im Betrieb des Pflegeheims Personal kompakt eingesetzt werden. Die dem Entwurf vorgegebene Fläche von 14,7 qm je Pflegezimmer ist sehr begrenzt. Über die Entwicklung nach außen gestülpter „Panoramafenster“ wurde daher versucht, ein Gefühl räumlicher Großzügigkeit zu entwickeln, die auch in der Pflegesituation, aus dem Bett heraus, als freier Blick in den Außenraum positiv stimulierend erlebt werden kann. Die mit Holz bekleidete, tiefe Fensterbank kann darüber hinaus einem Alkoven gleich angeeignet werden. Das Projekt überzeugt die Jury in seiner Haltung von Präzision, Sorgfalt und Wertschätzung, die sich auf allen Maßstabsebenen- von der städtebaulichen Setzung bis hin zum Baudetail- durchgängig ausdrückt.

Fotos: © markus guhl fotografie
Sieger in der Kategorie „Nachwuchsarbeiten“
320 Water Street – The Spheres Casino Tower
Léonie Marlene Cécile Köhler, TU Braunschweig
Begründung der Jury

Das Projekt The Spheres Casino Tower zeigt gekonnt, wie ein multifunktionales Hochhaus strukturiert sein könnte. Am Beispiel eines Casinos mit Hotel wird die üblicherweise horizontale Bauaufgabe vertikal gegliedert entwickelt. In übereinander angeordneten Kugeln, den sogenannten „Sphären“, sind die Sonderfunktionen wie z.B. Casinoräume untergebracht. In den Ebenen neben diesen Kugeln befinden sich die Bereiche des Hotels. Die geometrisch komplex erscheinende Struktur ist letztendlich doch klar gegliedert und gut organisiert. Der Entwurf ist durchdacht, gestalterisch interessant und formal gut entwickelt. Auch wenn man durchaus diskutieren könnte, ob ein Casino in solch prominenter Lage mit phantastischer Aussicht in einem Hochhaus richtig platziert oder besser irgendwo sonst im platten Land sein sollte, denn kaum ein Spieler wird die Aussicht genießen, sollte man die Qualitäten des Entwurfes anerkennen. Die Lösungsansätze und Durcharbeitung wären auch auf andere Aufgaben übertragbar. Die Arbeit zeigt eine formale Sicherheit und Durcharbeitungsstufe, die von der Jury anerkannt und honoriert wird.

Foto: © Léonie Marlene Cécile Köhler
Sieger in der Kategorie „Nachwuchsarbeiten“
An economy of means. Residential transformation in Athens
Jonas Hamberger, Eva Ho­ffmann und Vanessa Salm, TU München
Begründung der Jury

Architektur kann für unsere Gesellschaft Relevanz entwickeln, sofern wir uns als Architekten den Themen annehmen, mit denen Architektur im Sinne einer nachhaltigen Gestaltung entwickelt werden kann. Die Arbeit „An ecomomy of means. Residential transformation in Athens.“ greift Themen von gesellschaftlicher und sozialer Brisanz gleichermaßen auf unterschiedlichen Ebenen auf und führt sie zusammen. So geht es in dieser Arbeit zum einen um die Auseinandersetzung mit leerstehendem Baubestand und dessen Potenzial für eine architektonische Weiterentwicklung bzw. Rückführung in den Wohnungsbau. Zum anderen geht es aber auch um die Schaffung günstigen Wohnraums und nicht zuletzt sollen, im Sinne gemeinschaftlichen Zusammenlebens, die Raumbedürfnisse der unterschiedlichen Protagonisten in dem Gebäude kontinuierlich neu verhandelt werden können, indem durch leichte Aluminiumtrennwände Flexibilität in der Grundrissgestaltung möglich wird. So werden im Interesse eines schonenden Umgangs mit Ressourcen ergänzend bestehende Ausbaustandards hinterfragt. Freilich ist es nicht einfach einen solch umfangreichen Blumenstrauß selbst gestellter Herausforderungen in allen Teilen zur Perfektion zu bündeln. Ob die gezeigten Aluständerwände so wirklich funktionieren werden können, darf gefragt werden, und ebenso, ob die gezeigten Grundrisse in Teilen nicht noch konsequenter in Richtung einer umfangreicheren Varianz für gemeinschaftliches Zusammenleben hätten entwickelt werden können. Die Jury würdigt aber den grundsätzlichen sozialen Anspruch an die Möglichkeiten architektonischer Gestaltungsprozesse in diesem Entwurfsprojekt sowie Umfang und sehr überzeugende Qualität der präsentierten Darstellungen. Das gewählte Konzept des Verwebens, wird mit der vorliegenden Arbeit nicht nur als geometrisches Prinzip begriffen, sondern auch als Mittel des inhaltlichen Verwebens und der Schaffung gesellschaftlichen Zusammenhalts. Diesen gelungenen Ansatz honoriert die Jury mit einem Preis.

