Nachhaltige Eigenschaften und zutreffende UN-Klimaziele zur Produktserie
Nachhaltig, weil... Barrierefreiheit
Rauchschutz-Druckanlagen zur Rauchfreihaltung von Flucht- und Rettungswegen mittels Druckdifferenzen

Rauchschutz-Druckanlagen

Funktionalität einer Rauchschutz-Druckanlage (RDA)

Eine RDA hat im Brandfall die Aufgabe, je nach Gebäudeart und -nutzung, die baurechtlich vorgeschriebenen und zu schützenden Flucht- und Rettungswege – z. B. Treppenräume, Feuerwehraufzugsschächte und Fluchttunnel – inklusive der angebundenen Vorräume durch kontrollierten Überdruck rauchfrei oder raucharm zu halten.

RDA-Systeme durchströmen im Brandfall die Flucht- und Rettungsbereiche mit Frischluft und verhindern so das Eindringen von Rauch und toxischen Brandgasen. Dabei wird die Raumluft komplett ausgetauscht. Bei geschlossenen Türen sorgt die RDA für einen kontinuierlichen Überdruck, sodass beim Öffnen der Tür eine sofortige Durchströmung der Bereiche gewährleistet ist.

Anwendungsbereiche

Gebäude, in denen rauchfreie Rettungswege gemäß Baurecht vorgeschrieben sind, der zweite Rettungsweg fehlt oder geschützte Bereiche im Brandfall vorgesehen sind. Beispielweise innenliegende Treppenräume mit oder ohne Vorraum, Sicherheitstreppenräume einschließlich Schleusen, Korridore und Flure, Rettungstunnel, Feuerwehraufzüge oder behindertengerechte Aufzüge mit Funktionserhalt.

Sonderbauten, in denen sich bestimmungsgemäß viele Menschen aufhalten, wie Ausstellungs- und Messegebäude, Veranstaltungs- und Verwaltungsgebäude, Bahnhofsgebäude und Flughäfen, Hotels und Freizeitzentren, Einkaufs- und Erlebniszentren, Schulgebäude und Kindergärten, Großbauten mit multifunktionaler Nutzung.

Sonderbauten, in denen sich im Brandfall Menschen nicht aus eigener Kraft retten können, wie z. B. Altenheime und Seniorenwohnheime, Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken, Behindertenschulen und -heime.

Sobald das RDA-System installiert und eingemessen ist, arbeitet es vollautomatisch. Das bedeutet, dass es sich im Brandfall selbst in Betrieb setzt, was allerdings auch manuell geschehen kann. Sobald ein Brandmelder Rauch erkennt, schaltet sich die Anlage in den Alarmzustand.

Rauchschutz-Druckanlagen halten Flucht- und Rettungswege raucharm mittels Druckdifferenzen zwischen benachbarten Räumen im Rettungsweg. Da im Brandfall der Treppenraum der wichtigste Fluchtweg ist, ist es baurechtlich vorgeschrieben, in diesem für eine ausreichend lange, gefahrfreie Nutzung der Bewohner zu sorgen. Dieses geschieht mit Hilfe einer Anlage, die objektspezifisch geplant und anschließend gefertigt wird. Die einzelnen Anlagenbauteile werden zu einem kompletten System verbunden und garantieren ein perfektes Zusammenwirken.

Funktionsablauf
1.

der Zuluftventilator (9. + 10.) wird in Betrieb gesetzt,

2.

ein Stellmotor im Dachbereich fährt das Fenster (mindestens 1m2) auf, oder eine Entrauchungsklappe (1.) wird geöffnet

3.

eine Alarmsirene (7.) ertönt, und die Blitzleuchte (8.) blinkt auf, Türschließer (6.) werden stromlos geschaltet und die Türen schließen,

4.

der Lüftungstaster wird deaktiviert,

5.

nach einer Spülphase von ca. 120 Sekunden wird die Druckregelung (2.) eingeschaltet, und

6.

die Regelung baut einen konstanten Überdruck auf.

Dieser Überdruck verhindert, dass Rauch oder Brandgase aus einem brandbeaufschlagten Bereich in den Flucht- und Rettungsweg gelangen.

Zum Löschen von Feuer wird fast immer Wasser eingesetzt. Um gefährliche Kurzschlüsse zu verhindern, wird zuallererst die Netzspannung abgeschaltet. Die nun eintretende Netzersatzspannung, z. B. aus Notstromakkus, sorgt dafür, dass das gesamte RDA-System weiterhin funktionsfähig bleibt.

Der im Keller- oder Erdgeschoss eingebaute Zugluftventilator saugt frische Außenluft über einen Lüftungskanal an und bläst diese in den Flucht- und Rettungsweg ein. Dieser Ansaugkanal wird als feuerbeständiger Kanal, in der Qualität L90, ausgeführt.

Das RDA-System nutzt nicht, wie einer RWA-Anlage, den Flucht- und Rettungsweg zur Abführung von Rauch und Brandgasen. Vielmehr verhindert es nach der Spülphase das Eindringen von toxischen Rauch- und Brandgasen in diesen Bereich.

Das RDA-System wurde als Ergebnis eines intensiven Erfahrungsaustausches mit dem TÜV, DEKRA, Brandschutzorganisationen und Gutachtern entwickelt. Neue Erfahrungen und Erkenntnisse aus realisierten Objekten werden grundsätzlich schon bei der Planung und Ausführung der nächstfolgenden Anlage berücksichtigt, womit jeweils der aktuellste Entwicklungsstand gewährleistet wird.

RDA Kompaktzentrale

Eigenschaften

Über die PC-Oberfläche der Kingspan STG Service-Port Software können alle wesentlichen Parameter für die Druckregelung eingestellt werden

mit eingebautem Wartungstimer

vielfältige Anschlussmöglichkeiten, z. B. direkt zu den Antrieben für die Druckregelung oder optimale Anbindungen an eventuelle Lamellenantriebe zum Verschließen der Zuluftkanäle bei Nichtbenutzung

Anschluss eines Differenzdrucksensors (Differenzdrucktransmitter) mit einer 4 - 20 mA Schnittstelle gewährt die Druckregelung zur Vermeidung von zu hohen Drücken in Verbindung mit der Druckregelklappe

durch die Selbstüberwachung ist eine Sicherheit gemäß prEN 12101-9 gegeben

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