Foto: © JVE
Sieger Kategorie „Nachwuchsarbeiten“
buy back berlin
Philipp Preiss und Tobias List, Universität der Künste Berlin
Begründung der Jury

Die Wohnungsfrage hat die Hochschulen erreicht und bietet die Chance, dort frei von Praxiszwängen innovative Modelle zu erarbeiten, die als Praxistransfer in die öffentliche Diskussion zurückfließen und gesellschaftliche Relevanz erreichen können. In ihrer BA-Thesis greifen Philipp Preiss und Tobias List das Thema an ihrem Studienort Berlin auf. Aktuelle Diskussionen führen sie in einer übergeordneten These zusammen: Wohnungsbau soll als „soziale Infrastruktur“ der Stadt neu bewertet und der Spekulation entzogen werden. Berlin soll für diese Neuausrichtung ihrer Wohnungsbaupolitik in großem Stil Grundstücke zurückkaufen – „buy back berlin“ – und langfristig im Eigentum halten. Für Projektentwicklung kostengünstigen und nachhaltigen Wohnungsbaus werden kooperative Gesellschaftsformen vorgeschlagen, da ihre sozialen Interessen per Definition gegenüber einseitig wirtschaftlicher Spekulation überwiegen müssen. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist als Stadtraum mit hohem Potenzial für Buy-Back-Projekte Untersuchungsgebiet. An der Warschauer Straße erarbeitet Tobias List über sein Entwurfsprojekt exemplarisch, wie sich unterschiedliche Nutzer und Programme eines kooperativen Wohnquartiers räumlich artikulieren und zu einer eigenständigen Architektur-Grammatik finden können. Das vorgeschlagene Projekt entwickelt ein hybrides Stadtquartier von ca. 220 Einheiten mit umfangreich zugeordneter Infrastruktur. Zielwert für Dichte ist eine FAR grösser 6. Kreislaufansätze für Herstellung und Betrieb des Quartiers werden andiskutiert, das „offene Programm“ beispielhaft über die Akteure der Kooperative „kuratiert“. Die Individualbereiche der Bewohner werden nutzungsoffen für Wohnen, Gewerbe oder Produktion vorgeschlagen. Gemeinschaftlich nutzbare Angebote umfassen sowohl soziokulturelle Einrichtungen wie Kitas, Gemeinschaftsküchen, Kino und Schwimmbad, als auch Handel und Dienstleistung wie Marktflächen, Wäscherei oder Gärtnerei. Dem großzügig ausgelegten Erschließungs-System und zugeordneten Gemeinschaftsgärten kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, denn die Abgrenzung zwischen Wohnen und Arbeiten, dem öffentlichen und privaten Raum soll offen und sozial produktiv weiterentwickelt werden. Auch wenn einzelne Aspekte des Beitrags kontrovers diskutiert werden – gleichwertige Einordnung von Wohnen und Produktion, Verhältnis von Individualbereichen zu Gemeinschaft und Erschließung z.B. – wird die hohe funktionale, räumliche und soziale Dichte des städtebaulichen und architektonischen Projektes anerkannt. Die intensive Ausarbeitung der Parameter von Programm und Prozess über umfangreich und visuell hochwertig aufbereitetes Bild- und Diagramm-Material kann das Projekt darüber hinaus breit kommunizieren und sowohl Subkultur als auch den Immobilienmarkt erreichen. Die Jury honoriert dieses – für eine BA-Arbeit in Analyse, Entwicklung und Entwurf sehr umfassende Projekt – mit einem Preis und würdigt damit sowohl den entwurflichen Beitrag, als auch einen relevanten Impuls in den gesellschaftlichen Diskurs einer hoch aktuellen Themenstellung.

Gewinner-Projekte des Publikums

1. Platz – Publikumspreis
Historische Eisbahn im Park „Planten un Blomen
rimpf Architektur & Generalplanung
Beschreibung

Die Kunsteisbahn wurde anlässlich einer Hamburger Gartenschau im Oktober 1935 gebaut; zur internationalen Gartenschau 1973 wurden die baulichen Anlagen ergänzt und in die Wallanlage integriert. Die Eisbahn ist ebenso wie der Park eingetragenes Garten-Kulturdenkmal. Im Zusammenhang mit der dringenden baulichen Sanierung sollte auch ein Konzept für die wirtschaftlich verbesserte Nutzung, insbesondere auch für den Sommer entwickelt werden. Ein interdisziplinäres Team aus der Arge Paul Schüler, Architekt – plp Architekten und Generalplaner und Indoo als potenziellem Betreiber erhielt den Zuschlag für die Ausarbeitung der vorgelegten Idee, die Eisbahn in ihrer Form zu erhalten und sie zur Sommernutzung mit einem Klettergarten zu erweitern. Nach Überarbeitung des Entwurfs durch rimpf Architektur wurde das Café höhengleich und damit barrierefrei an die Eisbahn und an den angrenzenden Außenraum angeschlossen.

Foto: © Hagen Stier, Hamburg
2. Platz – Publikumspreis
Open Office
Architekten LEE + MIR Partnerschaftsgesellschaft mbB
Beschreibung

Das Bürogebäude R&P steht wenige Kilometer westlich von Leonberg im Industriegebiet Weissach, auf einer Anhöhe mit Blick auf das Landschaftsschutzgebiet. Die Architektursprache unterstützt die junge und dynamische Agentur in seiner repräsentativen Außenwirkung. Die Grundform des Gebäudes ist ein minimalistischer Kubus, der durch polygonale Formen in der Fenster- und Fassadengestaltung dynamisiert wird. Das Erscheinungsbild wird durch den Kontrast zwischen den dunklen Einschnitten und der hellen Putzfassade maßgeblich geprägt. Die umlaufenden Fensterbänder schaffen Transparenz und erlauben Einblicke ins Innere. Der große Anteil der Verglasungen kommuniziert die Offenheit, die im Innenraum gelebt wird nach außen. Eine Dachbegrünung dient dem Flächenausgleich sowie der Regenwasserzurückhaltung. Der Strom für die Luftwärmepumpe wird durch die eigene Photovoltaikanlage produziert. Achsbasierend steht das Gebäude auf Stahlbetonstützen, so dass auftragende Innenwände verzichtet werden konnte. Diese Konstruktionsstruktur lässt eine größtmögliche Flexibilität zu.

Foto: © www.wilhelmy-fotografie.de
3. Platz – Publikumspreis
Erweiterung Wasserwerk Friedrichsberg Pforzheim
Fritz Planung GmbH
Beschreibung

Die Stadt Pforzheim wird mit Eigenwasser aus dem Grösseltal, der Enzaue und Fernwasser der Bodenseewasserversorgung (BWV) mit Trinkwasser versorgt. Durch den nun anlaufenden Ausbau der Enzquerung der A8 besteht die Gefahr einer Beeinträchtigung des Grundwassers in der Enzaue. Um die Wasserqualität der bislang 8 Versorgungszonen in Pforzheim zu vereinheitlichen und zur Energieeinsparung den Anteil an BWV Wasser zu verringern, wurde weicheres als das harte Enzauenwasser benötigt. Beide Herausforderungen wurden durch die neue Trinkwasseraufbereitung mit einer Verfahrenskombination Ultrafiltration und Umkehrosmose bewältigt. Die hierfür notwendige Hochtechnologieanlage, die die Trinkwasserversorgung der gesamten Stadt verändert, bildet mit dem neu errichteten Gebäude neben dem historischen Wasserwerk Friedrichsberg eine Einheit als TWA Friedrichsberg 2018.

Foto: © Nikolay Kazakov

Preisträger:innen BIM

Sieger Sonderpreis BIM
Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER
wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH
BIM-Begründung der Jury

Das Projekt überzeugt in seiner durchgängig hohen Qualität des BIM Prozesses und der bemerkenswerten architektonischen Durcharbeitung. Als Großprojekt im Gesundheitswesen ist es eines der ersten, durchgängig mit der BIM Planungsmethode bearbeiteten Projekte. Es beginnt mit der Erarbeitung des Planungswettbewerbes in 3D BIM. In einem OPEN BIM Prozess erfolgt die Integration und Koordination einer hochinstallierten Gebäudetechnik in vollem Umfang. Es werden föderative BIM-Modelle verwandt. Die erforderlichen Rollen des fachspezifischen BIM Koordinators und eines übergreifenden Gesamtkoordinators wurden besetzt. Die Modellierung erfolgt in einem dem jeweiligen Planungsstand entsprechenden LOD. Für die Raum und Planung erläuternde Kommunikation können die übrigen Planungsbeteiligten VR Brillen nutzen. Das Modell wird auch zur Überprüfung und Optimierung des klinischen Workflow genutzt. Das Modell kommt mit entsprechender Software auch auf der Baustelle zur Qualitätssicherung und Arbeitsvorbereitung zum Einsatz. Die Weiternutzung für das CAFM ist angelegt. Städtebaulich überzeugt die „Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER“ in seiner differenzierten Gliederung des blockausfüllenden 5 geschossigen Baukörpers. Über dem Erdgeschoss wird seine Länge durch je einen fast gebäudetiefen Rücksprung unterbrochen. Ein Großer und kleinere Innenhöfe ergänzen die Figur. Seine ruhige mineralische Lochfassade überspielt mit geometrisch variierenden Faschen um die Fenster, die sicher effiziente Organisation und hohe Flexibilität der Raumstrukturen. Innenräumlich wird die zurückhaltende angenehme Materialität mit Holz, in Ton gehaltenen Keramikfließen in den öffentlichen Bereichen, bzw. dunklen Bodenbelägen auf den Stationen fortgeführt. Licht fließt aus Decken/Wandfugen und macht die weißen Wände hell. Das macht es für die Liegend-Patienten sehr angenehm. Schlichte, knapp gefügte, gelochte, weiße Metall-Segment Decken ergänzen den ruhigen freundlichen Eindruck.

Fotos: © Frank Blümler
Sieger Sonderpreis BIM
Bel Ami Wedel - Nachverdichtung einer Wohnsiedlung
blauraum Architekten GmbH
BIM-Begründung der Jury

Das Projekt Bel Ami Wedel von Blauraum Architekten überzeugt die Jury durch die gute Qualität seines BIM Prozesses, den ressourcenschonenden Entwurfsansatz eines gelungenen Weiterbauens und seinen beeindruckenden soziokulturellen Mehrwert. Die Planung des Projektes wird in einer stark ausgeprägten BIM Planungsmethode umgesetzt. In dem beschriebenen BIM Prozess erfolgt die Integration und Koordination der Fachdisziplinen. Es werden föderative BIM-Modelle verwendet. Die Rollen fachspezifischer BIM Koordinatoren sowie einer übergeordneten Gesamtkoordination sind besetzt. Die Modellierung erfolgt nach einem einheitlichen LOD. Ausgangspunkt des Projektes ist die im Jahre 1953 von einem Wedeler Textilfabrikanten errichtete Werkssiedlung inmitten eines großzügigen Parkgrundstücks. Der Entwurf von blauraum Architekten sieht ein „Weiterbauen“ der historischen Werkssiedlung durch die Ergänzung typologisch verwandter „Partnerhäuser” vor. Zugleich ist der Entwurf von einem starken Gemeinschaftsgedanken getragen, mit dem Ziel über das bauliche Ensemble hinaus auch das soziale Miteinander zu beleben und zu stärken. Die städtebauliche Anordnung der „Partnerhäuser“ lässt neue, funktional und atmosphärisch differenzierte Außenräume entstehen. So ergeben sich adress-bildende Zugangsräume mit einem öffentlichen Gemeinschaftscharakter zwischen den „Partnerschollen“. Die Gartenbereiche im Inneren der „Partnerschollen“ bilden einen intimeren und privateren Gemeinschaftscharakter aus. Die ergänzenden „Partnerhäuser“ gehen durch Ihre typologische Verwandtschaft eine harmonische Verbindung mit Bestandsgebäuden ein. Dabei stellen sie eine gekonnte Verbindung historischer Typologie und der Gestaltung zeitgemäßer Wohnkonzepte dar. Differenzierte Grundrisslayouts für vielfältige Wohnformen von Clusterwohnungen für Senioren Wohngemeinschaften, Gale-riewohnungen und Reihenhauswohnungen für Familien ermöglichen ein vielfältiges, generationenübergreifendes Zusammenleben. Die architektonische Gestaltung der Häuser zeichnet eine angenehm unaufgeregte wie klare Detaillierung aus. Sie sind von einer angemessenen und dauerhaften Materialisierung geprägt. Besenstrich-Putz auf mineralischer Dämmung, ziegelgedeckte Dächer und Alu-Holzverbundfenster, sind sorgfältig getroffene, nachhaltige Materialentscheidungen.

Fotos: © blauraum

Fachjury - Namhafte Juroren für den ArchitektenAWARD 2019

Die eingereichten Projekte werden von einer Fachjury unter der Leitung von Stefan Behnisch prämiert.

Stefan Behnisch, Dipl.-Ing. Arch., Hon. FAIA<br />
Behnisch Architekten

Stefan Behnisch, Dipl.-Ing. Arch., Hon. FAIA
Behnisch Architekten

Stefan Behnisch, geboren 1957 in Stuttgart, studierte Philosophie an der Philosophischen Hochschule der Jesuiten in München, Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Architektur an der Universität Karlsruhe. Nach seinem Diplom 1987 trat er in das von seinem Vater Günter Behnisch geleitete Büro Behnisch & Partner ein und gründete 1989 das Zweigbüro Innenstadt, das 1991 unabhängig wurde und nach wechselnden Namen seit 2005 als Behnisch Architekten firmiert. Weitere Büros entstanden in Los Angeles (1999 - 2011), Boston (2006) und München (2008). Unter Stefan Behnischs Leitung wurden in Europa und den USA wegweisende Projekte im Bereich nachhaltiges Bauen realisiert. Stefan Behnisch lehrte unter anderem in Portsmouth (GB), Nancy (F), und Austin TX/USA. Er war Gastprofessor an der Yale School of Architecture in New Haven, an der University of Pennsylvania in Philadelphia, an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) und an der University of New Mexico. Ebenso unterrichtete er an der University of New Mexico in Albuquerque sowie an der TU Delft, Niederlande. 2002 erhielt er in Frankreich die Auszeichnung „Trophée Sommet de la Terre et Bâtiment“, 2004 in den USA den „Environmental Champion Award“. 2007 wurde er mit dem „Global Award for Sustainable Architecture“ ausgezeichnet, 2009 mit einem „Good Design, Category People“ Award und 2013 mit dem „Energy Performance + Architecture Award“.
Prof. Anne Beer, Dipl.-Ing. Architektin BDA<br />
Beer Bembé Dellinger, Architekten und Stadtplaner GmbH

Prof. Anne Beer, Dipl.-Ing. Architektin BDA
Beer Bembé Dellinger, Architekten und Stadtplaner GmbH

Anne Beer studierte Architektur an der TU Karlsruhe und mit einem Fulbright Stipendium Urban Design an der City University New York. Nach dem Studium arbeitete sie in den Büros von Suter+Suter Basel, Steven Holl Architects New York und ELW Architekten Berlin. Anne Beer ist in der ByAK eingetragene Architektin und Stadtplanerin, Mitglied des BDA und DWB. 1994 Gründung von Beer Architekten Weiden, ab 2009 Beer Architektur Städtebau, München. Seit 2016 firmiert sie mit Felix Bembé und Sebastian Dellinger in der Beer Bembé Dellinger, Architekten und Stadtplaner GmbH. 2004 wurde Anne Beer als Professorin an die OTH Regensburg berufen und engagiert sich dort in internationalen Lehrprojekten, u.a. mit der ENSA Clermont Ferrand, der ETSA La Coruña und der GJU Amman. Seit 2006 wirkt sie regelmäßig in Juries und Gestaltungsbeiräten mit, aktuell leitet sie den Baukunstbeirat der Stadt Augsburg.
Prof. Katja Knaus, Dipl.-Ing. Freie Architektin BDA<br />
Yonder – Architektur und Design

Prof. Katja Knaus, Dipl.-Ing. Freie Architektin BDA
Yonder – Architektur und Design

Katja Knaus hat an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und bei Enric Miralles in Barcelona Architektur & Design studiert. Von 2000 – 2010 arbeitete sie für Behnisch Architekten an Wettbewerbsbeiträgen wie dem Deutschen Meeresmuseum in Stralsund und übernahm die Projektleitungen für das Haus im Haus der Handelskammer Hamburg und den Marco Polo Tower in Hamburg. 2011 gründete sie mit Benedikt Bosch Yonder – Architektur und Design. Sie ist Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA). Seit 2004 arbeitet sie in der Lehre. 2018 wurde Sie als Professorin an die Akademie der Bildenden Künste in München berufen und leitet dort den Lehrstuhl für Entwurf und Darstellung.

Hier einige Impressionen der Jurysitzung

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